Wegeriche

Es kommen mehrere Wegerich-Arten aus der Gattung Plantago in Mitteleuropa vor. Sie gehören alle zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Manche Wegeriche sind sehr weit verbreitet und häufig, andere kommen nur selten vor. Jene Arten, die sich oft und an vielen Stellen draußen finden lassen, werden in diesem Kapitel vorgestellt.

Breitblättriger Wegerich (Plantago major)

Breitblättriger Wegerich (Plantago major)
Breitblättriger Wegerich (Plantago major)

Mit seiner Wuchshöhe von nur 3 bis 25 cm ist der Breitblättrige Wegerich relativ klein. Typisch für ihn sind seine in Rosetten angeordneten Laubblätter, die vergleichsweise breit sind. Sie können mehrere Zentimeter breit werden. An aufrechten Stängeln bilden sich die unscheinbaren Blüten; die Blütezeit beginnt im Juni und dauert meist bis in den Oktober. Schon kurz nach dem Verblühen bilden sich in kleinen Kapseln die Samen, sofern es zur Befruchtung gekommen ist. Mit zunehmendem Reifegrad verfärben sich diese Kapseln immer stärker bräunlich, bis sie letztlich dunkelbraun sind und so trocken werden, dass sie leicht aufplatzen, um die feinen Samen freizugeben.

Zu finden ist der Breitblättrige Wegerich an sehr vielen Stellen, er wächst beispielsweise auf Wiesen, an Wegrändern, auf und an landwirtschaftlich genutzten Flächen sowie auf Weiden.

Viele Heimvögel mögen die halb reifen Samen dieser Wegerichart recht gern. Man kann die halb reifen Samenstände zudem problemlos einfrieren, um sie für das Winterhalbjahr haltbar zu machen. Auch die Blätter können an Ziervögel verfüttert werden, zum Einfrieren ist dieses Grünfutter jedoch nicht geeignet, da es nach dem Auftauen sehr matschig ist.

Ein weiterer gebräuchlicher Name für diese Pflanzenart lautet Breit-Wegerich, er wird auch Breitwegerich geschrieben. Darüber hinaus wird er als Großer Wegerich bezeichnet.

Breitblättriger Wegerich (Plantago major), halbreifer Fruchtstand
Breitblättriger Wegerich (Plantago major), halbreifer Fruchtstand
Breitblättriger Wegerich (Plantago major), reifer Fruchtstand
Breitblättriger Wegerich (Plantago major), reifer Fruchtstand

Tipp: Mehr Fotos dieser Pflanzenart finden Sie auf NABU-naturgucker.de.

Mittlerer Wegerich (Plantago media)

Mittlerer Wegerich (Plantago media), blühend
Mittlerer Wegerich (Plantago media), blühend

Etwa 15 bis 50 cm wird der Mittlere Wegerich groß. Typisch für ihn ist, dass seine Blätter wie die der anderen Wegericharten auch direkt am Grund wachsen. Sie sind meist in Rosetten angeordnet. Ihre Form ist elliptisch bis breit-eiförmig.

Von Mai bis September finden sich beim Mittleren Wegerich die Blüten. Sie bilden sich an aufrecht stehenden Stängeln und sitzen in einem schaftförmigen Blütenstand zusammen. Während die weißlichen, kleinen Blüten eher unauffällig sind, stehen ihre weißen bis rosafarbenen oder mitunter lila gefärbten Staubfäden seitlich ab und wirken wie ein luftiger Kranz. Nach der Befruchtung bilden sich die Samen in kleinen Kapseln.

Man findet diese Wegerichart vor allem auf trockenen, kalkhaltigen Böden. Sie wächst auf Magerwiesen, Halbtrockenrasen und an Wegrändern.

Sowohl die Blätter als auch die halb reifen bist reifen Samenstände können an Heimvögel verfüttert werden. Die Samenstände lassen sich gut einfrieren, wohingegen dies für die Blätter nicht gilt. Sie werden dadurch zu matschig und Vögel akzeptieren sie nach dem Auftauen nicht mehr sonderlich gern als Grünfutter.

Mittlerer Wegerich (Plantago media)
Mittlerer Wegerich (Plantago media)
Mittlerer Wegerich (Plantago media), Blätter
Mittlerer Wegerich (Plantago media), Blätter

Tipp: Mehr Fotos dieser Pflanzenart finden Sie auf NABU-naturgucker.de.

Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)

Zwischen 5 cm und 50 cm beträgt die Wuchshöhe des Spitzwegerichs. Seine Blüten stehen in einem schaftförmigen, dunklen Blütenstand zusammen, sie sind recht unauffällig. Was deutlich auffällt, sind ihre weißen Staubgefäße, die seitlich abstehen und den Blütenstand wie ein loser Kranz umgeben. Die Blütenzeit dauert von Mai bis September oder mitunter auch bis in den Oktober.

Nach der Befruchtung bilden sich die Samen in kleinen Kapseln, jede enthält je zwei Samenkörner.

Spitzwegerich wächst an vielen Stellen, er kommt unter anderem auf Wiesen, in Parkanlagen und Gärten sowie an und auf Äckern vor.

Ein weiterer gebräuchlicher Name dieser Wegerichart lautet Spießkraut. Zudem wird der Name mitunter mit einem Bindestrich geschrieben: Spitz-Wegerich.

Vor allem halb reife Samen werden von Heimvögeln gern genommen, manche fressen zudem die reifen Samen recht gern. Ebenfalls gesund sind die lanzettlichen Blätter des Spitzwegerichs. Sie sollten am besten frisch verfüttert werden, wohingegen die halb reifen Samenstände eingefroren werden können, um sie haltbar zu machen.

Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata), blühend
Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata), blühend
Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata), Fruchtstand mit reifen Samen
Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata), Fruchtstand mit reifen Samen

Tipp: Mehr Fotos dieser Pflanzenart finden Sie auf NABU-naturgucker.de.

Bedeutung der Wegeriche in der Naturheilkunde

Sämtliche Pflanzenteile der in diesem Kapitel genannten Wegerich-Arten haben eine leicht antibakterielle Wirkung, weshalb sie als natürliches Mittel gegen Durchfall gelten. Als Tee aufgegossen, eignet sich Breitwegerich darüber hinaus als unterstützende Maßnahme bei der Behandlung von Bindehautentzündungen – aber bitte nur nach Absprache mit dem behandelnden Tierarzt!