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Käfig nachts bedecken
Viele Vogelhalter fragen sich, ob sie den Käfig ihrer gefiederten Mitbewohner nachts abdecken sollen oder nicht. Je nachdem, an wen man sich mit dieser Frage wendet, erhält man gänzlich unterschiedliche Antworten. Der einfache Grund dafür ist: Eine pauschale Antwort, die für alle Vögel und Haltungsbedingungen gleichermaßen gilt, existiert nicht. Vielmehr sollten Sie als verantwortungsbewusster Vogelhalter genau abwägen, wie sinnvoll eine nächtliche Verhüllung des Käfigs für Ihre Tiere im individuellen Fall ist. Worauf Sie achten sollten, wird in diesem Kapitel erläutert.
Nachtruhe ist wichtig
Entscheidend für die Vögel ist, eine ausreichend lange Nachtruhe zu haben. Wellensittiche und viele andere Vogelarten sollten nachts mindestens 10, besser 12 Stunden schlafen können. Das heißt, während dieser Zeit sollte es ruhig und dunkel sein. Weder Geräusche noch Licht sollte die Vögel vom Schlafen abhalten. Idealerweise bringen Sie die Vögel also nicht im Wohnzimmer unter, wo Sie am Abend lange fernsehen oder sich mit Gästen aufhalten. In einem solchen Fall einfach ein Tuch über den Käfig zu legen, reicht nicht. Dadurch wird zwar ein wenig Licht ausgesperrt, aber nicht die Geräusche. Das Abdecken des Käfigs sorgt nicht für eine ausreichende Abschottung von Umweltreizen – Ihre Vögel können nicht in Ruhe schlafen.
Sinnvollerweise sollte der Vogelkäfig für eine ungestörte Nachtruhe der Tiere in einem ruhigen, dunklen Raum untergebracht werden. Dann muss der Käfig nicht unbedingt mit einem Tuch bedeckt werden. Allerdings gibt es auch Wohnsituationen, in denen ein ruhiger Raum nachts nicht wirklich dunkel ist. Wer beispielsweise eine hell scheinende Straßenlaterne vor dem Fenster hat und dieses nicht mit Außenrollläden verdunkeln kann, sollte den Vogelkäfig nachts mit einem Tuch bedecken. Dies gilt ebenso, wenn sich vor dem Fenster eine sogar nachts recht stark befahrene Straße befindet. Noch besser wäre es, das Licht der Autos und Straßenbeleuchtung durch einen Vorhang auszusperren.
Nicht bedecken sollten Sie den Vogelkäfig, wenn Ihre Tiere dazu neigen, nachts bei der kleinsten Störung ängstlich durch ihre Behausung zu flattern. Sind Ihre Vögel eher nervös, sollten Sie stattdessen lieber eine schwach leuchtende Lampe im Zimmer eingeschaltet lassen, damit sich die Tiere nach einem nächtlichen Schreck leichter wieder orientieren können. Wäre der Käfig mit einem Tuch verhängt, würden die Vögel nur noch weniger von ihrer Umgebung sehen und länger planlos umherfliegen. Das würde wiederum das Verletzungsrisiko erhöhen.
Womit sollte man den Käfig bedecken?
Wie bereits erläutert, eignen sich Tücher sehr gut. Doch wie sollten sie beschaffen sein? Ideal sind möglichst dunkle Tücher aus glattem Stoff, also beispielsweise aus Leinen oder Baumwolle. Sie sollten keinen Schlingenstoff benutzen. Denn wenn Ihre Vögel nachts in ihrem Käfig am Gitter entlang klettern, könnten sie mit den Krallen im Tuch hängen bleiben. Handtücher scheiden somit aus, weil sich die Vögel leicht mit den Krallen in den kleinen Schlaufen verfangen.
In Räumen, die sich mit einem Verdunklungsrollo oder Vorhang abdunkeln lassen, kann problemlos etwas hellerer Stoff zum Abdecken des Käfigs verwendet werden.
Wichtig ist in jedem Fall, dass der Stoff nicht zu dick ist, damit die Luft unter der Verhüllung zirkulieren kann. Anderenfalls würden die Vögel die ganze Nacht über „abgestandene“ Luft einatmen müssen. Indem Sie die Abdeckung so legen, dass an zwei Stellen kleine Öffnungen sind, gewährleisten Sie eine gute Durchlüfung des zugedeckten Vogelkäfigs.
Waschen Sie das Tuch außerdem regelmäßig, weil sich je nach Vogelart, die Sie halten, relativ viel Staub darin ansammelt.