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Foraging – Fütterung mit Spaßfaktor
Vögel benötigen nicht einfach nur Nahrung, um gesund und glücklich zu bleiben. In der Heimvogelhaltung spielt auch die Beschäftigung der Tiere zur Vermeidung von Langeweile eine entscheidende Rolle. Weshalb das so ist, lässt sich leicht anhand der Lebensweise der wilden Verwandten der in Menschenobhut gehaltenen Vögel erläutern.
Viele Vogelarten, darunter Wellensittiche, verbringen jeden Tag in freier Wildbahn sehr viel Zeit damit, nach Nahrung zu suchen. Sie fliegen nicht nur weite Strecken zu ihren Futterplätzen. Darüber hinaus müssen sie clever sein und die richtige Nahrung erst einmal aufspüren. Was das Auffinden des Futters angeht, sind Vögel deshalb sehr einfallsreich und hartnäckig. Ihre Intelligenz hilft ihnen dabei, Futter sogar in schwierigen Situationen zu finden. Somit werden die wild lebenden Verwandten der Ziervögel bei der Nahrungssuche jeden Tag sowohl körperlich als auch in Sachen Cleverness gefordert: Nicht nur Muskelkraft für weite Suchflüge ist entscheiden, sondern obendrein ein „helles Köpfchen“.
In der Heimvogelhaltung sieht die Situation meist völlig anders aus. Das Futter wird immerzu an derselben Stelle offen zugänglich und weithin sichtbar platziert, indem es den Tieren beispielsweise in einem Napf angeboten wird. Die Wege zur Nahrung sind kurz und die Intelligenz der Tiere wird nicht auf die Probe gestellt. Kein Wunder also, dass bei den Vögeln Langeweile nur allzu leicht aufkommen kann, weil die Nahrungsaufnahme nur einen Bruchteil der Zeit eines Tages füllt.
Seit einigen Jahren wird deshalb nicht nur auf reines Füttern gesetzt, sondern vielmehr darauf, dass die Vögel damit gleichzeitig beschäftigt werden. Die Umgebung der Tiere wird dafür abwechslungsreich gestaltet, um die Intelligenz der Pfleglinge zu fordern – und gleichzeitig zu fördern. Bezeichnet wird dieses Vorgehen als „Bereicherung der Umwelt“, auf Englisch „Environmental Enrichment“. Bestandteil dieses inzwischen beispielsweise in vielen Zoos angewandten Konzepts ist das sogenannte Foraging. Darunter ist die Nahrungssuche zu verstehen, die derjenigen in freier Wildbahn nachempfunden wird, soweit dies möglich ist. Das Foraging dient den Tieren in der Obhut des Menschen als Beschäftigung: Sie müssen das Futter suchen und außerdem Denkaufgaben lösen, um an ihre Nahrung zu gelangen.
Foraging für Heimvögel – was ist zu beachten?
In der Heimvogelhaltung lässt sich das Foraging sehr leicht umsetzen. Schon mit einfachen Mitteln können Vögel dazu animiert werden, ihre Intelligenz dazu zu nutzen, versteckte Nahrung zu finden. Das Beste daran ist, dass die allermeisten Tiere schnell sehr viel Spaß an dieser Art der Fütterung haben und die Denkaufgaben mit großem Eifer lösen. Es gibt sogar Vögel, die Futter im Napf ignorieren und erst mit den Foraging-Spielzeugen arbeiten.
Bisher ist in dieser Unterrubrik noch nicht viel zu finden, doch sie wird in Zukunft weiter ausgebaut werden. Dabei werde ich in den Tipps darauf achten, dass auch gehandicapte Vögel von den Foraging-Ansätzen nicht überfordert werden und Erfolgserlebnisse haben.
Treat-Spielzeuge als erster Einstieg
Einen sehr einfachen Einstieg in das Foraging bieten sogenannte Treat-Spielzeuge. „Treat“ ist das englische Wort für Leckerbissen. Wenn man die Bezeichnung übersetzt, wird also schnell klar, was es mit diesen Spielzeugen auf sich hat: In ihnen lassen sich kleine Leckerbissen verstecken und die Vögel müssen ein wenig arbeiten, um an diese zu gelangen. Gut sortierte Fachhändler für Vogelzubehör bieten entsprechende Treat-Spielzeuge in unterschiedlichen Ausführungen und auf verschiedene Vogelarten abgestimmt an. Allerdings haben die meisten Händler vor allem Papageienspielzeuge im Sortiment, die für kleine Ziervögel wie Wellensittiche viel zu groß sind. Deshalb ist es für Wellensittichhalter sinnvoll, nach einem Händler zu suchen, der auch Treat-Spielzeuge für diese Papageien im Kleinformat bereithält.
Hinweis zu den Fotos auf dieser Seite
Das oben gezeigte Bambus-Treat-Spielzeug, an dem das Diamanttäubchen Futter sucht, ist von Spielzeug für Tiere. Das Einsteiger-Treatspielzeug ist aus dem Papageienland-Shop. Bei dem Spielzeug mit der kleinen Weidenkugel handelt es sich um eines von JR Farm, das kurze Zeit nachdem ich es gekauft hatte jedoch im Online-Handel nicht mehr verfügbar war. Es scheint aus dem Programm genommen worden zu sein.