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Erster Freiflug
Ist ein Vogel in sein neues Zuhause eingezogen, sollte man ihn nicht sofort aus dem Käfig lassen. Beobachten Sie das Tier und versuchen Sie einzuschätzen, wie nervös es auf den Umgebungswechsel reagiert hat. Manche Vögel sind verängstigt und bewegen sich kaum, andere versuchen permanent, aus dem Käfig auszubrechen und sind somit sehr aktiv. Letzteres ist häufig dann der Fall, wenn ein neuer Vogel in einem benachbarten Zimmer (einen) Artgenossen hört. Viele Literaturquellen geben den Rat, den neuen Vogel zwei Wochen lang nicht aus dem Käfig zu lassen. Diese Zeitangabe ist jedoch zu pauschal, denn jeder Fall ist anders. Erfahrungsgemäß reicht es in den meisten Fällen, wenn die Vögel ihre neue Umgebung einige Tage anschauen können, bevor sie den Käfig erstmals verlassen dürfen. Insbesondere wenn man einen älteren, zutraulichen Vogel aus zweiter Hand übernommen hat, der die Nähe der Menschen gewohnt ist und entspannt wirkt, kann man ihn auch schon nach einem Tag in seinem Quarantänezimmer aus dem Käfig lassen. Bei sehr ängstlichen, verstörten Vögeln empfiehlt es sich hingegen, hiermit mindestens eine Woche zu warten.
Wenn der erste Freiflug dann gewährt wird, sollte der Halter unbedingt die ganze Zeit mit im Raum sein. In bestimmten Fällen kommt es vergleichsweise häufig zu Unfällen, wenn die Vögel den Käfig erstmals verlassen. Handelt es sich bei dem neuen gefiederten Mitbewohner um ein Jungtier, das noch nicht sonderlich viel Übung im Fliegen hat, sollte höchste Wachsamkeit bestehen. Flug-Neulinge können meist einerseits noch nicht sicher Manövrieren, Bremsen und Landen und auf der anderen Seite kennen Jungtiere für gewöhnlich die typischen Gefahrenquellen wie Fensterscheiben, Spiegel und Dachschrägen nicht. Deshalb sind Unfälle beim ersten Freiflug eines Jungvogels leider keine Seltenheit. Umso wichtiger ist es, dass Sie nur um sicherzugehen ihre Hausapotheke für Vögel griffbereit haben, falls sie beispielsweise eine kleine Platzwunde des Vogels versorgen müssen.
Damit ein junger Vogel nicht gleich bei einem der ersten Freiflüge schwer verunglückt, sollten typische Gefahrenquellen entschärft werden. Verhängen Sie Spiegel und die Fronten von Glasschränken sowie Glastüren mit Tüchern, sichern Sie die Fenster beispielsweise durch dünne Gardinen oder Rollos ab und sorgen Sie für eine ausreichende Beleuchtung, damit der Vogel seine Umgebung gut erkennen kann. Das heißt, das Tier sollte nicht abends im Dämmerlicht seinen ersten Freiflug erhalten, das könnte zu heftigen Zusammenstößen führen. Räumen Sie spitze Gegenstände und Dekorationsstücke wie Vasen vorsichtshalber weg, denn wenn der Vogel aufgrund fehlender Manövrierfähigkeiten mit ihnen kollidiert, kann er sich schwere Verletzungen zuziehen.
Wundern Sie sich nicht, wenn Ihr junger Wellensittich während des Fluges sehr hoch aufsteigt und unmittelbar unterhalb der Zimmerdecke entlang fliegt oder diese eventuell sogar mit den Flügelspitzen berührt. Dieses Verhalten ist für junge, ungeübte Flieger relativ typisch und es legt sich nach einigen Tagen, wenn die Vögel ihre Fähigkeiten trainieren konnten und ihre Umgebung besser kennengelernt haben. Bei älteren Vögeln ist dieses Verhalten somit kaum mehr zu beobachten.
Wichtig ist es zudem, schon beim ersten Freiflug außerhalb des Käfigs attraktive Landeplätze wie Kletterbäume oder unter der Decke frei schwingend befestigte Schaukeln, Seile und Äste anzubieten. Wenn Sie Ihren Vögeln solche Sitzplätze gleich zu Beginn zur Verfügung stellen, werden sie sie bald zu schätzen wissen und ausgiebig nutzen.
Was tun, wenn der Vogel nicht zurück in den Käfig findet?
Der erste Freiflug und die Aufenthalte außerhalb des Käfigs in der Eingewöhnungszeit sind oft mit weiteren Schwierigkeiten verbunden: Viele Vögel möchten nicht von selbst zurück in den Käfig gehen oder finden den Weg dorthin nicht. Was Sie tun können, um die Tiere auf sanfte Weise dazu zu bringen, können Sie hier nachlesen.