19. Tag im Leben eines Wellensittichkükens

Gern lehnen sich junge Wellensittiche im Nistkasten gegen die Wände
Gern lehnen sich junge Wellensittiche im Nistkasten gegen die Wände

Das Jungtier ist nun etwa 9 cm groß und scheint vor allem aus einem riesengroßen Kropf zu bestehen. Dieser ist immer gut gefüllt, sofern die Eltern zuverlässig füttern. Nach wie vor braucht der junge Wellensittich sehr viel Nahrung, um weiterhin im Eiltempo wachsen zu können. Sein Körper wird zwar nur noch geringfügig größer. Doch das Bilden der Federn benötigt sehr viel Energie. Anders als bei einer Mauser, wie sie bei einem erwachsenen Vogel typisch ist, wachsen die Federn bei dem Nestling alle gleichzeitig. Nur dann, wenn der junge Vogel hochwertige Nahrung und diese in ausreichenden Mengen erhält, kann sein Körper diese Höchstleistung vollbringen.

Unter anderem daran, dass die silbrigen Federscheiden aufbrechen und sich die Federn mehr und mehr entfalten, ist dieses starke Wachstum des Gefieders zu erkennen. Trotzdem gibt es Körperbereiche, an denen die Federn noch wie kleine Stifte aussehen und komplett „verpackt“ sind. Dies ist am Bauch und an der Brust der Fall. Dort sind die sich bildenden Federn etwa 3 mm lang.

Während die Geschwister im Hintergrund kuscheln, ist dieses Jungtier neugierig und pfeift ein wenig vor sich hin
Während die Geschwister im Hintergrund kuscheln, ist dieses Jungtier neugierig und pfeift ein wenig vor sich hin

Weiterhin stehen wie an den beiden vorangegangenen Tagen Übungen zur Kräftigung der Flugmuskulatur und „Gesangsstunden“ auf dem Tagesplan des Kükens. Falls der junge Vogel Geschwister bei sich im Nistkasten hat, krault er sie oft oder genießt es, von ihnen gekrault zu werden. Die Mutter verlässt das Nest inzwischen recht oft und bleibt auch schon etwas länger fern, weil die Temperaturregulierung des Jungvogels gut funktioniert. Außerdem wärmen sich die Geschwister untereinander gegenseitig, wovon vor allem die jüngsten Küken profitieren.

Titelbild dieser Seite © Petra Schröder