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Korkrinde
Unter Vogelhaltern ist Korkrinde inzwischen längst kein Geheimtipp mehr, und doch wissen manche von ihnen nicht, wie sie sie am besten einsetzen sollen. Die leichte und durch Unebenheiten geprägte Rinde der Korkeiche (Quercus suber) lässt sich auf vielfältige Weise zum Einrichten von Vogelkäfigen, Volieren oder Freiflugzimmern nutzen.
Für die Vögel bietet Korkrinde gleich mehrere Vorteile: Sie bringt in Form von Kletter- und Schredderspielzeugen Abwechslung in ihren Alltag, denn sie lässt sich mit dem Schnabel bearbeiten. Viele Papageien und Sittiche benagen sie mit großer Leidenschaft. Weil sie ungiftig ist und die zu Boden fallende Korkstückchen leicht zu beseitigen sind, ist dies ein harmloses Vergnügen, das dem Halter zudem kaum Arbeit beim Aufräumen bereitet. Ein Besen oder ein Staubsauger helfen dabei, die Korkschnipsel im Handumdrehen zu beseitigen.
Da Korkrinde außerdem gut isoliert und somit angenehm warm hält, liegen viele Vögel gern bäuchlings auf ihr. Vor allem gehandicapte Vögel mit Fuß- oder Beinproblemen wissen deshalb Liegebrettchen aus Kork sehr zu schätzen. Doch auch Vögel ohne körperliche Einschränkungen lieben Korkliegen als gemütliche Plätze zum Ausruhen.
Aus großen Korkstücken können Schaukeln gebaut werden, auf denen gleich mehrere Vögel Platz finden. Das ist für Pärchen und kleine Schwärme ideal, weil die Tiere gern gemeinsam ihren Alltag gestalten.
Korkröhren sind sehr gute Schlafhöhlen für Vogelarten wie Katharinasittiche. Bei anderen Arten wie zum Beispiel Wellensittichen oder Nymphensittichen können ihnen angebotene Korkröhren allerdings dazu führen, dass die Vögel in Brutstimmung geraten. Wer dies verhindern möchte, bietet am besten keine Röhren an, sondern schneidet sie in zwei Hälften und hat somit Halbröhren. Werden diese so ausgelegt, dass sie keine höhlenartige Struktur bilden, sind sie für Vögel nicht als Nistplätze attraktiv. Doch Vorsicht, wenn man die Halbröhren mit ihrem u-förmigen Querschnitt so hinlegt, dass sich unter ihnen ein Hohlraum befindet, kann auch dieser besonders brutlustige Vögel „auf dumme Gedanken bringen“.
Kork reinigen
Bei der Korkrinde handelt es sich um die äußere Schicht der Rinde der Korkeiche. Nachdem sie von den Bäumen geschält wird, gelangt sie nahezu direkt in den Verkauf. Sie wird zuvor also normalerweise nicht aufwendig gereinigt. Das heißt, in den Ritzen und Spalten des Korks könnten sich Insekten sowie Milben oder kleine Spinnen befinden. Das ist zwar nicht die Regel, aber wenn Sie dies befürchten, können Sie eine entsprechende Vorsorgemaßnahme treffen: Legen Sie die Rinde etwa eine halbe Stunde lang in den 100 °C heißen Backofen. Kleine Tiere sterben dadurch und können Ihren Vögeln so nichts mehr anhaben. Da Kork nicht brennbar ist, besteht normalerweise keine Brandgefahr. Trotzdem sollten Sie immer in der Nähe bleiben und einen Blick auf den Inhalt Ihres Backofens haben.
Auf den Stämmen und Ästen der Korkeiche wachsen außerdem Moose und Flechten; diese werden vor dem Verkauf in aller Regel nicht entfernt. Für Vögel sind die auf Korkeichen wachsenden Flechten und Moose zwar nicht giftig, aber vielen Vogelhaltern ist wohler dabei, das Naturmaterial ohne Bewuchs anzubieten. Mit einem Messer können Flechten und Moose leicht abgetragen werden. Beim Erhitzen im Backofen trocknen sie aus und lassen sich anschließend noch leichter entfernen.
Wer mag, kann die Korkrinde außerdem in der Dusche oder Badewanne zusätzlich kräftig abbrausen und mit einer Nagelbürste schrubben, dann ist sie garantiert weitestgehend sauber.
Nach einiger Zeit der Nutzung landet meist ein wenig Vogelkot auf dem Kork. Das ist aber kein Problem, weil sich dieses robuste Material grundsätzlich leicht mit Wasser und einer Bürste reinigen lässt. Wer möchte, kann zum Desinfizieren Essigwasser verwenden. Anschließend sollte mit klarem Wasser nachgespült werden.
Korkäste für Käfige und Volieren
Einige Händler bieten Korkäste an, mit denen sich Käfige und Volieren ausstatten lassen oder die zum Bau von Schaukeln und Kletterbäumen verwendet werden können. Bei Korkästen handelt es sich um Zweige von Korkeichen, die noch von ihrer Rinde ummandelt werden. Das Holz der Korkeiche ist vergleichsweise schwer, sodass die Äste entsprechend stabil sind. Wenn die Vögel die Korkrinde irgendwann abgenagt haben, bleibt der harte Holzkern zurück und kann weiterhin als Sitzplatz dienen.
Für flugunfähige Vögel oder für Tiere, die sehr gern klettern, sind lange, schräg montierte oder aufgestellte Korkäste sehr gute Kletterrampen, mit deren Hilfe sie Höhenunterschiede leicht bewältigen können.
Beispiele für Bezugsquellen
Die folgenden Bezugsquellen für Korkrinde habe ich selbst bereits ausprobiert, es gibt jedoch zahlreiche weitere. Auch in gut sortierten Zoofachgeschäften wird Kork angeboten, meist in der Terraristikabteilung.
Auch über Ebay, Amazon und etliche weitere Anbieter lässt sich Naturkork beziehen.