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Der neue Vogel frisst und trinkt nicht
In vielen Fällen suchen Halter einen neuen Vogel aus, der noch sehr jung ist. Das kann zu Problemen führen, sobald das Tier ins neue Zuhause einzieht und dort wegen der sinnvollen und nötigen Quarantäne vorübergehend allein gehalten wird. Werden die nestjungen Vögel aus ihrem Sozialverband gerissen, ist dies für sie nicht selten eine äußerst traumatische Erfahrung. Im neuen Zuhause sind sie dann oft extrem ängstlich und trauen sich kaum, sich zu bewegen, während sie allein in ihrem Käfig sitzen. Das geht oftmals so weit, dass sie es nicht wagen, etwas zu fressen oder zu trinken.
Erschwert wird diese Situation in etlichen Fällen dadurch, dass die noch sehr jungen Vögel nicht sonderlich gut darin geübt sich, sich selbst zu ernähren. Wurden sie gerade eben erst von ihren Eltern getrennt, haben diese sie vermutlich bis kurz zuvor noch mit Futter versorgt. Leider kommt es auch vor, dass Jungvögel viel zu früh verkauft werden und deshalb noch nicht in der Lage sind, selbst zu fressen – sie sind dann in Lebensgefahr und könnten verhungern. Dies betrifft in aller Regel Wellensittiche, die vier bis fünf Wochen alt sind; mitunter sind auch fünf bis sechs Wochen alte Tiere noch nicht (vollständig) futterfest.
Einige Wellensittiche kennen Futternäpfe und Tränken beziehungsweise Trinkröhrchen schlicht und ergreifend noch nicht, weil sie beim Züchter oder im Zooladen auf dem Boden ausgelegtes Futter zu sich genommen haben und dort auch Wasser in kleinen Schälchen vorgefunden haben. Das heißt, hängend montierte Näpfe und Trinkröhrchen verunsichern sie, weshalb sie Futter und Wasser nicht anrühren.
Was nun im Einzelfall auf Ihren Vogel zutrifft, der das Fressen und Trinken im neuen Zuhause verweigert, lässt sich pauschal nicht sagen. Wichtig ist aber, dass das Tier nicht zu lange hungert und Durst leidet. Wellensittiche können bereits nach 24 Stunden ohne Nahrungsaufnahme in Lebensgefahr geraten. Um gesundheitliche Probleme zu vermeiden, die infolge von Futter- und Wassermangel entstehen können, sollten Sie es Ihrem neuen gefiederten Mitbewohner so einfach wie möglich machen, Nahrung und Wasser zu sich zu nehmen.
Hängen Sie ein Stück Kolbenhirse im Käfig auf, stellen Sie den Tieren die Näpfe zur Verfügung, die Sie auch später gern verwenden möchten und streuen Sie darüber hinaus ein wenig Futter auf den Boden. So ist sichergestellt, dass die Vögel auf alle Fälle Nahrung finden. Verfahren Sie ähnlich mit dem Trinkwasser. Installieren Sie ein Trinkröhrchen und bieten Sie darüber hinaus Wasser in einem eingehängten Napf sowie in einem kleinen Schälchen auf dem Käfigboden an.
Beobachten Sie genau, ob der neue Vogel grundsätzlich dazu in der Lage ist, sich selbstständig zu ernähren und kontrollieren Sie, ob er Kot absetzt. Sollten Sie nach zwölf Stunden feststellen, dass Ihr Vogel weder frisst noch kotet, ziehen Sie unbedingt schnellstmöglich einen erfahrenen Halter, Züchter oder Vogel-Tierarzt zurate, damit Ihr Tier nicht Gefahr läuft, zu verhungern oder zu verdursten.
Trinkt ein Vogel über einen längeren Zeitraum zu wenig oder gar nichts, obwohl Sie in verschiedenen Näpfen und Trinkröhrchen Wasser anbietet, schadet dies seiner Gesundheit. Sie können es Ihren neuen Vögeln leichter machen, indem Sie anfangs ein wenig Wasser tropfenweise am Käfiggitter herab perlen lassen. Meist trinken Vögel dann aus Neugier von dem Wasser. Zudem nehmen viele Vögel Wasser von feuchtem Salat auf, der am Käfiggitter oder in einem großen Napf angeboten wird.
Spritzen Sie Ihren Vogel niemals mit hektischen Bewegungen nass, das könnte ihn verängstigen. Gerade in der Kennenlernphase sollten Sie solche „Schockmomente“ vermeiden, denn Ihr Tier merkt es sich, wer ihm Angst einjagt. Das Zähmen wird dadurch später schwieriger.