25. Tag im Leben eines Wellensittichkükens

Auch die kleinen Federn am Kopf sind inzwischen fast alle vollständig aus ihren Federscheiden gekommen
Auch die kleinen Federn am Kopf sind inzwischen fast alle vollständig aus ihren Federscheiden gekommen

Zusehends häufiger singt der junge Wellensittich und flattert im Nistkasten herum. Das quittieren seine Geschwister, sofern welche vorhanden sind, meist mit Schimpfen. Denn es ist eng geworden in dem Kasten, weil die jungen Vögel alle inzwischen ziemlich groß sind. Man merkt dem 25 Tage alten Nestling seinen Bewegungsdrang sehr deutlich an. Wird der Nistkasten kontrolliert und gereinigt, kann es geschehen, dass der junge Wellensittich gleich nach dem Öffnen des Kastens herausklettert und das Platzangebot für sein Training nutzt.

Es kann vorkommen, dass der Jungvogel gegenüber seiner Mutter ein rüpelhaftes Verhalten zeigt. Möglicherweise hat das mit der Enge im Nistkasten zu tun und somit vermutlich damit, dass in ihm eine gewisse Unruhe wächst. Instinktiv scheint der junge Wellensittich zu spüren, dass es bald Zeit für den Start ins selbstständige Leben ist. Wenn sich der Nestling mit seiner Mutter rauft, verletzen sich die beiden normalerweise nicht gegenseitig. Vielmehr ist es ein Kräftemessen, das der Nachwuchs zum Abreagieren nutzt. Außerdem lernt er so, dass sich seine Artgenossen in bestimmten Situationen durchaus wehren. Indem seine Mutter ihn in die Schranken verweist, lernt der Jungvogel viel über das Sozialverhalten unter Wellensittichen.

Trotz dieser gelegentlichen kleinen Streitigkeiten ist die Beziehung zwischen der Mutter und ihrem Nachwuchs sehr innig. Häufiges Kraulen steht auf der Tagesordnung. Mitunter wird es von schrillen und lauten Bettelrufen des Jungvogels unterbrochen, der nach wie vor darauf angewiesen ist, von seiner Mutter sowie vom Vater, der sich gelegentlich auch am Nistkasten blicken lässt, gefüttert zu werden.

Äußerlich verändert sich der Jungvogel kaum mehr. Lediglich seine großen Federn an den Flügeln, die Schwungfedern, und die Schwanzfedern wachsen noch ein wenig.

Titelbild dieser Seite © Petra Schröder