6. Tag im Leben eines Wellensittichkükens

Hin und wieder öffnen sich die Augenlider des Kükens an dessen 6. Lebenstag ein ganz klein wenig
Hin und wieder öffnen sich die Augenlider des Kükens an dessen 6. Lebenstag ein ganz klein wenig

Immer mehr Körner befinden sich nun im Kropf des Kükens, die Mutter steigt bei der Fütterung folglich auf feste Nahrung um und schleicht die nahrhafte Vormagenmilch aus. Der junge Wellensittich ist ständig hungrig, was nicht verwunderlich ist, denn er braucht sehr viel Energie für sein schnelles Wachstum. Seine Mutter lässt das Küken lautstark wissen, dass es am liebsten rund um die Uhr gefüttert werden möchte.

Neben den normalen Bettellauten gibt der Nestling inzwischen aber auch schon weitere Geräusche von sich. Wenn die Mutter beispielsweise einmal ein wenig zu rabiat durch den Nistkasten stapft, klingen seine Rufe eher ungehalten – der Nachwuchs kann schon motzen.

Die Augenlider sind nun deutlich als Wölbung erkennbar. Hin und wieder öffnet der junge Vogel sie ein ganz klein wenig, aber wirklich viel von seiner Umgebung sehen kann er durch den winzigen Spalt noch nicht. Handelt es sich um einen jungen Wellensittich, dessen Erbanlagen mit roten anstatt schwarzen Pupillen einhergehen, dann sind die Augen nach wie vor farblich kaum zu erkennen. Als Wölbungen sieht man sie aber dennoch seitlich am Kopf.

Kopf eines sechs Tage alten Lutino-Wellensittichs, der später einmal rote Augen haben wird
Kopf eines sechs Tage alten Lutino-Wellensittichs, der später einmal rote Augen haben wird

Nach wie vor ist das Küken nackt, und es legt seinen Kopf die meiste Zeit irgendwo ab. Der Eizahn hat sich so stark zurückgebildet, dass man ihn kaum noch erkennen kann. Außerdem ist der Schnabel inzwischen härter geworden, als er es an den Tagen zuvor gewesen ist. Seine Färbung hat sich ebenfalls verändert, er ist nicht mehr rosa. Je nachdem, wie die spätere Gefiederfärbung des Jungvogels ausfallen wird, ist nun sein Schnabel gefärbt. Trägt das Tier in seinen Genen keinen Gefieder-Dunkelfaktor, ist der Schnabel meist hellorange gefärbt. Ein Dunkelfaktor geht mit einer grau-orange getönten Schnabelfärbung einher. Bei Vögeln mit zwei Dunkelfaktoren ist der Schnabel häufig entsprechend dunkel bräunlich-grau.

Titelbild dieser Seite © Petra Schröder