Hafer

Ungeschälter Hafer, © pixel1/Pixabay
Ungeschälter Hafer, © pixel1/Pixabay

In vielen im Handel angebotenen Futtermischungen für Heimvögel ist zwar Hafer enthalten, aber dabei handelt es sich in aller Regel nicht um den in diesem Kapitel beschriebenen Hafer, sondern um Nackthafer. Letzterer ist daran zu erkennen, dass die Körnchen keine Hülle haben. Dagegen ist in den meisten Keimfuttermischungen ungeschälter Hafer (Avena sativa) enthalten. Dieses Getreide, das eigentlich Saat-Hafer oder Echter Hafer heißt, ist botanisch betrachtet ein Mitglied der Familie der Süßgräser (Poaceae). Es gehört zu den wichtigsten Getreidearten, die für die Lebensmittelgewinnung angebaut werden. So sind beispielsweise geschälte und gequetschte Haferkörner – die Haferflocken – der Hauptbestandteil zahlreicher Müslimischungen. Zudem wird mit Hafermehl Brot gebacken und es gibt etliche weitere Einsatzbereiche.

Weil Hafer Vitamine und Mineralstoffe enthält, darüber hinaus wertvolles Eiweiß liefert und reich an ungesättigten Fettsäuren ist, gilt dieses Getreide als ausgesprochen gesund, und das sowohl für Menschen als auch für Vögel.

Hafer als Vogelfutter

Bei der Nutzung des Hafers in der Vogelernährung muss zwischen geschälten und ungeschälten Körnern unterschieden werden. In beiden Formen ist der Hafer ein wertvoller Bestandteil von Körnerfuttermischungen und er wird sowohl von Sittichen als auch von etlichen anderen Vogelarten gern gefressen.

Zu Quellfutter kann man sowohl geschälten als auch ungeschälten Hafer verarbeiten, als Kochfutter sind vor allem die geschälten Körner verwendbar. Jedoch bilden sie dann relativ viel Pflanzenschleim – man kennt das vom berühmten Haferschleim, der von manchen Menschen gern gegessen wird. Nicht alle Vögel mögen die schleimige Konsistenz gekochten Hafers. Übrigens kann zur Herstellung von Quell- und Kochfutter auch Hafergrütze verwendet werden. Dabei handelt es sich um zerteilte geschälte Haferkörner oder Haferbruch.

Wenn Sie Hafer als Keimfutter anbieten möchten, sollten Sie ungeschälte, ganze Körner verwenden. Geschälte Hafer schimmelt oft recht schnell und keimt oft nicht, weshalb er lieber nicht als Keimfutterbasis genutzt werden sollte. Dasselbe gilt für Nackthafer, der oft mit geschältem Saathafer verwechselt wird. Bei ihm handelt es sich aber um eine andere Haferart.

Haferflocken, © cavydog/Pixabay
Haferflocken, © cavydog/Pixabay

Haferflocken eignen sich in aller Regel nicht als Vogelfutter und werden in trockener Form auch nicht gern genommen. Falls Sie Kochfutter aus anderen Futtermitteln zubereiten und dieses sehr feucht ist, können Sie Haferflocken untermischen, die die Feuchtigkeit gut binden. Sie quellen dadurch selbst auf und werden von manchen Vögeln gern gefressen. Ähnlich können Sie vorgehen, wenn Sie Obst und Gemüse klein schneiden und diese Mischung sehr feucht ist.

Zum Keimen können Sie Haferflocken nicht verwenden, wohl aber als Quellfutter – wie zuvor in Bezug auf feuchte andere Futtermittel beschrieben.

Tipp
Haferrispe, © Hans/Pixabay
Haferrispe, © Hans/Pixabay

Wer einen Landwirt kennt, der Hafer nicht mit Chemikalien behandelt, kann dort versuchen, Haferrispen für seine Tiere zu kaufen. Aus diesen können die Tiere die Körner herausklauben, was für sie eine gute Beschäftigungsmöglichkeit ist. Haferrispen können frisch oder getrocknet verfüttert werden. Getrocknete Haferrispen sind bei manchen Online-Vogelfutterhändlern erhältlich. Sie sind jedoch meist vergleichsweise teuer.

Hafer in Zahlen

Nährwertangaben (pro 100 g getrocknet)*
Fett7,1 g
Eiweiß (Protein)11,7 g
Kohlenhydrate56 g – 58 g
   davon Zuckerca. 0,7 g
Ballaststoffe9,7 g
Weitere Inhaltsstoffe*
Vitamin A0 IU
Vitamin B60,16 mg
Vitamin B120 µg
Vitamin C0 mg
Vitamin D0 IU
Kalium355 mg
Magnesium130 mg
Kalzium80 mg
Eisen5,8 mg
Natrium8 mg

* Angegeben werden Durchschnittswerte, die im Einzelfall abweichen können, da es sich um ein Naturprodukt handelt.