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Home > Meine Katharinasittiche > Tagebuch von Nimue und Merlin: 01.01.2003 | |||
Achtung: Dieses
Kapitel ist in einer neuen, überarbeiteten Fassung verfügbar!
![]() ![]() In ihrem früheren Zuhause ist es den Vögeln leider nicht gut ergangen, was man bereits auf den ersten Blick deutlich erkennen kann. Zwar ist das Gefieder beider Tiere lückenlos, aber es wirkt stellenweise ein wenig stumpf, was auf Ernährungsfehler (Mangelernährung) hindeutet. Beide Vögel sind normalgewichtig, vielleicht einen Tick zu mager. Merlin, der wildfarbene Katharinasittich, ist extrem ängstlich, da der Vogel in seinem früheren Zuhause von Kindern - und wer weiß, vielleicht auch von Erwachsenen - ständig bedrängt worden ist. Sobald ich mich dem Käfig auf weniger als zwei Meter nähere, fächert Merlin nervös die Schwanzfedern auseinander und zusammen, duckt sich auf der Stange und beginnt nach kurzer Zeit panisch im Käfig umher zu springen. Diese Nervosität überträgt sich meist umgehend auf Nimue, den schwer behinderten Partner. Beide Augen des Lutinos weisen starke Trübungen der Hornhaut auf. Am stärksten ist die Trübung jeweils im Zentrum, also genau über der Pupille. Auf dem rechten Auge scheint Nimue aber trotz der Trübung der Linse zumindest Schemen wahrzunehmen. Vermutlich kann Nimue auch Helligkeitsänderungen erkennen, eventuell sogar auf beiden Augen. Beweisen kann ich dies bislang nicht, aber mit der Zeit werde ich vielleicht Hinweise finden, die meine These stützen oder widerlegen. Ich habe mir vorgenommen, eine Bekannte zu kontaktieren, die Augenärztin ist. Eventuell hat sie eine Idee, was zur Trübung der Linsen des Lutinos geführt haben könnte. Es wäre zu schön, wenn sich die Trübungen durch eine gezielte Behandlung lindern oder gar ganz beseitigen ließen. Im Käfig der Vögel befinden sich Kunststoffstangen. Ich würde sie gern gegen Naturäste austauschen, aber momentan sollte ich die Sittiche erst einmal in Ruhe lassen, da sie durch den Umzug in die neue Umgebung verwirrt zu sein scheinen.
Die Verwirrung ist bei Merlin groß. Weder der Salat noch die Bananenstückchen scheint der Vogel zu kennen. Ein ähnliches Verhalten habe ich in der Vergangenheit schon bei Wellensittichen beobachten können, denen zeitlebens nie Frischkost gereicht wurde. Mit großer Wahrscheinlichkeit haben die beiden Katharinasittiche noch nie frisches Obst oder Gemüse gegessen! Nach gut zwei Stunden stelle ich zu meiner Freude fest, dass Merlin den Blattsalat mit dem Schnabel bearbeitet und frisst. Dem blinden Vogel Nimue hatte ich anfangs bereits vorsichtig ein wenig Banane gegen den Schnabel gedrückt. Der Sittich futterte das Obst daraufhin genüsslich aus meiner Hand. Im Vogelzimmer leben außer den Katharinasittichen meine elf Wellensittiche (siehe unten). Weitere fünf Wellensittiche, die während des Urlaubs ihrer Halter bei mir in Pflege sind, flattern ebenfalls durch das Zimmer. Sie alle stören sich nicht an den Katharinasittichen. Anfangs waren die Katharinasittiche ein wenig nervös, wenn die Wellensittiche umher flogen. Nach nur einer Stunde hatten sie sich jedoch an die quirligen Mitbewohner gewöhnt. Ich lasse den Käfig der Katharinasittiche offen, falls Merlin das Vogelzimmer erkunden möchte.
13:30 Uhr
Seine Flugkünste sind erschreckend schlecht! Es mutet so an, als wäre der Vogel praktisch nie geflogen. Manövrieren kann Merlin kaum, Landen noch viel weniger, und so kommt es immer wieder zu Kollisionen mit den sehr irritierten Wellensittichen. Sie verstehen rasch, dass gerade ein extrem ungeübter Flieger den Luftraum ihres Hoheitsgebiets unsicher macht und bleiben vorsichtshalber auf ihren Kletterbäumen und -gestellen sitzen. Mit schräg gelegten Köpfen beobachten die Wellensittiche interessiert und verwundert zugleich die holprigen Flugversuche des grünen Vogels. Eine Stunde später bietet sich mir ein erfreulicheres Bild. Merlin kann inzwischen erheblich sicherer manövrieren und auch deutlich besser landen. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis er keine Probleme mehr mit dem Freiflug haben wird.
Sigrid März
(Katharinasittiche.de Am Abend wollte ich Merlin wieder in den Käfig setzen und musste den Vogel dafür einfangen. Das tat mir sehr Leid, und mir war bereits im Vorfeld klar, dass er es sicher sehr beängstigend finden würde, mit den Händen berührt zu werden. Ich dirigierte Merlin, der auf dem Fußboden saß, vorsichtig in Richtung Käfig, schaltete dann das Licht aus, griff beherzt zu und setzte den Vogel so schnell wie möglich in den Käfig. Sofort schaltete ich das Licht wieder ein. Merlin machte zwar einen irritierten Eindruck, aber der Vogel schien nicht verängstigt zu sein. Meine Fangaktion war binnen drei Sekunden vorbei, der Überraschungsangriff hatte den Sittich offenbar kaum gestresst. --- Am 01.01.2003 lebten folgende Wellensittiche in meinem Vogelzimmer: Ares, Dione, Io, Jupiter, Max, Medea, Orion, Rana, Rudi, Umbriel und Wega. |
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