Edda und Ian

Hi, Ihr Federlosen!

Edda und Ian in ihrem neuen Zuhause
Edda und Ian in ihrem neuen Zuhause

Ihr habt wohl gedacht, Ihr hört von uns gar nichts mehr? Ian und ich sind nun auch vermittelt worden und wohnen jetzt im Pott, genauer gesagt bei einer Federlosen und ihrem Freund in Bottrop. Am besten, ich erzähl Euch mal genau, was wir zwei seit unserer Abholung in Dortmund Mitte Juli 2006 erlebt haben und wie es uns nun geht. (Ich muss das hier alles alleine erzählen, Ian hat mal wieder keine Zeit, er hat ‚was Besseres zu tun‘, typisch Mann!).

Als wir mit der Federlosen und ihrem Freund in Bottrop ankamen, mussten wir erst mal eine ganze Zeit lang in einem separaten Zimmer wohnen. Das fanden wir beide total blöd und haben auch gar nicht verstanden, wieso die das macht.

Hoch oben auf der Voliere
Hoch oben auf der Voliere

Wollte die uns ärgern? Wir haben aus einem anderen Raum die Stimmen zahlreicher Kumpels gehört, die uns zuriefen, warum wir nicht rüberkommen. Natürlich haben wir denen auch immer geantwortet.

Nach ein paar Tagen hat die Federlose uns auch noch zu allem Überfluss wieder in einer komischen Rappelkiste zu so einem Typen gefahren. Erst war der nett zu uns, aber dann hat er mir und Ian plötzlich einfach so mit einem langen Ding durch den Schnabel im Hals rumgestochert und mir dann auch noch gemeinerweise eine Nadel in den Bauch gehauen! Na, das kann ja heiter werden, hab ich so bei mir gedacht! Wo sind wir bloß gelandet?

Schredder-Edda
Schredder-Edda

Ich fand das auch total unfair, weil Ian keinen solchen Schmerz erdulden musste. Oder ob das damit zusammenhing, dass ich mich seit dem Umzug etwas unwohl gefühlt habe? Nach dem Gestochere und Gepikse ging es mir komischerweise am nächsten Tag wieder besser. Hm. Sollte mir diese seltsame Behandlung tatsächlich geholfen haben?

Anschließend hieß es wieder: warten. Das nahm ja gar kein Ende! Aber dann war es plötzlich so weit. Die Federlose nahm uns mit in den Raum, aus dem die vielen Stimmen kamen. Sie stellte den Käfig, in dem wir die ganze Zeit ausgeharrt hatten, in ein großes Ding, das sich Voliere nennt und in dem die Kumpels wohnen.

Mitten drin in der Truppe
Mitten drin in der Truppe

Waren wir aufgeregt! Ian ist total rotiert, der kriegte sich gar nicht mehr ein! Ich hab ganz schnell kapiert, wie man aus dem Käfig raus kommt und war plötzlich mitten in der Voliere und hab mich sogleich den anderen vorgestellt. Ian wurde von der Federlosen aus dem Käfig rausgefischt, der hat erst mal nichts mehr gebacken bekommen, hihi!

Die Kumpels sind ja total nett! Da ist ein großer Grüner, der ist wohl der Chef der Truppe. Er heißt Biko, ja, ich weiß, sehr komischer Name. Die neuen Kollegen haben mir aber erzählt, dass er nach einem großen federlosen Freiheitskämpfer benannt worden ist, weil er auch so freiheitsliebend ist. Der ist sehr nett und Ian schleimt sich total bei dem ein!

Biko und Ian sind Freunde geworden
Biko und Ian sind Freunde geworden

Die anderen haben mir aber auch hinter vorgehaltenem Flügel leise erzählt, dass der Grüne vor Kurzem seine Frau auf tragische Weise verloren hat. Sie war wohl schwer krank, und obwohl die Federlosen mit ihr auch mehrmals bei dem fiesen Halsstocherer waren und sich wohl sehr bemüht haben, konnten sie Bikos Frau nicht mehr retten. Ich glaube, das war auch der Grund, warum Ian und ich so lange warten mussten! Das tut mir echt leid um sie, obwohl ich sie nie kennengelernt habe. Aber ich habe auch mitbekommen, dass bald ein junges hübsches Vogelmädchen bei uns einziehen soll, sie ist wohl als Frau für den Chef gedacht. Bin ich mal gespannt!

Die anderen Kumpels sind auch voll OK. Da gibt es Paulchen und Wilma, die sind ein Paar, dann den etwas ruhigen, freundlichen Ernie und den total durchgeknallten Bert, Bikos besten Freund. Der labert einen total zu, wenn man nicht aufpasst. Und der ist echt wibbelig, obwohl er der Älteste hier ist. Manchmal erzählt Bert uns von anderen Kollegen, die vor uns hier waren und leider nicht mehr leben.

Meeting am Futternapf
Meeting am Futternapf
Edda versteht sich gut mit Schwarmchef Biko
Edda versteht sich gut mit Schwarmchef Biko

Ich finde, wir haben es letztendlich richtig gut getroffen. Die Federlose und ihr Freund geben sich wirklich Mühe, uns alles Recht zu machen. Sie sind nett zu uns und wir dürfen jeden Tag im großen Raum fliegen und die Verpflegung lässt auch keine Wünsche offen. Ich hab Euch einige Bilder beigelegt, die Euch zeigen, wie wir nun in Bottrop wohnen! Ist doch nett, oder?

Was übrigens auch ganz toll ist: Seit wir bei den Kumpels sind, gibt Ian sich wieder richtig Mühe um mich. Tja die Konkurrenz schläft nicht, mein Lieber! Und jetzt entschuldigt mich bitte, die Türen sind auf, ich will mit den anderen fliegen!

Tschüss,

Eure Edda (und Euer Ian)

Ian vernascht den Golliwoog, während Edda aufpasst
Ian vernascht den Golliwoog, während Edda aufpasst
Gemeinsames Chillen mit Biko
Gemeinsames Chillen mit Biko

Autorin des Textes: Britta Riepen, 30.8.2006