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Erfahrungsbericht über erfolgreiche Lipom-Operation
Text und Bilder von Sabine Schäfer, Januar 2008
Als am 22.10.2005 der Wellensittich Lupo im Alter von etwa vier Jahren bei uns eingezogen ist, war er bereits leicht übergewichtig. Da er in der Anfangszeit kaum geflogen ist, hat sich der Zustand weiter verschlechtert. Es vergingen Monate, bis er zum ersten Mal freiwillig die Voliere verlassen hat. Danach ging er dann aber regelmäßig raus und flog auch immer wieder mal.
Sein Übergewicht ist aber geblieben, und es zeigte sich schon bald ein kleines Lipom an seiner Brust. Im Sommer 2007 wog Lupo fast 70 Gramm und das Lipom war nun schon recht groß. Wir setzten Lupo mit drei anderen dicken Wellis auf Diät, und er verlor einige Gramm, das Lipom blieb jedoch.
Die Gewichtsabnahme hat ihm sehr gut getan, und er war fit wie nie zuvor. Ende Dezember 2007 war das Lipom aber so groß, dass seine untere Brust fast auf der Stange hing. Wir dachten über eine Operation nach, gerade auch deshalb, weil er so fit war und eine Narkose sicher gut wegstecken würde.
Also sprachen wir mit unserer Tierärztin über die Möglichkeiten und sie befürwortete einen solchen operativen Eingriff. Bei derart großen Lipomen kommt es leider auch oft vor, dass ein Welli sich das Lipom blutig pickt.
Die Operation fand dann am 4. Januar 2008 statt. Wir brachten Lupo am Abend zuvor in die Praxis und am nächsten Morgen vor dem Beginn der eigentlichen Sprechstunde kam er bereits unter das Messer. Der Eingriff verlief sehr gut, obwohl die Tierärztin enorm viel Gewebe entfernen musste. Etwa acht Gramm hat Lupo dadurch an Gewicht verloren.
Er durfte bereits am selben Tag wieder nach Hause. Wir haben ihn abends abgeholt, das Foto neben diesen Zeilen zeigt ihn unmittelbar nach seiner Rückkehr in sein Zuhause. Die Ärztin hat silbernen Puder aufgetragen, um die Wunde zu schützen. Zunächst haben wir den Patienten vom Schwarm separiert. Drei Tage lang hat er ein Schmerzmittel bekommen und danach durfte er schon wieder in die Voliere umziehen. Er ist sofort wieder fleißig geflogen, so als ob nichts gewesen wäre.
Auch die Tage nach dem Einzug in die Voliere verliefen absolut problemlos. Nur sein nackter Brustgefieder erinnerte anfangs noch an die Operation. Die Fäden mussten nicht gezogen werden, sodass ihm ein weiterer Tierarztbesuch erspart blieb. Die Ärztin hat Fäden verwendet, die sich selbst auflösen und vom Körper absorbiert werden. Sollten nach einem solchen Eingriff allerdings Probleme auftreten, muss der gefiederte Patient sofort dem behandelnden Arzt vorgestellt werden.
Wir sind sehr froh, dass wir uns für die Operation entschieden haben und wenn wir sehen, wie Lupo durch das Wohnzimmer fliegt, spielt und lauter verrückte Sachen macht, dann sind wir sicher, dass Lupo durch den Eingriff ein Stück Lebensqualität zurückbekommen hat.
Ich kann nur jedem Welli-Halter empfehlen, eine derartige Operation frühzeitig durchführen zu lassen. Wartet man zu lange, geht es dem Welli möglicherweise schon schlecht, und er verkraftet den Eingriff nicht so gut und hat auch später viel länger damit zu kämpfen.