Kosten eines Tierarztbesuchs

Tierarztbesuche kosten Geld – dessen sollte sich jeder Tierhalter bewusst sein. © kschneider2991/Pixabay
Tierarztbesuche kosten Geld – dessen sollte sich jeder Tierhalter bewusst sein. © kschneider2991/Pixabay

Ein Tierarztbesuch ist mit Kosten verbunden, die je nach aufgesuchter Praxis sowie abhängig vom Zeitpunkt des Besuchs und der Erkrankung des Vogels mehr oder minder hoch ausfallen können. Wie viel zu bezahlen ist, hängt unter anderem maßgeblich davon ab, welche Untersuchungen erfolgen müssen, welche Medikamente zum Einsatz kommen oder ob gar eine Operation durchgeführt werden muss. Während der gängigen Sprechzeiten fallen die Gebühren niedriger aus als nachts, am Wochenende sowie an Feiertagen (sogenannte Notdienstgebühren). Was abgerechnet werden kann und darf, schreibt die Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte der Bundestierärztekammer aus dem Jahr 2002 vor.

Die Kosten für einen Tierarztbesuch belaufen sich demnach oft auf mindestens 30 Euro, mehrere hundert Euro sind in komplizierteren Fällen aber keine Seltenheit. Eine genaue Vorhersage der entstehenden Kosten ist meist nicht möglich. Angesichts dieser unkalkulierbaren Beträge verlieren manche Vogelhalter bedauerlicherweise bereits im Vorfeld die Lust, einen Tierarzt aufzusuchen. Durch ein solches Verhalten wird jedoch das Leben der erkrankten Vögel gefährdet.

Wer sich Tiere ins Haus holt, muss grundsätzlich immer damit rechnen, dass sie irgendwann eventuell krank werden und von einem Tierarzt behandelt werden müssen, was in nahezu jedem Fall mit Kosten verbunden ist. Die Verantwortung für ein Tier erstreckt sich auch in den finanziellen Bereich, denn man muss dazu bereit und in der Lage sein, in die Genesung des erkrankten Vogels zu investieren. Zudem ist es gesetzlich vorgeschrieben, das Tierhalter eine artgerechte Pflege und tierärztliche Versorgung ihrer Schützlinge gewährleisten müssen. Um einer bösen Überraschung vorzubeugen, möchte ich Ihnen empfehlen, jeden Monat einen bestimmten Betrag zur Seite zu legen, um damit das persönliche „Tierarzt-Sparschwein“ zu füllen. Im Ernstfall ist dann hoffentlich genügend Geld für eine umfassende Behandlung eines erkrankten Vogels vorhanden.

Vogel-Krankenversicherung abschließen

Alternativ sollten Sie darüber nachdenken, eventuell eine Krankenversicherung für Ihre Vögel abzuschließen. Entsprechende Angebote finden Sie im Internet, wenn Sie beispielsweise nach „Krankenversicherung für Vögel“ oder „Krankenversicherung für Papageien“ suchen. Ganz günstig sind solche Versicherungen zwar nicht, doch sie können in vielen Fällen sinnvoll sein. Wer gehandicapte und chronisch kranke Tiere hält, müsste allerdings sehr hohe Beiträge einzahlen, weshalb das Abschließen einer solchen Versicherung gut durchdacht sein sollte.

Tierfeindliche Gegenargumente

Weiterführende Untersuchungen beim Tierarzt wie zum Beispiel das Anfertigen von Röntgenaufnahmen sind mit Kosten für den Vogelhalter verbunden.
Weiterführende Untersuchungen beim Tierarzt wie zum Beispiel das Anfertigen von Röntgenaufnahmen sind mit Kosten für den Vogelhalter verbunden.

Ethisch verwerflich ist die Aussage, der Gang zum Tierarzt sei teurer als ein neuer Vogel. Menschen, die so etwas sagen, und obendrein entsprechend handeln, machen sich meiner Meinung nach der Tierquälerei schuldig. Ein kranker Vogel ist ein empfindsames Lebewesen und leidet, man sollte ihm unbedingt helfen. Überdies machen sich jene Menschen, die ihre Tiere nicht zum Arzt bringen, sogar strafbar. Denn sie verweigern ihrem Haustier durch bewusste Entscheidung die artgerechte Pflege und Fürsorge, die das Tierschutzgesetz vorschreibt. Jedes Leben ist einzigartig und schützenswert, auch das eines Vogels, der in der Anschaffung „nur“ rund 50 Euro teuer ist.

Immer wieder wird auch das vermeintlich gute Argument vorgebracht, den Vögeln solle der Stress erspart werden, den ein Gang zum Tierarzt mit sich bringt. Es ist ohne jeden Zweifel wahr, dass der Tierarztbesuch für den erkrankten Vogel massiven Stress bedeutet. Aber dieser Stress ist gemessen an den Qualen, die das Tier gegebenenfalls erleidet, weil eine schwere Erkrankung unbehandelt bleibt, eher nebensächlich. Jede unbehandelte ernste Erkrankung bedeutet für einen Vogelkörper mehr Stress als der Gang zum Tierarzt. Diese gut gemeinte Schonung eines erkrankten Vogels kann also rasch tödliche Folgen haben, denn manche Krankheiten sind nur durch ein schnelles Eingreifen eines Tierarztes heilbar. Dadurch, dass man den Besuch des Arztes verweigert oder hinauszögert, riskiert man das Leben seines Vogels!

Hinweis: Sämtliche Preisangaben in diesem Beitrag sind ohne Gewähr!

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