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Neues vom 5.2.2006
Liebe Vogelfreund*innen,
seit zwei Monaten befindet sich einer der 43 geretteten Vögel nun schon in meiner Obhut, weil sich am Nikolaustag 2005 herausgestellt hat, dass nicht nur eine Kropfentzündung die arme Paula geschwächt hat. Viel schlimmer war, dass ein Herzfehler ihr zusetzte und ihr Leben seinerzeit in akute Gefahr brachte. Um sie intensiv medizinisch versorgen zu können, nahm ich sie mit zu mir nach Hause und päppelte sie auf. Diese umfassende Betreuung wäre nicht möglich gewesen, hätte ich sie in der Pflegestelle der Essener Tierschützer belassen. Dort wäre sie eine von vielen Vögeln gewesen. Weil es um ihre Gesundheit Anfang Dezember letzten Jahres so schlecht stand, haben wir Paula vorerst aus der Vermittlung genommen, weil sie einen Transport in ein neues Zuhause in ihrem Zustand zu jener Zeit wohl nicht überlebt hätte.
Glücklicherweise ist sie inzwischen wieder deutlich fitter. Das 43-Wellis-Team dachte schon darüber nach, sie wieder offiziell in die Vermittlung aufzunehmen. Aber ganz ehrlich: Der Gedanke, sie aus meinem Vogelschwarm zu reißen, in dem sie in den vergangenen Wochen viele Freunde gefunden hat, gefiel mir ganz und gar nicht. Ich beobachtete sie, wie sie da saß und zufrieden mit dem Schnabel knirschte, während ihre neuen Freunde sangen. Ich sah sie dabei, wie mein sanftmütiges Welli-Weibchen Sara zärtlich ihren Kopf kraulte und Paula dabei zufrieden und ausgeglichen wirkte. Sie flog in letzter Zeit immer akrobatischer und wendiger, weil das Herzmedikament ihr sehr geholfen hatte. Zwar muss sie es nach wie vor täglich einnehmen, aber sie führt ein weitestgehend beschwerdefreies Leben. Nur dann, wenn sie sich aufregt, tritt ihr Herzfehler wieder in Erscheinung und sie baut rasch ab. Damit meine ich negativen Stress und nicht etwa körperliche Belastung wie das Fliegen.
Den Vogel jetzt, da es ihm endlich so gut geht, aus dem freundlichen sozialen Umfeld zu reißen und nicht nur einem anstrengenden Transport auszusetzen, sondern auch dem Stress eines Umgebungswechsels, war für mich undenkbar. Zu groß war meine Sorge, dass Paula dadurch einen Rückfall erleiden oder im schlimmsten Fall gar aufgrund ihres Herzleidens sterben könnte. Deshalb regelte ich einige organisatorische Dinge und entschied gestern, den zauberhaften und gesundheitlich empfindlichen Vogel offiziell zu adoptieren.
Für meine Tierschützer-Kolleginnen und -Kollegen war das eine gute Nachricht und sie hatten nichts dagegen. Trotzdem gab es noch eine kleine Hürde zu meistern: Weil ich früher schon einmal einen Wellensittich mit dem Namen Paula in meinem Vogelschwarm hatte und ich keinen Namen zweimal vergebe, musste ein neuer her. Seit gestern heißt die eisblaue Vogeldame mit dem edlen weißen Kopf und den großen, schwarzen Knopfaugen deshalb Isobella. Ich hoffe, sie wird ein langes, weitestgehend beschwerdefreies und angenehmes Leben in meinem Vogelschwarm führen können. Herzlich willkommen, meine liebe kleine Freundin!
Das Titelbild dieser Seite zeigt meinen gefiederten Neuzugang Isobella.