Erfahrungsbericht Wellensittich Bianca

Erfahrungsbericht Wellensittich Bianca

Text und Bilder von Petra Schröder, September 2007

Im Februar 2007 hat Bianca morgens, als ich ins Vogelzimmer kam, ganz laut gefiepst. Sie hat kaum Luft bekommen und lag mehr auf ihrer Schaukel, als dass sie saß. Meine Vogeldame war ganz offensichtlich krank und fühlte sich sehr unwohl.

Ich musste sofort handeln und habe mir deshalb für diesen Tag frei genommen. Weil Bianca Hilfe brauchte und das auf keinen Fall warten konnte, bin sofort mit ihr zum Vogel-Facharzt gefahren. Sie wurde dort geröntgt und auf dem Röntgenbild waren die für die Polyostotische Hyperostose typischen, furchtbaren Knochenveränderungen sehr deutlich zu sehen.

Biancas Skelett sah so aus wie das einer Henne mit viel Kalziumeinlagerung, wie sie diese für in der Fortpflanzungsphase für das Produzieren von Eiern brauchen würde. Außerdem hatte Bianca kleine Knötchen auf den Knochen. Die Diagnose war also eindeutig. Ich war wie vor den Kopf geschlagen: Bianca war auf die lange Sicht eine Todeskandidatin, so viel war schon damals gewiss.

Mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln und Hormonspritzen konnten wir diesen Schub der Krankheit aber in den Griff bekommen. Lange Zeit lebte meine Wellensittichdame beschwerdefrei. Im August 2007 musste ich Bianca allerdings wieder zum Arzt bringen. Sie hatte einen fürchterlich dicken Unterbauch bekommen, war schlapp und bewegte sich kaum noch. Außerdem setzte sie blutigen Kot ab, der ihr an der Kloake kleben geblieben war.

Ich ahnte Böses, aber es war „nur“ eine große Fettansammlung in der Bauchhöhle für die neuen Symptome verantwortlich. Vier Gramm Fett wurden Bianca in einer Operation entfernt. Es war allerdings schon fünf vor zwölf, denn diese große Fettansammlung, die man dem Vogel sogar äußerlich ansah, hatte den Darm und andere Organe schon zur Seite gedrängt. Solche Fettansammlungen in der Bauchhöhle sind bei Wellensittichen nicht normal.

Aber Bianca hat alles überstanden, sie bekam nochmals Hormonspritzen und Schmerzmittel und heute sieht man nur noch die Fäden, die von selbst abfallen werden. Allerdings wird sie nicht ewig mit der Krankheit leben können. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie das nächste Mal einen Schub haben wird und ich eine schwere Entscheidung treffen muss, wenn es keine Möglichkeit mehr geben wird, ihr zu helfen und nur noch das Einschläfern sinnvoll ist.