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Testament eines Wellensittichs
Gastbeitrag von AstridLindgenFan, Juli 2008
Das folgende fiktive Testament eines Wellensittichs hat die Vogelliebhaberin AstridLindgrenFan verfasst. Es ist in Anlehnung an das Testament einer Katze, geschrieben von Margaret Trowton, entstanden.
Mein letzter Wille
Einem armen, einsamen Wellensittich
hinterlasse ich mein glückliches Zuhause,
meinen Platz am Futternapf und im Badehäuschen,
meine Lieblings-Schaukel und den Ast auf unserem Welli-Baum.
Schreddere da weiter, wo ich aufgehört habe.
Und vielleicht schaffst du es ja,
die Möhren- und Obststücke noch weiter zu schmeißen als ich.
Ich hinterlasse dir meine Freunde,
mit denen ich so gerne gezwitschert, gekuschelt und gezankt habe.
Flieg mit ihnen an meiner Stelle weiter um die Wette.
Tröste meine Federlose, indem du ihr leise etwas vorsingst,
und hab keine Angst vor ihr, sie meint es gut mit uns.
Ich schenke dir den Platz, den ich in ihrem Herzen hatte,
– für mich ist da auch weiterhin Raum –
und die Liebe, die mir zu guter Letzt, wenn es sein muss,
zu einem friedlichen und schmerzfreien Ende verhelfen wird,
gehalten von einer liebenden Hand.
Wenn ich einmal sterbe, dann sag bitte nicht:
„Ich möchte keinen Welli mehr haben, der Verlust tut viel zu weh!“
Such dir einen armen, einsamen Wellensittich
und gib ihm meinen Platz.
Bitte!