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Neurologische Erkrankungen
Aufgrund unterschiedlicher Ursachen können Vögel dauerhaft an neurologischen Störungen leiden. Hierunter sind sind zum Beispiel spontan auftretende Krampfanfälle zu verstehen, die ähnlich wie epileptische Anfälle beim Menschen ablaufen. Aber auch Lähmungsanfälle sowie unkontrolliertes Zittern gehören zu den neurologischen Störungen, die bei Vögeln auftreten können. Leidet ein Vogel an einer solchen Erkrankung, ist er in seiner Alltagsgestaltung und Beweglichkeit mehr oder minder stark eingeschränkt und somit gehandicapt.
Das folgende Video zeigt einen Katharinasittich, der nach einer Kopfverletzung einige Tage neurologische Ausfallerscheinungen zeigte. Das Tier schwankte beim Gehen und verlor ständig das Gleichgewicht. Verstärkt wurden diese Symptome durch die vollständige Blindheit des Vogels.
Auslöser für neurologische Erkrankungen
Es gibt verschiedene Gründe für das Entstehen neurologischer Störungen bei Vögeln. Sehr häufig treten solche Probleme nach einer schweren Kopfverletzung auf, die Vögel sich zum Beispiel durch den Zusammenstoß mit einem harten Gegenstand zugezogen haben, siehe auch Kapitel über Kollisionsunfälle. Ein weiterer bei Vögeln gelegentlich vorkommender Auslöser für neurologische Störungen ist eine schlaganfallähnliche Erkrankung. Zudem gibt es Viruserkrankungen (unter anderem die Paramyxovirose) oder auch bakterielle Infektionen, die das Gehirn und damit das Zentrale Nervensystem betreffen können. Hierzu gehören unter anderem Gehirnentzündungen. Auch Hirntumoren können schwere neurologische Störungen verursachen. Es ist unbedingt mit dem behandelnden Tierarzt abzuklären, ob möglicherweise ein solcher Tumor vorliegt. Denn ist dies der Fall, ist es häufig besser, den betroffenen Vogel relativ bald von seinem Leiden erlösen zu lassen. Bei Vögeln können Hirntumoren in aller Regel nicht behandelt werden.
In seltenen Fällen kommen Vögel mit einer neurologischen Störung zur Welt. Woran dies liegt, ist nicht vollständig geklärt. Es gibt die Theorie, ein genetischer Defekt könnte bei den betroffenen Tieren zu den Gesundheitsproblemen führen. Eine weitere Theorie lautet, die Tiere haben beim Schlupf zu wenig Sauerstoff im Ei erhalten und deshalb einen Hirnschaden erlitten.
Behandlungsmöglichkeiten
Einige Vögel mit neurologischen Störungen brauchen meist ihr Leben lang spezielle Medikamente, manche müssen nur für eine gewisse Zeit behandelt werden. Dies gilt vor allem für Opfer von Kollisionsunfällen oder Schlaganfällen, bei ihnen kann die Heilungsdauer im Bereich mehrerer Wochen bis Monate liegen. Eine Linderung der Beschwerden ist in aller Regel nur dann möglich, wenn eine Therapie durch einen erfahrenen Vogel-Tierarzt auf den jeweiligen Patienten individuell abgestimmt wird. Eigenes Experimentieren mit Medikamenten ist nicht sinnvoll und kann den Vogel im Zweifelsfall das Leben kosten!
Vorsichtsmaßnahmen im Alltag
Viele Vögel, die an einer neurologischen Störung leiden, haben ständig oder zumindest während der Dauer ihrer Anfälle ein erhöhtes Unfallrisiko. Diesem Umstand sollte die Unterbringung der Vögel unbedingt gerecht werden. Der Käfig sollte keine spitzen Gegenstände aufweisen. Außerdem ist es meist hilfreich, den Boden zu polstern, damit Stürze abgefedert werden. Oder aber man bringt Sprungtücher an, die ebenfalls helfen können, falls ein Vogel stürzt. Das Anbieten gepolsterter, breiter Stangen kann sinnvoll sein, auf alle Fälle sollten Ruheplattformen oder weiche Vogelliegen im Käfig oder der Zimmervoliere sowie im Freiflugzimmer angeboten werden, sofern die an einer neurologischen Störung leidenden Tiere überhaupt gefahrlos Freiflug erhalten können.
Erfahrungsbericht neurologische Störungen
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