Kontinentaler Schecke

Ein Kontinentaler Schecke von hinten betrachtet
Ein Kontinentaler Schecke von hinten betrachtet

Anfang der 1930er Jahre traten in Holland die ersten Vertreter der Kontinentalen Schecken auf, weshalb man die Vögel damals zunächst als „Holländische Schecken“ bezeichnete. Die Niederlande liegen bekanntlich auf dem europäischen Kontinent, weshalb sich letztlich der Name Kontinentaler Schecke durchsetzte. Ein weiterer Grund dafür war, dass dieser Farbschlag an seinem eigentlichen Entstehungsort bald sehr selten wurde, in den umliegenden Ländern aber sehr wohl hier und da gezüchtet wurde. Aus Sicht eines in Europa lebenden Vogelfreundes mag sich das trotz allem sonderbar anhören. Aber wenn man sich vor Augen führt, dass die meisten Wellensittichzüchter damals in Großbritannien zu finden waren, ergibt die Namensgebung aus ihrer Sicht betrachtet durchaus Sinn.

Kontinentale Schecken kommen in der Grünreihe, in der Blaureihe sowie bei den grauen Wellensittichen vor. Bei den Tieren aus der Grünreihe schließt sich an das gelbe Gesicht bei vielen Individuen ein gelber Kehl- und Brustbereich an, bei den grauen und blauen Wellensittichen verhält es sich entsprechend mit den weißen Federn. Unterhalb des gelben oder weißen Bereichs befindet sich bei den Kontinentalen Schecken die jeweilige Körpergefiederfarbe, die je nach Farbreihen-Zugehörigkeit blau, grün oder grau ist beziehungsweise eine Schattierung dieser Grundfarbe zeigt.

Kontinentaler Schecke aus der Grünreihe, Weibchen
Kontinentaler Schecke aus der Grünreihe, Weibchen

Sämtliche Kontinentalen Schecken haben einen hellen Fleck im Nacken, der bei den Vögeln aus der Grünreihe gelb und bei den Tieren aus der Blaureihe sowie bei den grauen Wellensittichen weiß gefärbt ist. An jener Stelle ist das charakteristische Wellenmuster ausgespart, was jedoch auch für andere Scheckenvarianten typisch und somit kein sicheres Identifikationsmerkmal allein für Kontinentale Schecken ist. Was dagegen für sie absolut typisch ist: Die Farbe des Gesichtes (der Maske) findet sich auch auf der oberen Brust. Das heißt, es sieht ein wenig so aus, als würden die Vögel einen Latz in der Farbe ihres Gesichtes, also Weiß oder Gelb, tragen. Dieses Merkmal sollten die Vögel zeigen. Ist es nicht vorhanden, dann handelt es sich sehr wahrscheinlich auch nicht um Kontinentale Schecken, sondern um Australische Schecken.

Die Wangenflecken, die Kehltupfen und die charakteristische Wellenzeichnung sind bei den Kontinentalen Schecken meist zumindest teilweise vorhanden. Es gibt allerdings auch Individuen, denen die Kehltupfen fehlen. Typischerweise sind die Kehltupfen schwarz oder bei aufgehellten Vögeln grau beziehungsweise bräunlich, wenn ein Einfluss des Farbschlags Zimter vorliegt. Blau, violett, grau oder weiß sind die Wangenflecken gefärbt, bei manchen Vögeln sind sie gescheckt, wobei eine der drei erstgenannten Farben in Kombination mit weißen Federn auftritt.

Kontinentaler Schecke aus der Blaureihe in Kombination mit Gelbgesicht, Männchen
Kontinentaler Schecke aus der Blaureihe in Kombination mit Gelbgesicht, Männchen

Kontinentale Schecken haben im Erwachsenenalter weiße Irisringe. Die Geschlechter lassen sich bei diesem Farbschlag leicht unterscheiden – ähnlich wie bei den weiteren Scheckenvarianten der Wellensittiche. Geschlechtsreife Männchen haben eine blaue Nase, bei den Weibchen ist sie weißlich bis zartblau, wenn die Vögel nicht in Brutstimmung sind, oder sie ist braun, wenn sie brutlustig sind.

Die schöne Farbzeichnung der Kontinentalen Schecken vererbt sich dominant. Für Vogelausstellungen züchtet man diese Wellensittiche aber eher selten, weil sie meist vergleichsweise klein sind und somit den hohen Anforderungen der Zuchtverbände an die Körpergröße der Ausstellungsvögel nicht gerecht werden.

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