Weidenröschen

Mehrere Arten aus der Gattung der Weidenröschen, wissenschaftlich Epilobium genannt, kommen in Mitteleuropa vor. Sie alle gehören zur Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae). In diesem Kapitel werden einige besonders häufig vorkommende Arten vorgestellt, darüber hinaus gibt es noch etliche weitere in unserem Teil der Welt. Nicht alle Arten sind leicht zu bestimmen. So können beispielsweise das Kleinblütige und das Berg-Weidenröschen leicht verwechselt werden. Aber das ist nicht problematisch, weil alle Weidenröschen-Arten für Heimvögel genießbar sind.

Weidenröschen-Arten mit kleinen Blüten

Weidenröschen (Epilobium sp.), blühend
Weidenröschen (Epilobium sp.), blühend

Zu den in Mitteleuropa heimischen Weidenröschen-Arten mit eher kleinen Blüten gehören unter anderem das Berg-Weidenröschen (Epilobium montanum), das Kleinblütige Weidenröschen (Epilobium parviflorum) und das Vierkantige Weidenröschen (Epilobium tetragonum). Sie alle haben zartrosa gefärbte Blüten.

Die meisten Arten blühen im Sommer und sie kommen beispielsweise an Wegrändern vor.

Tipp: Mehr Fotos von Pflanzen aus dieser Gattung finden Sie auf NABU-naturgucker.de.

Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium)

Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium), blühend
Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium), blühend

Zwischen 50 cm und 1,2 m, selten bis zu 2 m, ist das Schmalblättrige Weidenröschen groß. Anhand der traubigen Blütenstände im oberen Stängelbereich ist diese Art leicht zu erkennen. Es stehen mehrere Blüten relativ dicht beieinander, wobei die unteren zu erst blühen und die oberen noch im Knospenstadium sein können, während die tiefer sitzenden Blüten bereits verblüht sind.

Von Juni bis August dauert die Blütezeit, die Blüten sind rosa bis purpurn gefärbt und relativ groß. Ihre Breite kann 2 bis 3 cm betragen. Nachdem sie geblüht haben, bilden diese Pflanzen längliche Samenkapseln, in denen die kleinen Samen mitsamt ihrer flaumigen Anhängsel heranreifen. Diese Anhängsel tragen die Samen mit dem Wind davon, wenn sich nach dem Erreichen der Reife die Kapselfrüchte geöffnet haben.

Typische Orte, an denen man diese Weidenröschen-Art finden kann, sind beispielsweise Ufer, Brachen, Ruderalflächen, felsige Grundstücke und Ähnliches. Zudem wächst das Schmalblättrige Weidenröschen häufig auch auf Waldlichtungen oder an Stellen in Wäldern, an denen es zuvor Kahlschläge oder Brände gegeben hat.

Ein weiterer im deutschsprachigen Raum gebräuchlicher volkstümlicher Name ist Stolzer Konrad.

Viele Heimvögel mögen die halb reifen Samenkapseln dieser Pflanzenart recht gern. Sind sie reif, werden sie hingegen nicht mehr von allen Vögeln akzeptiert, weil diese die flaumige Konsistenz der an den Samen haftenden Härchen nicht mögen.

Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium) mit halbreifen Samenschoten; diese mögen viele Heimvögel sehr gern.
Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium) mit halb reifen Samenschoten; diese mögen viele Heimvögel sehr gern.
Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium) mit reifen Samen; diese mögen die meisten Heimvögel nicht
Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium) mit reifen Samen; diese mögen die meisten Heimvögel nicht

Tipp: Mehr Fotos dieser Pflanzenart finden Sie auf NABU-naturgucker.de.

Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)

Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum), Blüte
Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum), Blüte

Meist ist das Zottige Weidenröschen zwischen 50 cm und 1,8 m groß. Mitunter finden sich Exemplare, die eine Wuchshöhe von bis zu 2,5 m erreichen. Diese Pflanzenart wächst aufrecht und ist verzweigt.

Von Juli bis September dauert die Blütezeit. Dann finden sich die im Durchmesser bis zu 2 cm großen und purpurfarbenen Blüten an den Pflanzen; sie helfen beim Erkennen dieser Weidenröschen-Art. Aus ihnen entwickeln sich nach der Befruchtung längliche Kapselfrüchte, in denen die Samen stecken. Wie bei den beiden oben beschriebenen anderen Weidenröschen-Arten ist es hier genauso, dass die Samen mit feinen, flaumigen Härchen ausgestattet sind, die sie nach dem Erreichen der Reife vom Wind umhertragen lassen.

Wuchsorte, an denen man das Zottige Weidenröschen antreffen kann, sind unter anderem Gräben, Quellen, Ufer von Bächen oder Flüssen sowie Weidengebüsche an eher feuchten Standorten.

Ein weiterer gebräuchlicher Name dieser Pflanzenart lautet Rauhaariges Weidenröschen.

Die halb reifen Samenkapseln werden von etlichen Heimvögeln gern genommen, die reifen Samen verschmähen viele Tiere hingegen. Der Grund dafür dürfte auch bei dieser Weidenröschen-Art sein, dass die flaumigen Härchen an den Samen den Vögeln nicht gefallen.

Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum), Blüte
Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum), Blüte
Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum), blühend und mit halbreifen Samenkapseln
Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum), blühend und mit halb reifen Samenkapseln

Tipp: Mehr Fotos dieser Pflanzenart finden Sie auf NABU-naturgucker.de.