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Behaglichkeit
Fühlt sich ein Wellensittich rundum wohl und ist er ganz entspannt, spiegelt sich dies auch in seiner Körperhaltung wider. Das Gefieder wird dann am gesamten Körper ein wenig aufgeplustert, wobei die Körpersilhouette insgesamt harmonisch wirkt und normalerweise keine „Kanten“ zeigt. In vielen Fällen ist das Federkleid im Gesicht so aufgeplustert, dass die Wangenpartie sehr voluminös wirkt. Der Schnabel wird häufig von den aufgerichteten Federn teilweise verdeckt.
Um ihre Füße zu entspannen, ziehen Wellensittiche oft ein Bein zum Körper hin und falten die Zehen zu einer kleinen, lockeren Faust geballt. Manchmal kann man den Fuß dabei sehen, doch oft wird er so nah an den Körper gezogen, dass er im Gefieder verschwindet. Damit sich beide Beine entspannen können, wird manchmal nach einiger Zeit das Standbein gewechselt und der andere Fuß an den Körper gezogen.
Nicht immer wird ein Fuß zum Körper gezogen, wenn sich ein Wellensittich besonders behaglich fühlt. Je nachdem, wo er gerade sitzt, plustert ein Vogel eventuell einfach nur sein Federkleid so stark auf, dass beide Füße darunter verschwinden. Insbesondere Vögel, die unter Beinfehlstellungen leiden und deshalb nur schlecht auf einem Bein stehen können, gehen oftmals so vor. Der Kopf wird in dieser entspannten Körperhaltung häufig ein wenig nach vorn gelegt. Manchmal liegen die Vögel dabei sogar fast waagerecht auf dem Ast.
Wenn sie dabei bei entspannter Lidstellung die Augen schließen, ist dies ebenfalls ein typisches Zeichen dafür, dass sie sich gerade wohlfühlen. Die Lidstellung sollte genau beobachtet werden, denn wenn das Auge wie „zugekniffen“ wirkt, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass der Vogel Schmerzen hat. Jedoch zeigen Tiere, die unter Schmerzen leiden, meist keine weiteren typischen körperlichen Anzeichen für Wohlbefinden.
In der Körperhaltung, die Behaglichkeit und Entspannung widerspiegelt, beginnen viele Wellensittiche nach kurzer Zeit damit, ihren arttypischen perlenden Gesang vorzutragen. Die Lautstärke kann dabei höchst unterschiedlich sein oder mit der Zeit abnehmen, was oft bedeutet, dass die Tiere schläfrig werden und bald zu dösen beginnen. Zudem ist der Gesang morgens meist lauter als am Abend.
Ein weiteres Anzeichen dafür, dass sich Wellensittiche gerade sehr wohl und behaglich fühlen, ist das Knirschen mit dem Schnabel. Besonders oft kann man dies während der nachmittäglichen Ruheperiode sowie in den Abendstunden beobachten, kurz bevor die Tiere einschlafen. Dass Vögel in Kürze schlafen möchten, zeigt sich zudem daran, dass sie das Gefieder am Kinn weit aufplustern und danach ihren Kopf nach hinten drehen, den Schnabel ins Schultergefieder legen und somit die typische Schlafstellung einnehmen.
Alte und gebrechliche Wellensittiche oder Vögel, die an einer körperlichen Einschränkung leiden, die ihre Beine betreffen, können oft nicht mehr so gut auf einem Bein stehen wie junge, gesunde Tiere. Deshalb legen sie sich zum Entspannen oftmals bäuchlings hin.
Man kann auch bei ihnen an der harmonischen Silhouette des aufgeplusterten Gefieders erkennen, dass sie sich behaglich fühlen und keineswegs entkräftet oder krank sind. Harmonisch heißt, dass das Federkleid rund aufgeplustert wirkt und keine „Kanten“ auf dem Rücken bildet. Hier verlaufen bei Vögeln, denen es schlecht geht, oft kantige „Sprünge“ in der Silhouette.
Ganz sicher kann man sich sein, wenn sie mit dem Schnabel knirschen oder vor sich hin singen. Das tun normalerweise nur Vögel, die sich behaglich fühlen und die nicht krank sind.
Achtung: Nicht wohlig aufgeplustert, sondern krank
Sitzt ein Wellensittich mit aufgeplustertem lange Zeit reg- und teilnahmslos an einer Stelle, zeigt das Gefieder Kanten (zum Beispiel im Bereich der Flügel auf dem Rücken) und steht er dabei permanent auf beiden Beinen, fühlt er sich meist keineswegs behaglich, sondern ist höchstwahrscheinlich krank. Bei körperlichem Unwohlsein ziehen Wellensittiche ihre Füße für gewöhnlich nicht ins Gefieder. Auch singen sie nur selten oder gar nicht, wenn sie krank sind oder unter Schmerzen leiden.
Als Vogelhalter sollte man unbedingt aktiv werden und die Ursache für das Unwohlsein des Vogels herausfinden. Der in der Nähe dieses Absatzes gezeigte Vogel litt an einer schmerzhaften Erkrankung und fühlte sich nicht wohl, was an der „unrunden“ Rückensilhouette zu erkennen war, siehe weiße Markierung.