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Neues vom 8.2.2006
Liebe Vogelfreund*innen,
wieder habe ich niederschmetternde Neuigkeiten. Leider ist gestern einer der geretteten Vögel in seinem neuen Zuhause gestorben. Die zauberhafte Bianca, die am 18. November 2005 von meiner Cousine Tanja und ihrem Mann Christian adoptiert wurde – natürlich galt das auch für ihren Partner Bernhard -, hat das neue Umfeld leider nur kurz genießen können. Bis zum vergangenen Wochenende war es ihr gut gegangen und sie hat keinerlei Anzeichen einer Erkrankung gezeigt. Vorgestern und kurz davor hat sie für einige Sekunden apathisch gewirkt und war außer Atem. Außerdem hatte sie kurzzeitig keine Kontrolle über ihre Füße, aber es ging ihr nach wenigen Sekunden wieder gut. Diese beiden Schwächeanfälle waren die einzigen Anzeichen dafür, dass etwas mit ihr nicht in Ordnung sein könnte, und es war geplant, sie in Kürze zum Tierarzt zu bringen.
Meine Cousine sagte, Bianca habe gestern Vormittag gefrühstückt, wobei sie sie beobachtet habe. Dann sei die Vogeldame beim Fressen urplötzlich für immer eingeschlafen. Sie hatte noch ein Körnchen im Schnabel, als sie ihren letzten Atemzug tat, so schnell war der Tod gekommen … Tanja beschrieb Biancas Abschied aus dieser Welt als ausgesprochen friedlich und nicht so, als habe die Vogeldame viel davon mitbekommen. Das spendet uns Trost, denn die schöne Wellifrau hat offenbar nicht gelitten, sie ist ohne Qualen aus dem Leben geschieden.
Natürlich wollten Tanja und Christian wissen, woran Bianca gestorben ist. Tanja hat ihre sterblichen Überreste deshalb abgetastet und dabei eine überraschende Entdeckung gemacht: Bianca hatte mehrere kleine Tumoren, die sich in den vergangenen Tagen und Wochen sehr wahrscheinlich rasch gebildet hatten, und das völlig unbemerkt. Wenn in einem Vogelkörper gleich an mehreren Stellen Tumoren wachsen, dann ist mit Sicherheit auch mindestens ein inneres Organ betroffen. Wir vermuten, dass sich in Bianca unter anderem ein Hirntumor gebildet hatte, der ihren sehr schnellen Tod erklären könnte – und auch den vorübergehenden Verlust der Kontrolle über ihre Gliedmaßen. Selbst wenn Tanja und Christian die Tumoren eher bemerkt hätten, so hätte man Bianca leider nicht mehr retten können.
Es ist schade, dass sie nicht mehr lebt, denn bei Tanja und Christian hatte es Bianca bestens angetroffen. Zusammen mit einem großen Wellischwarm und zwei Katharinasittichen hat sie tagein, tagaus ein artgerechtes Leben gelebt – und sie hat viel Liebe erfahren. Ganz sicher hat ihr dieses Leben in diesem fürsorglichen Zuhause gefallen.
Ihr Witwer Bernhard trauert übrigens kaum, er hat viel Ablenkung durch die anderen Vögel und wird nicht nur von seinen Freunden, sondern auch von Tanja und Christian verwöhnt. Für uns Menschen wird Bianca dennoch unvergessen bleiben. Ihr sanftmütiger Gesichtsausdruck, die schelmischen Streiche, die sie den anderen Vögeln gespielt hat, und auch ihre lässige Weise, auf ihrer Lieblingsstange zu liegen, waren einzigartig.
Das Titelbild dieser Seite zeigt die leider aus dem Leben geschiedene Vogeldame Bianca.