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Verhaltensauffälligkeiten
Wellensittiche sind wie die meisten anderen Papageienarten sehr intelligente und gleichzeitig sensible Vögel, weshalb psychischer Stress bei ihnen zu erheblichen Verhaltensauffälligkeiten, früher als Verhaltensstörungen bezeichnet, führen kann. Ich selbst bevorzuge den Begriff „Auffälligkeit“, denn eine „Störung“ hat für mein Empfinden etwas Technisches an sich, als wären Vögel Maschinen, bei denen etwas nicht rund läuft und repariert werden muss. Dem ist aber oft nicht so, denn viele Verhaltensauffälligkeiten rühren daher, dass in der Haltung der Tiere unbewusst Fehler unterlaufen und die Vögel darauf mit durch den Menschen unerwünschtem Verhalten reagieren. Demnach liegt die „Störung“ also tatsächlich meist beim Menschen vor, der den Vogel hält und nicht beim Tier selbst.
Auslöser für Verhaltensauffälligkeiten
Es kommen viele unterschiedliche Ursachen infrage, um beispielsweise aus einem einstmals fröhlichen und lebenslustigen Wellensittich einen neurotischen Vogel werden zu lassen, der verhaltensauffällig ist. Ein Beispiel hierfür ist es, dass sich Vögel selbst verstümmeln, indem sie ihre Federn ausreißen oder sich gar selbst blutig beißen. Das Federrupfen ist somit die wohl bekannteste Verhaltensauffälligkeit, jedoch ist sie keineswegs in jedem Fall auf eine psychische Ursache zurückzuführen. Neben diesen gibt es etliche weitere mögliche Auslöser für das Federrupfen wie zum Beispiel juckende Hautekzeme oder Erkrankungen der inneren Organe. Aus diesem Grunde stellt das Thema Federrupfen eine sehr komplexe Thematik dar, ebenso wie andere Verhaltensauffälligkeiten. Denn auch für sie gibt es mitunter Auslöser, die nicht psychischer Natur sind.
In dieser Rubrik finden Sie einige Kapitel über typische Verhaltensauffälligkeiten, die bei Wellensittichen auftreten können. Manche der in den Beiträgen genannten Details gelten auch für andere Vogelarten, doch sie sollten keineswegs grundsätzlich von Wellensittichen auf andere Spezies schließen. Jede Vogelart hat ihre Eigenarten. Eine Übersicht der angegliederten Kapitel finden Sie weiter unten.
Was tun, wenn der eigene Vogel unerwünschtes oder auffälliges Verhalten zeigt?
Viele Vogelhalter, deren Tiere eine Verhaltensauffälligkeit aufweisen, sind mit dieser Situation überfordert. Selbst wenn man seine eigenen Vögel noch so gut kennt, kann ein Außenstehender, der über wichtige Fachkenntnisse verfügt, eventuelle Auslöser und grundsätzliche Probleme oft besser erkennen als der Halter selbst. Deswegen ist es ratsam, fachkundige Hilfe zu suchen. In Deutschland gibt es einige Spezialisten, die ihre Dienste in solchen Fällen anbieten. Weil viele von ihnen ihre Tätigkeit als Beruf ausüben, muss für ihre Dienste bezahlt werden. Meist lohnt sich diese Investition aber, um die unerwünschten Verhaltensweisen eines Vogels zu erkennen und zielgerichtet mit dem auf das jeweilige Tier maßgeschneiderten Maßnahmen dagegen vorzugehen.
Seriöse Experten geben nicht einfach basierend auf einigen wenigen Informationen eine Handlungsempfehlung. Wichtig ist, dass sie das Tier, den Halter, dessen Beziehung zu dem Vogel und auch die Haltungsbedingungen genau betrachten, was bei Hausbesuchen geschieht. Häufig ist es gerade bei Vögeln aus zweiter Hand zudem sinnvoll, wenn so viele Informationen über das Leben bei vorherigen Haltern wie möglich zusammengetragen werden. Denn nicht selten lassen sich Verhaltensauffälligkeiten auf diese Zeit im Leben des Vogels zurückführen. Manche Experten bieten zudem Hilfestellungen an, die den Halter in die Lage versetzen sollen, Probleme selbst zu erkennen. Dabei lernen Halter, wie sie ihren eigenen Umgang mit den Tieren optimieren können, um durch versehentliche Fehler keine Probleme auszulösen.
Oft lässt sich ein Plan entwickeln, der dem von einer Verhaltensauffälligkeit betroffenen Tier und damit auch dem Halter hilft. Mitunter ist es ferner ratsam, zusätzlich einen vogelkundigen Tierarzt zurate zu ziehen, um eine organische Ursache für eine Verhaltensauffälligkeit auszuschließen. So mancher „Beißer“, also bissiger Vogel, hat sich schon als ein Tier entpuppt, dass unter starken Schmerzen litt und deshalb in Ruhe gelassen werden wollte und sich gegen aus seiner Sicht „nerviges Verhalten des Halters“ mit Bissen gewehrt hat.
Und ganz wichtig: Setzen Sie Ihr verhaltensauffälliges Tier und sich niemals unter (Zeit-)Druck, denn damit verschlimmern Sie das Problem häufig. Haben Sie Geduld und gehen Sie liebevoll sowie behutsam mit Ihrem gefiederten Schützling um, auch wenn es mitunter schwerfallen mag. Ihr Vogel zeigt die Verhaltensauffälligkeiten nicht, um Sie zu ärgern, sondern weil etwas schief läuft. Helfen Sie dem Tier dabei, wieder ein stressfreies Leben führen zu können, indem Sie das Problem gemeinsam mit Ihrem Vogel lösen.
Das sind die Themen dieser Unterrubrik
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