Der Schnabel der Vögel
Ein Körperteil der Vögel, das für sie typisch ist und das wir Menschen nicht haben, ist der Schnabel. Er besteht aus sogenanntem Schnabelhorn (Keratin), das sich auf einem knöchernen Kern – dem Kieferknochen – befindet und zumindest teilweise mit feinen Blutgefäßen durchzogen ist. Einige Bereiche des Vogelschnabels sind hingegen nicht durchblutet.
Alle Papageienvögel (Psittaciformes) tragen einen Hakenschnabel, der im Volksmund auch als Krummschnabel bezeichnet wird. Charakteristisch für den Papageienschnabel ist, dass sich dessen Bestandteile, der Ober- und Unterschnabel, in ihrer Länge und Form deutlich voneinander unterscheiden. Meist ist nur der längere, spitz zulaufende und stärker gekrümmte Oberschnabel zu sehen, Markierung 1 in der Abbildung auf dieser Seite. Der Oberschnabel ist mithilfe von Muskeln beweglich, die Vögel können ihn nach oben und unten bewegen, wodurch sie den Schnabel öffnen und schließen. Der kleinere, halbrunde Unterschnabel (2) ist normalerweise nur dann sichtbar, wenn der Vogel den Schnabel öffnet, sprich den Oberschnabel nach oben bewegt. Anders als der Oberschnabel ist der Unterschnabel nicht spitz zulaufend, sondern sanft geschwungen. Seine Kante berührt den Oberschnabel an dessen Innenseite, wenn der Schnabel geschlossen ist.
Betrachtet man den Unterschnabel von unten, erkennt man an der Kehle eine unbefiederte Stelle sowie einen Spalt zwischen Unterschnabel und Kehle. Dieser Spalt ist von der Natur vorgesehen und daher keineswegs auf eine Erkrankung zurückzuführen. Vögel benötigen diesen Spalt, damit sie auch größere Partikel problemlos schlucken können. Würde der Schnabel bis zum Körper reichen, würde er den Hals beim Schlucken einschnüren, wenn das Futter den Kehlbereich ein wenig nach außen wölbt.
Vor allem während der Gefiederpflege oder nach dem Baden, wenn die Federn feucht sind, kann man diesen unbefiederten Bereich sowie den Spalt zwischen Unterschnabel und Kehle erkennen. In der Abbildung in der Nähe dieses Absatzes ist ein cremefarbenes Katharinasittich-Weibchen zu sehen, das bei der Fütterung durch seinen Partner den Kopf weit in den Nacken legt. Dadurch ist der Spalt zwischen Unterschnabel und Kehle von unten sichtbar, siehe Pfeilmarkierung in der zweiten Abbildung.