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Trinkwasser
Neben der täglichen Portion Nahrung brauchen Heimvögel stets frisches und sauberes Trinkwasser. In Deutschland kann man seinen Vögeln nahezu im gesamten Land bedenkenlos Leitungswasser geben. Lediglich wenn man in einem Haus wohnt, in dem das Wasser durch sehr alte Bleileitungen fließt, was jedoch kaum mehr vorkommt, sollte man seinen Vögeln kein Wasser aus der Leitung anbieten. In einem solchen Fall empfiehlt es sich, stilles Mineralwasser als Trinkwasser für die Vögel zu verwenden. Allerdings sollte man hierfür zuvor recherchieren, welches Mineralwasser geeignet ist – aktuelle Überprüfungen durch unabhängige Tester geben hier Aufschluss. Die Zeitschrift Ökotest hat beispielswesie vor vielen Jahren im Sonderheft „Ökulinarisch“ (01/2001) Mineralwässer unter die Lupe genommen. Seinerzeit wurde herausgefunden, dass bei einigen Mineralwässern die damals gültigen Grenzwerte von Arsen, Fluorid oder Nitrat überschritten wurden. Seitdem sind mehrfach ähnliche Tests erfolgt. Recherchieren Sie hierzu jeweils die aktuellen Ergebnisse.
Doch ganz gleich, ob man den Vögeln Mineralwasser oder Leitungswasser reicht, ist eine Grundregel zu beachten: Es ist wichtig, das Wasser mindestens einmal täglich zu erneuern und das verwendete Trinkgefäß stets sauber zu halten. Um den Vögeln ihr Trinkwasser auf hygienische Weise zu reichen, stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. Klassische Näpfe oder Wasserspender bietet der Zoofachhandel für wenig Geld an. In einer großen Außen- oder Zimmervolieren können Sie beispielsweise einen Teller mit Wasser aufstellen, in dem die Tiere vermutlich baden, weshalb Sie die Tränke unbedingt regelmäßig (am besten mehrmals täglich) reinigen sollten.
Glasierte Keramikuntersetzer sind meist robuster als Kunststoff und können in der Spülmaschine gereinigt werden. Doch auch sie können Risse bekommen, in denen sich Krankheitserreger festsetzen können. Die größtmögliche Hygiene ist mit Edelstahltrinknäpfen möglich. Weil sie mit kochendem Wasser desinfiziert werden können und in aller Regel eine sehr glatte Oberfläche ohne Risse haben, werden sie normalerweise nicht von Krankheitserregern besiedelt.
Sofern Sie das Trinkwasser mit Vitaminzusätzen oder Medikamenten versetzen, müssen Sie noch genauer auf absolute Reinheit achten. Fast alle Trinkwasserzusätze enthalten Zucker, der ein idealer Nährboden für Keime ist. Waschen Sie deshalb das Trinkgeschirr Ihrer Vögel mindestens zweimal täglich und bei Verunreinigungen wie Kot im Wasser noch öfter möglichst heiß aus. Trinkröhrchen, die am Käfiggitter montiert werden können, lassen sich übrigens mit kleinen Flaschenreinigern und Wattestäbchen leicht sauber halten. Allerdings wird Kunststoff mit der Zeit brüchig und in den feinen Rissen können sich Bakterien oder andere Krankheitserreger einnisten. Deshalb sollte man Kunststofftrinkröhrchen nur einige Wochen, maximal bis zu drei Monate verwenden und dann gegen neue austauschen. Dasselbe gilt für Kunststofftrinknäpfe, die mit kleinen Haken ins Käfiggitter eingehängt werden können.
So wie das Trinkwasser in Näpfen oder Trinkröhrchen nach einiger Zeit verschmutzen und von Keimen besiedelt werden kann, wird auch Mineralwasser in geöffneten Flaschen innerhalb recht kurzer Zeit hygienisch bedenklich. Der Inhalt einer geöffneten Flasche sollte maximal drei Tage lang verwendet werden, besser nur zwei Tage nach dem Öffnen. Das gilt insbesondere während der warmen Sommermonate.
Trinkwasser von Futtermittelfirmen: ja oder nein?
Einige namhafte Futtermittelhersteller bieten neben Körnern, Vogelsand und Leckereien wie Hirse auch abgefülltes und mit Mineralstoffen versetztes Trinkwasser für Vögel an. Dieses Wasser ist auf die Bedürfnisse der kleinen Vogelkörper abgestimmt und in der Tat gesund – sofern es nicht mit Keimen belastet ist. Je nachdem, wie dieses Wasser gelagert wird, können sich jedoch leicht Krankheitserreger in ihm ausbreiten, die bei Vögeln mit angeschlagenem Immunsystem zu ernsten gesundheitlichen Schwierigkeiten führen können. Auch ist es nach dem Öffnen nur zwei bis drei Tage unbedenklich, danach steigt die Keimbelastung meist enorm an.
Falls Sie Ihren Vögeln derlei Wässer reichen, achten Sie bitte stets auf perfekte Hygiene und berühren Sie die Flasche nie am Schraubverschluss, um Verunreinigungen zu vermeiden. Sollte das Wasser muffig riechen oder gar trüb oder verfärbt sein, schütten Sie es sofort weg. Und verwenden Sie es bitte nicht so lange, bis die Flasche leer ist. Wird damit nur eine kleine Anzahl von Vögeln versorgt, dauert dies erheblich länger als die empfohlenen zwei bis drei Tage. Sie riskieren damit, Ihre Vögel über das Trinkwasser mit Krankheitserregern zu belasten.
Besondere Trinkwasserhygiene im Fall einer Trichomonaden-Infektion
Falls sich Ihre Vögel mit Trichomonaden infiziert haben – das sind winzige Parasiten, die sich im Kropf ansiedeln und schweres Erbrechen hervorrufen können -, ist während der Behandlung eine besondere Trinkwasserhygiene erforderlich. Neben der Verabreichung von Medikamenten, die die Trichomonaden abtöten, ist es wichtig, die Infektionskette durch ausreichendes Reinigen der Trinknäpfe und Badegelegenheiten zu durchbrechen. Weil Trichomonaden in Wasser lange Zeit überleben können, ist es sehr wichtig, alle Trink-, Bade- und Futtergefäße einmal am Tag gründlich zu desinfizieren. Fragen Sie hierzu bitte den behandelnden Tierarzt, wenn Sie Tipps bezüglich der Desinfektionsmittel benötigen.
Außerdem ist es ratsam, die Näpfe oder Schüsseln sehr heiß auszuwaschen. Die Gefäße müssen anschließend außerdem unbedingt über einen Zeitraum von mindestens 24 Stunden, besser 48 Stunden vollständig austrocknen. Nur so lässt sich gewährleisten, dass die Trichomonaden, die die Desinfektionsmaßnahmen und/oder den Kontakt mit dem heißen Wasser überlebt haben, tatsächlich absterben. Diese Hygienemaßnahmen müssen während der gesamten Behandlungsdauer konsequent durchgeführt werden.