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Vögel mit Handicaps
In Deutschland gibt es zahlreiche Menschen, die begeisterte Heimvogelhalter sind. Dass sich Vögel, darunter vor allem Sittiche und Papageien, so großer Beliebtheit erfreuen, liegt nicht zuletzt in ihrem fröhlichen, aufgeschlossenen Wesen und ihrer Anhänglichkeit gegenüber dem Menschen. Mit der Heimvogelhaltung wird vor allem Freude assoziiert, denn es ist immer wieder beeindruckend, Vögeln beim Fliegen und wendigen Klettern zuzuschauen. Allerdings gibt es auch eine Schattenseite. Aus den agilen, fröhlichen gefiederten Wesen können von einer Sekunde auf die andere ruhige und körperlich eingeschränkte Vögel werden, weil sie einen folgenschweren Unfall erleiden. Oder sie durchleben eine lange Krankheit, aus der sie für den Rest ihres Lebens gezeichnet hervorgehen. Darüber hinaus treten bei Vögeln ebenso wie bei Menschen bestimmte Altersgebrechen auf, die die Tiere gewissermaßen zu „Pflegefällen“ werden lassen.
Kommt es bei einem Vogel durch einen der genannten Auslöser zu einer mehr oder minder stark ausgeprägten körperlichen Behinderung, nimmt der unbeschwerte Umgang mit dem gefiederten Mitbewohner ein jähes Ende und der Halter steht vor der Herausforderung, sich gemeinsam mit dem Vogel der veränderten Situation zu stellen. Denn es ist tatsächlich so, dass nicht nur der Vogel mit den neuen Gegebenheiten zu leben lernen muss, sondern auch der Halter. Für ihn ist es unter Umständen besonders schwer, denn einen ehemaligen Flugkünstler plötzlich als flugunfähigen Vogel zu erleben, der noch immer verzweifelt zu fliegen versucht, kann herzzerreißend sein. Sowohl der betroffene Vogel als auch sein Halter werden einige Zeit benötigen, sich an das Handicap zu gewöhnen. Wobei es freilich Grenzen gibt. Manche Handicaps sind dermaßen gravierend, dass ein Vogel seinen Alltag nicht mehr allein und vor allem nicht ohne dauerhafte Schmerzen meistern kann, die nie mehr verschwinden werden. In einem solchen Fall sollte der Halter im Sinne seines Schützlings entscheiden und ihn erlösen lassen.
Doch das ist ein anders Thema und zum Glück sind bei weitem nicht alle Fälle hoffnungslos. Es verhält sich keineswegs so, dass jede Art von Behinderung ein Weiterleben für das betroffene Tier zur Qual werden lässt. Vögel sind je nach Charakter regelrechte Kämpfernaturen, die sich nicht unterkriegen lassen und trotz einer Behinderung den Spaß am Leben nicht verlieren. Einem gehandicapten Vogel sollte man das Leben so angenehm wie möglich gestalten, dann hat man vielleicht noch viele Jahre Freude an seinem aufgeweckten, gefiederten Hausgenossen und er kann sein Leben genießen. Zugegebenermaßen stellt er allerdings einige besondere Ansprüche an seinen Pfleger, die es im Sinne des Tieres stets zu erfüllen gilt.
Dass ich dem Thema „Vögel mit Handicap“ auf Birds-Online.de viel Raum biete, liegt daran, dass es für mich ein Herzensthema ist. Der erste sehr schwer gehandicapte Vogel gelangte 1996 in meine Obhut und seitdem habe ich sehr viel Erfahrung auf diesem Gebiet gesammelt. Von Flugunfähigkeit über Blindheit bis hin zu massiven Knochenfehlstellungen in den Beinen reicht die Palette der Handicaps bei Heimvögeln, mit denen ich selbst bereits zu tun hatte. Neben meinen eigenen Erfahrungsberichten finden Sie in dieser Rubrik von Birds-Online.de aber auch Texte anderer Vogelhalter, weil es mir wichtig ist, eine möglichst umfassende Informationssammlung anzubieten.
Sollten Sie selbst Erfahrungen mit der Haltung behinderter Vögel erlangt haben, von denen Sie annehmen, dass sie anderen Vogelhaltern helfen könnten, würde ich mich sehr darüber freuen, wenn Sie Kontakt zu mir aufnehmen könnten. Sie erreichen mich unter webmaster@birds-online.de und wir können gern besprechen, ob Sie gegebenenfalls Fotos oder gar einen bebilderten Erfahrungsbericht beisteuern könnten. Honorare kann ich allerdings nicht bezahlen, es handelt sich um ein vollständig ehrenamtlich und unentgeltlich geleitetes Internetprojekt.
Danksagung
An dieser Stelle möchte ich mich bei der sehr engagierten Tierfreundin Stefanie Kranjc für die anschaulichen Fallbeispiele sowie das Bildmaterial bedanken, das sie für diese Rubrik zur Verfügung gestellt hat. Sie ist in ihrer Freizeit nicht nur eine begeisterte Vogelhalterin, sondern setzt sich darüber hinaus stark für die vielen hilfsbedürftigen zwei- und vierbeinigen Tiere des Essener Albert-Schweitzer-Tierheims ein.
Auch all den anderen Gastautorinnen und -autoren, die in dieser Rubrik ihre Tipps und Informationen in Form von Erfahrungsberichten und Beschreibungen weitergeben, gilt mein Dank. Es ist schön zu wissen, dass es viele Menschen gibt, denen es genau wie mir sehr wichtig ist, ihr Wissen mit anderen Tierhaltern zu teilen.
Linktipps
Einige Erfahrungsberichte und Tipps für Halter gehandicapter Wellensittiche bietet Jasmin Störk auf ihrer Webseite.
Ebenfalls empfehlen möchte ich Ihnen die Website des Vereins Hürdenwellis e. V. Dieser Verein setzt sich für gehandicapte Wellensittiche ein und es sind Patenschaften möglich.
Das sind die Themenbereiche dieser Unterrubrik
Tipp: Falls Sie in der Übersicht nicht fündig werden, können Sie das Suchfeld auf dieser Seite nutzen.
Featherduster
Fehlstellungen der Gliedmaßen
Flugunfähige Vögel
Neurologische Erkrankungen
Schnabeldeformationen und -defekte
Das Buch kann für 29,90 € direkt beim Verlag bestellt werden: Web-Shop des Arndt-Verlags