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Makrofotos (Nahaufnahmen)
Hinter der Bezeichnung „Makrofoto“ verbirgt sich etwas, das vermutlich jeder schon einmal gesehen hat: Eine Nahaufnahme, die im Idealfall faszinierende Details offenbart, die man sonst mit bloßem Auge gar nicht oder nicht so gut erkennen kann. Besonders häufig kommt diese Technik beim Ablichten von Pflanzen oder Insekten zum Einsatz. Der Betrachter solcher Bilder ist meist sehr erstaunt, weil er plötzlich Dinge an Tieren oder Blumen wahrnimmt, die ihm bis dahin vielleicht nicht einmal aufgefallen sind. Deshalb geht von Makrofotos häufig eine enorme Faszination aus. Sie müssen allerdings noch mehr als alle Fotos, die mit anderen Techniken aufgenommen wurden, gestochen scharf sein, um wirklich überzeugen zu können. Aus diesem Grunde stellt die Makrofotografie eine hohe Kunst dar und sie gelingt meist nicht gleich auf Anhieb. Besonders beeindruckende Resultate lassen sich häufig mit speziellen Makroobjektiven für digitale Spiegelreflexkameras erzielen, aber auch mit anderen Kameratypen lassen sich mit ein wenig Übung ansehnliche Bilder anfertigen.
Und noch etwas ist wichtig, damit gute Makrofotos von Vögeln entstehen können: Die Tiere sollten keine Angst vor der Kamera haben. Nur dann tolerieren sie die Nähe und verhalten sich völlig entspannt. Manchmal sind sie allerdings auch zu entspannt und furchtlos. Manche Vögel finden Kameras so spannend, dass sie sich ihnen selbst immer weiter nähern – so weit, dass ein Scharfstellen nicht mehr möglich ist. Dann wird unter Umständen sogar kräftig ins Objektiv gebissen. Was wiederum zu lustigen, wenn auch meist unscharfen Fotos führen kann … 😉
Die Optik ist entscheidend
Unter der Optik einer Kamera versteht man insbesondere die Linse, also jenes Bauteil, das das einfallende Licht auf den Speicherchip bündelt. Hierbei gilt, dass nur sehr gute Linsen die Motive gestochen scharf abbilden. Unter diesen Zeilen finden sich zwei Aufnahmen, die einen Katharinasittich zeigen. Beide wurden in der Makro-Einstellung der jeweiligen Kamera angefertigt. Links ist ein Foto zu sehen, das mit einer Billig-Digitalkamera (2 Megapixel) aus einer Entfernung von etwa 20 cm aufgenommen wurde. Die Optik dieser Kamera war ausgesprochen schlecht. Rechts ist eine Aufnahme zu sehen, die aus etwa 30 cm Entfernung mit einem 105-mm-Makroobjektiv des Herstellers SIGMA auf einer Sony Alpha 58 angefertigt wurde. Wie man deutlich erkennen kann, liefert die zweitgenannte Ausstattung erheblich bessere Resultate. Sie ist allerdings auch ungleich teurer als die kleine Kompaktkamera.
Mit Stativ oder ohne?
Weil bei der Makrofotografie kleinste Bewegungen auf die Kamera zu oder von ihr weg entscheidend sind – der Schärfebereich ist meist sehr klein -, kann es sinnvoll sein, die Kamera auf ein Stativ zu montieren. So steht zumindest sie fest im Raum und kleine Bewegungen der menschlichen Hand fallen nicht mehr ins Gewicht. Die Vögel bewegen sich allerdings sehr wahrscheinlich ungerührt weiter, sofern sie nicht gerade schlafen.
Meine persönliche Erfahrung ist, dass ich ohne Stativ – es schränkt mich in der Beweglichkeit ein – trotzdem gute Makrofotos anfertigen kann. Falls sich ein Vogel ein wenig von der Kamera wegbewegt oder auf sie zukommt, kann ich die Entfernung der Kamera ohne das Stativ schneller anpassen. Zudem fürchten sich viele Vögel vor dem großen „Ungetüm“ mit den langen Beinen, also vor dem Stativ.
Falls Sie überlegen, ein Stativ einzusetzen, sollten Sie es mit einem geliehenen Gerät ausprobieren. Denn wenn Ihre Vögel sehr große Angst davor haben oder Sie nicht gut mit dem Stativ zurechtkommen, lassen sich durch einen solchen Test wichtige Erfahrungswerte gewinnen und Sie vermeiden einen Fehlkauf.
Störende Rastermuster auf den Fotos
Wer Makroaufnahmen von Vögeln anfertigt und es dabei schafft, gestochen scharfe Bilder der Federn hinzubekommen, wird sich beim Betrachten oftmals darüber wundern, dass auf den Fotos seltsame Muster aus Streifen und Bögen oder Raster im Gefieder zu sehen sind, die dort eigentlich gar nicht vorhanden sind. Sie rühren nicht von einer schlechten Qualität der Kamera oder gar eines Fehlers des Fotografen her. Es handelt sich vielmehr um ein physikalisches Phänomen: den Moiré-Effekt. Nach ihm werden diese seltsamen Bögen als Moirés bezeichnet. Dieser Effekt tritt bei der Überlagerung von Rastern oder Linien auf, und die Federn der Vögel sind im Grunde nichts anderes als feinste Linien. Durch nachträgliche Größenänderung des Bildes am Computer kann man die Moirés oft abmildern oder zum Verschwinden bringen.
Solche Moirés können übrigens auch bei Fotos auftreten, die nicht mit einem Makroobjektiv oder im Makro-Modus angefertigt wurden. Das Vorgehen zum Beheben der störenden Bildeffekte ist auch bei ihnen, dass man die Bildgröße nachträglich ändert.