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Tierische Futtermittel

Manche Vögel fressen gern Ameisenpuppen, die jedoch nicht in der Natur gesammelt werden sollten, um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten.
Manche Vögel fressen gern Ameisenpuppen, die jedoch nicht in der Natur gesammelt werden sollten, um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten.

Viele der in Menschenobhut gehaltenen und populären Vogelarten gehören zu den Körnerfressern oder Fruchtfressern. Ihre arttypische Ernährung erfordert demnach keine regelmäßige Aufnahme von Insekten oder tierischen Futtermitteln. Manche Züchter und Halter schwören jedoch darauf, ihren Vögeln tierische Nahrung anzubieten. Eine Züchterin aus meinem Bekanntenkreis verfüttert regelmäßig Ameisenpuppen an ihre Wellensittiche, die die kleinen Proteinbomben mit Vorliebe verspeisen. Meine eigenen Vögel verschmähten die ihnen gereichten Ameisenpuppen hingegen, als ich dieses tierische Futtermittel vor vielen Jahren einmal ausprobiert habe.

Wer seinen Vögeln Ameisenpuppen reichen möchte, sollte diese am besten tiefgefroren bei Spezialfuttermittel-Herstellern kaufen. Für diesen Verkauf werden die Ameisen in aller Regel gezüchtet. Würde man hingegen in freier Natur Ameisenpuppen sammeln, könnten sich daraus Probleme ergeben: Die meisten Wildtiere, darunter auch Ameisen, stehen in Deutschland generell unter Naturschutz. Manche Ameisenarten sind hierzulande so selten geworden, dass sie unter besonders strengem Schutz stehen. Es ist zum Beispiel verboten, die Puppen der Waldameisen (Formica) einzusammeln. Deshalb sollten draußen lieber keine Ameisenpuppen als Vogelfutter gesammelt werden, zumal Wellensittiche nicht unbedingt darauf angewiesen sind.

Oft sitzen Blattläuse auf Futterpflanzen, die draußen gesammelt werden; die kleinen Insekten sind für Vögel in aller Regel nicht schädlich.
Oft sitzen Blattläuse auf Futterpflanzen, die draußen gesammelt werden; die kleinen Insekten sind für Vögel in aller Regel nicht schädlich.

Blattläuse genießen in Deutschland keinen besonderen Schutzstatus. Viele Ziervögel fressen diese kleinen Insekten sehr gern, wobei sie meiner Erfahrung nach häufig die grünen Arten bevorzugen. Doch auch die dunklen bis schwarzen Blattläuse werden nach einiger Gewöhnung oft gern genommen. So häufig Blattläuse in der Natur auch an manchen Stellen vorkommen mögen – achten Sie beim Sammeln darauf, dass Sie trotzdem die deutschen Naturschutzgesetze nicht verletzen. In Schutzgebieten dürfen Sie grundsätzlich keine Tiere stören oder entnehmen. Durch das Sammeln der Blattläuse könnten Sie andere Tiere wie seltene Vögel aber stören. Am besten sammeln Sie Blattläuse deshalb in einem privaten Garten.

Ekeln Sie sich nicht, wenn Sie einen ihrer Vögel dabei ertappen, dass er eine Spinne oder Schnake frisst. Auch in der Natur kommt es vor, dass Vögel das eine oder andere Spinnentier oder Insekt fressen, das nicht gerade einen hohen Niedlichkeitsfaktor hat. Sogar wilde Wellensittiche, die sich hauptsächlich von Pflanzenteilen ernähren, fressen hin und wieder kleine Wirbeltiere wie Insekten und Spinnen.

Im Zoofachhandel gibt es Futterinsekten zu kaufen, darunter beispielsweise Mehlwürmer und Heimchen. Diese sind für fast alle Papageien und Sittiche kein passendes Futter, die meisten Krummschnäbel mögen diese Insekten oder deren Larven nicht einmal.

Lieber nicht verfüttern ...
Manche Insektenlarven wie die der Grünen Stinkwanze (Palomena prasina) geben bei Gefahr ein stinkendes und übel schmeckendes Abwehrsekret von sich.
Manche Insektenlarven wie die der Grünen Stinkwanze (Palomena prasina) geben bei Gefahr ein stinkendes und übel schmeckendes Abwehrsekret von sich.

Reichen Sie Ihren Vögeln am besten keine Larven von Wanzen oder Käfern. Einige Arten verfügen über einen Abwehrmechanismus, der den Vögeln nicht gefallen würde: Die Insekten sondern bei Gefahr ein stinkendes und übel schmeckendes Abwehrsekret ab. Es befindet sich in ihrem Körper, und wenn ein Vogel eine Larve zerbeißt, gelangt das Sekret auf seine Zunge. Dass das Geschmackserlebnis nicht angenehm ist, kann man sich leicht ausmalen, wenn man einmal selbst gerochen hat, wie dieses Sekret stinkt.