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Nasensteine (Rhinolithe)
Die Wachshaut (Nasenhaut) verhindert bei Vögeln einen freien Blick auf das Innere ihrer Nase. Ist die Wachshaut unversehrt und gesund, gibt es lediglich zwei kleine Löcher zum Atmen: die Nasenlöcher. In der Nase selbst kann es bei Vögeln zu Entzündungen kommen, durch die Sekret, Eiter und kleine Fremdkörper wie Staub zu einer harten Masse verkleben. Es entstehen sogenannte Nasensteine, die von Medizinern auch als Rhinolithe bezeichnet werden. Von außen ist oft nicht zu erahnen, dass sich diese harten Klumpen im Inneren befinden.
Auf das Vorhandensein von Nasensteinen können jedoch einige Symptome hindeuten. Die betroffenen Vögel können aufgrund der dicken Klumpen, die sich in ihrer Nase befinden, nicht mehr frei atmen. Starkes Schwanzwippen und Pumpen mit dem Körper ist dann häufig zu beobachten. Außerdem sind bei einigen Tieren pfeifende Atemgeräusche zu hören, weil die Luft an den Nasensteinen vorbei nur noch durch kleine Schlitze zirkulieren kann und so beim Atmen ein Pfeifen in der Nase entsteht. Ferner kann es sein, dass der betroffene Vogel ein Brennen oder Jucken in der Nase verspürt und deshalb ständig seine Wachshaut an harten Gegenständen reibt, um sich Linderung zu verschaffen. Hierdurch kann die Nase regelrecht wund gescheuert werden.
Wird mit einer Taschenlampe in die Nasenlöcher geleuchtet, ist in einigen Fällen die bräunliche oder graue Oberfläche der Nasensteine sichtbar. Dass die Nase eines Vogels komplett verstopft ist, lässt sich unter anderem daran erkennen, dass ein auf das jeweilige Nasenloch gegebene Wassertröpfchen nicht eingeatmet oder nach außen gedrückt wird. Es bleibt an der Stelle und bewegt sich nicht.
Besteht ein Verdacht auf das Vorhandensein von Nasensteinen, sollte umgehend ein fachkundiger Vogeltierarzt aufgesucht werden. Dieser kann versuchen, die Nasensteine entweder mit Flüssigkeit aufzuweichen und vorsichtig Stück für Stück zu entfernen oder sie im Ganzen aus der Nase zu holen. Sind die Nasenlöcher des Vogels groß genug, ist dies unter Umständen von außen möglich, anderenfalls muss der Tierarzt je nach Position der Nasensteine – sie können im schlimmsten Fall auch in den Nebenhöhlen liegen – die chirurgische Methode zum Entfernen wählen. Es hilft dann also nur eine kleine Operation. Wichtig ist, dass die Steine aus der Nase entfernt werden, denn oftmals ist eine chronische Entzündung die Ursache für das Entstehen der Klumpen. Diese Nasenentzündung kann nur zielgerichtet behandelt werden, wenn die Nasensteine nicht mehr im Weg sind.
Nasenentzündungen können beim Vogel sowohl bakteriell bedingt sein als auch durch Pilze verursacht werden. Sinnvollerweise entnimmt der Tierarzt beim Entfernen der Nasensteine deshalb einen Abstrich und klärt mit dessen Hilfe ab, welche Krankheitserreger zu der Entzündung geführt haben. Die empfindliche Nasenhaut muss dann je nach Erreger behandelt werden. Entweder wird ein Medikament per Spritze oder oral, also in den Schnabel, verabreicht. Oft werden zudem Nasentropfen eingesetzt, damit die Nase schneller heilt.
Mitunter wird durch eine chronische Entzündung und durch Nasensteine sehr viel Gewebe zerstört und es bleiben stark vergrößerte Nasenlöcher zurück. Auch die Wachshaut kann stark beschädigt sein, sie wächst nicht mehr nach. Vögel mit vergrößerten Nasenlöchern bedürfen nach dem Abheilen der Entzündung intensiver Pflege, damit sich keine neuen Infektionen und Nasensteine bilden. Wie diese Pflege vonstatten gehen kann, wird im Kapitel über Wachshautveränderungen erläutert.