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Erfahrungsbericht über einen Beinbruch
Text und Bilder von Johannes Fettig, April 2007 und Mai 2008
Wellensittich Paul hat sich im Alter von fünf Monaten den Unterschenkel gebrochen. Vermutlich ist dies beim Transport vom Züchter zu uns nach Hause geschehen. Aufgefallen ist uns dies allerdings leider erst nach ein paar Tagen, als sich der Ringfuß bläulich färbte und unser Paul sich nicht mehr auf diesen Fuß stützte. Dennoch war der Vogel munter und aufgeweckt. Beim Klettern nutze er den Fuß jedoch nur passiv, da er mit den Zehen nicht mehr greifen konnte.
Der Tierarzt hat sofort den Ring entfernt, wobei diese Prozedur mehr als unangenehm war. So zeichnen sich die neue Generation von Fußringen durch eine sehr hohe Festigkeit aus, die von früher bekannt Sollbruchstelle für solche Notfälle gibt es auch nicht mehr.
In den Tagen darauf hat sich bedingt durch die Aktivität unseres neuen Freundes die Unterschenkelunterseite aufgeraut und es kam zu einer massiven Schwellung des gesamten Fußes. Der Bruch war bei diesem Jungtier so schlecht gelegen, dass weder eine Schiene, noch ein Schmetterlingsverband eine Wirkung erzielt hätte.
Behandelt wurden die vorliegende Entzündung und der Bruch mit einem Antibiotikum, sodass zumindest die Hautreizung und die offenen Stellen schnell heilten. Obwohl uns der Tierarzt in Aussicht stellte, dass die Zehen für immer steif bleiben würden, hat sich unser Vogel bis auf eine leichte Fehlstellung des Fußes komplett erholt.
Im Nachhinein war es für den Vogel wichtig, dass im Falle des Unterschenkelbruchs die Begleitsymptome (Entzündung, Juckreiz) schnell behandelt werden. Aufgrund des wahnsinnig raschen Stoffwechselkreislaufs ist der Knochen sehr schnell wieder zusammengeheilt. Eine Fixierung war nicht mehr angebracht, da sich das Tier gemäß seines natürlichen Verhaltens selbst geschont hatte.
Erleichterung dabei schaffen das Entfernen von Kletterhölzern und Leitern beziehungsweise das Ausstreuen von Nahrung auf dem Boden sowie die leichte Erreichbarkeit des Trinkgefäßes (zur Aufnahme der flüssigen Medizin).
Nachtrag vom 1. Mai 2008
Ein Jahr nach dem Beinbruch geht es Paul blendend. Zwar gibt es nach wie vor eine Fehlstellung des Fußes. Aber der Vogel kann den Fuß zum Greifen nutzen. Deshalb schränkt ihn die Fehlstellung nicht in seiner Beweglichkeit ein.