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Gesundes aus der Natur
In der heimischen Natur finden sich zahlreiche Pflanzen, die für unsere Heimvögel genießbar und gesund sind. Häufig sind es die Blätter und halb reife beziehungsweise Samenstände, die sich zum Verfüttern eignen. Doch auch Blüten sind in vielen Fällen für Papageien, Sittiche und Co. essbar. Wichtig ist aber, die Pflanzenarten sicher zu erkennen, um nicht versehentlich giftiges Grün von draußen mitzubringen.
Die Beiträge dieser Unterrubrik sollen Ihnen dabei helfen, die Futterpflanzen kennenzulernen. Im Folgenden gibt es außerdem einige grundlegende Hintergrundinformationen rund um das Thema „Grünfutter aus der Natur“. Dazu gehören rechtliche Aspekte und Hinweise auf mögliche Verunreinigungen der Pflanzen.
Pflanzensammeln nicht überall erlaubt
In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Gesetzen und Regelungen, die vorschreiben, wo man Pflanzen sammeln darf und wo nicht. Teils sind diese Vorgaben widersprüchlich und der „Paragraphendschungel“ ist durchaus recht kompliziert. An dieser Stelle sollen deshalb lediglich einige simple Grundregeln genannt werden.
- In Naturschutzgebieten, Landschaftsschutzgebieten, Nationalparks und ähnlichen Schutzgebieten dürfen normalerweise ausnahmslos keine Pflanzen gesammelt werden. Es ist in aller Regel sogar verboten, die Wege zu verlassen.
- Auf Privatgrundstücken dürfen ohne die Erlaubnis des Besitzers keine Pflanzen gesammelt werden. Hierzu zählen neben privaten Gärten beispielsweise auch landwirtschaftliche Nutzflächen.
- Auf öffentlichem Grund dürfen Pflanzen nur mit Einschränkungen gesammelt werden. Hierbei dürfen keine Schäden angerichtet werden, es dürfen keine Zierpflanzen oder deren Teile geerntet werden und es darf lediglich eine kleine Menge gesammelt werden – dabei gilt die sogenannte Handstraußregel; außerdem dürfen nur Arten gesammelt werden, die nicht unter Naturschutz stehen. An manchen Stellen ist das Sammeln von Pflanzen auf öffentlichem Grund generell untersagt.
- Ganz egal wo: In aller Regel darf man nur für den Eigenbedarf Pflanzen sammeln. Wer für einen gewerblichen Zweck Pflanzen in der Natur sammelt, benötigt dafür eine behördliche Genehmigung.
Ich möchte Ihnen empfehlen, sich vor dem Sammeln von Pflanzen genau darüber zu informieren, wie die Rechtslage in dem Gebiet ist, das Sie aufsuchen möchten. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man im eigenen Garten Pflanzen anbaut und sammelt – oder auf dem eigenen Balkon.
Stellen, die Sie zum Sammeln von Pflanzen meiden sollten
Einst wurden durch den Straßenverkehr schädliche Abgase in die Umwelt abgegeben, doch inzwischen ist die Luft zum Glück sehr viel sauberer und sogar an Straßenrändern sind die Wildpflanzen meist kaum bis gar nicht mit Schadstoffen aus Autoabgasen belastet. So weit die gute Nachricht. Doch es gibt weitere Einflüsse, die sich negativ auf Pflanzen auswirken und sie zu einem Gesundheitsrisiko für Heimvögel werden lassen können. Die folgende Auflistung soll dies exemplarisch verdeutlichen:
- An den Rändern landwirtschaftlich genutzter Flächen oder gar auf diesen sollten keine Pflanzen für Vögel gesammelt werden, weil höchstwahrscheinlich giftige Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen. Im Bio-Landbau ist das zwar meist anders, doch von angrenzenden konventionell bewirtschafteten Feldern könnten Pestizide herübergeweht worden sein.
- In Kleingartenanlagen und privaten Gärten werden oft Pflanzenschutzmittel ausgebracht, die teils vom Wind verdriftet werden und so auch die Pflanzen in der näheren Umgebung bedecken können. Sicherheitshalber sollte man deshalb an solchen Stellen kein Grünfutter für Vögel sammeln, sofern man nicht hundertprozentig sicher ist, dass keine Pestizide ausgebracht wurden.
- Vielerorts gibt es Brachflächen, auf denen jede Menge Wildpflanzen wachsen. Obwohl die Verlockung, dort Grünfutter zu sammeln, groß sein kann, sollte unbedingt zuvor herausgefunden werden, ob an jener Stelle in den Jahren zuvor ein Industrieunternehmen angesiedelt war und den Boden mit Schadstoffen belastet haben könnte. Schwermetalle und andere Rückstände im Boden können in die Pflanzen gelangen und würden mit diesen an die Vögel verfüttert werden.
- Bereiche, in denen sehr viele Hundehalter ihre Vierbeiner ausführen, eignen sich nicht zum Sammeln von Futterpflanzen für Vögel. Durch den Urin und Kot der Hunde gelangen Bakterien auf die Pflanzen, die die Vögel krank werden lassen könnten.
Krankheitserreger auf Futterpflanzen
Nicht nur durch Hundekot und -urin können Krankheitserreger auf Pflanzen gelangen, sondern auch durch andere Wildtiere. Es kann beispielsweise geschehen, dass an Wildkräutern ein wenig Vogelkot haftet, in dem sich Eier von Spulwürmern befinden. Diese Parasiten könnten mit dem Grünfutter in einen Vogelbestand gelangen. Deshalb ist unbedingt darauf zu achten, Pflanzen nicht direkt unter Bäumen zu sammeln. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Wildvogel im Geäst gesessen und auf die Pflanzen gekotet hat, ist vergleichsweise hoch. Auf offenen Flächen ist das Risiko geringer. Zwar können überfliegende Wildvögel durchaus auch Kot fallen lassen, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist erheblich geringer als ein „Treffer“ direkt unter einem Baum.
Feuchte Futterpflanzen könnten in den Wassertröpfchen Trichomonaden mit ins Haus und zu den Heimvögeln bringen. Es handelt sich dabei um winzige Parasiten, die sich im Kropf der Vögel einnisten und häufig zu Erbrechen führen. Es ist deshalb ratsam, lieber keine feuchten Pflanzen von draußen mit nach Hause zu bringen – es sei denn, es hat gerade sehr lange und ergiebig geregnet. Dann müssten die Pflanzen eigentlich sauber gewaschen sein.
Manche Halter verzichten ganz darauf, Grünfutter draußen zu sammeln, weil sie sich davor fürchten, Krankheitserreger einzuschleppen. Ich selbst sammle seit sehr vielen Jahren regelmäßig draußen Grünfutter für meine Tiere. Bereits mehrmals habe ich so Trichomonaden eingeschleppt, dies aber jedes Mal so früh festgestellt, dass meine Tiere außer dem typischen fischigen Schnabelgeruch noch keine nennenswerten Symptome gezeigt haben. Die Behandlungen verliefen jeweils positiv und die Parasiten verschwanden dadurch so schnell, wie sie gekommen waren. Unterm Strich überwiegen die Vorteile der Fütterung mit Wildpflanzen die Risiken bei meinen Tieren bei weitem, besagt meine persönliche Erfahrung.
Wenn Sie all das nicht riskieren möchten, dann gibt es die Möglichkeit, Futterpflanzen in kleinen Gewächshäusern im Garten zu kultivieren. So sind sie vor Verunreinigungen mit Wildvogelkot oder vor einem Kontakt mit an Trichomonaden erkrankten Wildtieren sicher.
Kleine Tiere auf den Pflanzen: gefährlich oder nicht?
Die allermeisten Tiere, die auf unseren heimischen Wildpflanzen leben, sind für Vögel ungefährlich. Manche werden sogar gern gefressen, das gilt beispielsweise für Blattläuse. Wegen des in ihrem Verdauungstrakt befindlichen süßen Honigtaus schmecken sie vielen Vögeln sogar ausgesprochen gut. Weniger schmackhaft sind dagegen bestimmte Käferlarven und Wanzenlarven, die ein Abwehrsekret abgehen.
Klopfen Sie Grünpflanzen am besten draußen kräftig aus, damit kleine Tierchen dort bleiben und gar nicht erst mit ins Haus kommen. Falls Sie ein paar Blattläuse mitbringen, macht das aber nichts.
Das sind die Themenbereiche dieser Unterrubrik
Tipp: Um eine optimale Übersicht zu gewährleisten, sind die einzelnen Beiträge zu Unterrubriken zusammengefasst, die wiederum weiter unten aufgelistet sind. Falls Sie Informationen über eine Pflanzenart suchen und nicht wissen, in welcher Unterrubrik Sie fündig werden könnten, dann nutzen Sie bitte die Suchfunktion dieser Website.