Hanf

Hanfsamen
Hanfsamen

Schon seit langer Zeit wissen die Menschen um die gesunde Wirkung der Hanfsamen und essen sie oder gewinnen Hanföl aus ihnen. Dass sich dieses Öl gewinnen lässt, liegt daran, dass Hanfsamen sehr ölhaltig sind – sie bestehen rund zur Hälfte aus Fett. Es gibt verschiedene Hanfarten, sie alle gehören zur Gattung Cannabis und werden auch als Nutzhanf bezeichnet. Eine der Arten ist der Echte Hanf (Cannabis sativa), der neben verschiedenen anderen Nutzungen als Rauschmittel verwendet wird. Alle Hanfarten gehören zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae).

Obwohl Hanfsamen wie bereits erwähnt sehr fettreich sind, ist das nicht zwangsläufig schlecht für die Gesundheit. Denn die in ihnen enthaltenen Fette gelten als „gut“. In den Samen stecken beispielsweise Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sowie mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Außerdem sind in Hanfsamen alle neun essenziellen Aminosäuren enthalten, die der menschliche Organismus, aber auch der der Vögel benötigt.

Hanf als Vogelfutter

Hanfkörner sind vor allem in Großsittichfuttermischungen als einer der Bestandteile enthalten. Sie werden von mittelgroßen Vögeln sehr gern gefressen, aber auch von einigen großen Vogelarten. Kleine Arten wie Wellensittiche mögen Hanfsamen unter Umständen nicht – bei ihnen scheint es von den individuellen Vorlieben der einzelnen Tiere abzuhängen, ob sie die vergleichsweise großen Körner annehmen oder nicht. Jene kleinen Vogelarten, die Körner als Ganzes und ungeschält schlucken, also zum Beispiel Diamanttauben, mögen Hanf meist gern.

Als Bestandteil von Koch- oder Quellfutter kann man Hanfsamen ebenfalls anbieten.

Der Anbau von Hanf ist in Deutschland strikt verboten, © herbalhemp/Pixabay
Der Anbau von Hanf ist in Deutschland strikt verboten, © herbalhemp/Pixabay

Zudem lässt sich Keimfutter aus Hanf herstellen. Allerdings sollte dies gut überlegt werden, denn der Anbau von Hanf ist streng verboten, da die Pflanzen zur Rauschmittelgewinnung genutzt werden können. Wenn es jemand wirklich böse mit einem meint, könnte das Keimen der Hanfkörner theoretisch als „Anbauversuch“ ausgelegt werden. Sicherlich würde man dafür nicht verurteilt werden, aber im ungünstigsten Fall hätte man mit rechtlichen Scherereien zu kämpfen.

Weil Hanfsamen sehr energiereich sind, eignen sie sich gut als Aufbaufutter für Vögel, die nach einer schweren Erkrankung auf gesunde Weise an Gewicht zunehmen müssen. Weil vor allem kleine Sitticharten die großen Körner oft nicht leicht entspelzen können, ist es ratsam, ihnen eine Hilfestellung zu bieten: Man kann die Hanfsamen portionsweise in einen Gefrierbeutel geben, die Luft aus diesem entfernen, den Beutel verschließen und dann mit einem Nudelholz bei leichtem Druck über die Körner rollen. Dadurch brechen die Schalen ein wenig und den Vögeln gelingt es leichter, an die Körner zu gelangen. Noch leichter haben es die Vögel, wenn man ihnen geschälten Hanf aus dem Bioladen anbietet.

Hinweis
Wegen seines hohen Fettgehalts gehört Hanf zu den Ölsaaten. Diese sollten insgesamt nicht mehr als 5 % der Futterbestandteile einer Körnermischung für Wellensittiche ausmachen, für Nymphensittiche liegt die Grenze bei 8 % und bei anderen Vogelarten in einem ähnlichen Bereich. Falls Sie Futter für Ihre Vögel selbst mischen möchten, lassen Sie sich von einem vogelkundigen Tierarzt oder von einem Experten für die Ernährung von Papageien beraten, um den für die von Ihnen gehaltene Vogelart passenden Maximalanteil von Ölsaaten in der Futtermischung zu erfahren.

Hanf in Zahlen

Nährwertangaben (pro 100 g getrocknet)*
Fett 51 g
Eiweiß (Protein) 30 g
Kohlenhydrate 3,1 g
   davon Zucker 3 g
Ballaststoffe 7 g

 

Weitere Inhaltsstoffe*
Vitamin A 0 IU
Vitamin B6 0,9 mg
Vitamin B12 0 µg
Vitamin C 10 mg
Vitamin D 0 IU
Kalium 1060 mg
Magnesium 637 mg
Kalzium 80 mg
Eisen 13 mg
Natrium 8,8 mg

* Angegeben werden Durchschnittswerte, die im Einzelfall abweichen können, da es sich um ein Naturprodukt handelt.