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Ayla und Maiky
Hallo!
Wir sind Ayla und Maiky und wollten Euch an dieser Stelle jetzt gern von unserem großen Abenteuer erzählen.
Alles fing damit an, dass wir und unsere über 40 Mitbewohner aus unserem ersten Zuhause, weil es da nicht so toll war, zu anderen Leuten gebracht wurden. Das war ganz schön viel Aufregung und einige von unseren Mit-Wellis sind leider kurz danach gestorben, weil sie so krank waren. Dann kamen wir mit einigen unserer Freunde in eine Pflegestelle und haben auf unsere Vermittlung gewartet. Aber das war ziemlich schwierig, weil wir eine ansteckende Krankheit haben und deswegen fast ganz nackt sind.
Eines Tages wurden wir dann geschnappt und in einen Käfig gesetzt. Da waren wir ziemlich aufgeregt, weil wir nicht wussten, was passieren würde, aber zum Glück waren wir ja nicht alleine. Die Leute haben nämlich gemerkt, dass wir ganz doll ineinander verliebt sind, und wollten uns deswegen nicht mehr trennen.
Wir wurden mit einem Auto weggefahren. Das hat uns voll gut gefallen und wir haben uns über den Fahrstil unserer Chauffeurin unterhalten. Plötzlich hat sie angehalten und wir wurden aus dem Auto rausgetragen. Aber die Fahrt war noch nicht vorbei, denn wir wurden direkt wieder in das nächste Auto gesteckt. Das fanden wir erst ziemlich komisch, aber als wir dann weiter gefahren sind, war alles wieder gut, denn es lief tolle Musik. Wir haben uns wieder unterhalten und uns gefragt, wo es wohl hingeht.
Irgendwann haben wir dann angehalten und wurden von unserer neuen Federlosen in eine Wohnung getragen. Schon im Treppenhaus haben wir andere Wellensittiche gehört. Das war echt spannend und wir mussten uns in dem Zimmer, in das wir kamen, erst mal etwas orientieren, weil es dort so viele verschiedene Stimmen gab und wir niemanden kannten. Pitya hat uns aber gleich einen Besuch abgestattet und uns gesagt, dass wir uns keine Sorgen machen müssten, denn alle Vögel, die hier leben, wären wirklich nett.
Als dann der Käfig geöffnet wurde, hatten wir kaum noch Angst, sind schnell rausgeklettert und haben uns alles angeguckt. Das war ganz schön spannend, weil es viele Spielplätze zum Klettern gibt und die anderen Vögel immer etwas zu berichten haben oder Unsinn machen.
Mit Estel haben wir uns sofort angefreundet, wir sind uns ja oft über den Weg geklettert, er kann nämlich auch nicht fliegen. Er hat uns alles gezeigt und erklärt und mittlerweile finden wir uns gut zurecht. Wir sonnen uns gerne zusammen mit Estel und seiner Frau Sili.
Mit Vanya haben wir uns auch schon unterhalten, denn Estel hat uns gesagt, dass bei ihr vor ein paar Monaten dieselbe Krankheit festgestellt wurde, die wir haben. Sie hatte ihre Schwung- und Schwanzfedern verloren, aber die sind ihr alle nachgewachsen und sie fliegt wieder wie früher. Sie hat uns verraten, wie sie das geschafft hat, und wir geben uns jetzt alle Mühe, dass wir auch bald ein paar Federn mehr bekommen. Deswegen fressen wir ganz viel gesundes Vitaminzeugs.
Auch wenn es um das leckere Körnerfutter geht, sind wir immer mittendrin. Wir können sogar so schnell kopfüber von der Voliere runter klettern, dass wir oft noch vor den fliegenden Vögeln da sind. Das ist praktisch, denn dann picken wir uns die schönsten Körner raus.
Könnt Ihr uns entdecken? Wenn nicht, guckt mal ganz links.
So, wie Ihr bestimmt bemerkt habt, sind wir ziemlich beschäftigt, also hören wir mal auf zu erzählen. Unser Abenteuer ist natürlich noch nicht vorbei, denn jeder Tag ist spannend, aber Ihr wisst ja jetzt, wie es uns geht.
Tschüss,
Eure Ayla und Euer Maiky
Nachtrag
Leider ist Maiky etwa einen Monat nach seinem Einzug gestorben. Ayla war sehr traurig, sie wollte lange nicht mehr bei den anderen Vögeln sitzen oder singen oder zusammen mit ihnen fressen.
Dann hat sie sich aber mit Rana, der guten Seele im Schwarm, angefreundet.
Durch sie ist Ayla wieder aktiver geworden und hat erst ganz zaghaft wieder mit dem Zwitschern angefangen und dann auch wieder mit dem Spielen. Am liebsten schreddert sie, ganz typisch Henne, die Korkröhre oder zickt rum.
Außerdem hat Ayla jetzt noch nackte Verstärkung bekommen.
Mit Lenny und Kiki versteht sie sich auch sehr gut, vor allem mit Kiki, denn die beiden Mädels sitzen gerne nebeneinander auf einem Spielplatz und beobachten das bunte Treiben der anderen Vögel.
Ich bin wirklich froh, Ayla jeden Tag sehen zu dürfen und Maiky gekannt zu haben, denn die beiden haben mir gezeigt, dass auch diese halben Hähnchen und gerupften Hühnchen sehr glücklich sein können und von den „normalen“ Wellensittichen ohne Abstriche akzeptiert werden.
Autorin des Textes: Julia Anna Henze, 22.9.2006 (Datum der Überarbeitung und der Einsendung des Nachtrags)