Der neue Vogel scharrt ständig im Sand oder Futter

Hinweis: Die in diesem Beitrag beschriebenen Verhaltensweisen beziehen sich auf Wellensittiche. Auf andere Vogelarten sind die Angaben nicht in jedem Fall direkt übertragbar.
Manche neu eingezogenen Vögel wollen unbedingt aus dem Quarantänekäfig ausbrechen und scharren am Boden in der Käfigecke im Sand oder in anderweitiger Einstreu.
Manche neu eingezogenen Vögel wollen unbedingt aus dem Quarantänekäfig ausbrechen und scharren am Boden in der Käfigecke im Sand oder in anderweitiger Einstreu.

In manchen Fällen haben die stolzen Besitzer neuer Vögel das große Glück, dass ihre Schützlinge sehr selbstbewusst, agil und wenig ängstlich sind. Diesen Vögeln fällt es dann oft schwer, im Quarantänekäfig auszuharren. Sie verspüren großen Bewegungsdrang oder wollen zu den anderen Vögeln gelangen, die sie im Nebenraum hören. Die Folge ist, dass sie versuchen, aus dem Käfig auszubrechen. Dann kommt es oft zu einer Szene wie dieser: Der neue Wellensittich setzt sich auf den Käfigboden und versucht dort einen Ausgang zu finden. Dabei wird er immer nervöser und beginnt schließlich damit, wild mit den Füßen im Sand oder in anderer Einstreu zu scharren, die sich dort befindet. Innerhalb kürzester Zeit befinden sich große Mengen der Einstreu oder des Sandes außerhalb des Käfigs und wer sich wagt, sich vor diesen zu stellen und den Vogel zu beobachten, der wird mit dem Material „geduscht“. Manche Vögel haben so viel Ausdauer, dass sie diese Ausbruchversuche stundenlang praktizieren. Einige Tiere scheuern sich dabei sogar ein wenig die Nase an der Wand des Käfigs oder am Gitter wund.

Manche Wellensittiche reagieren mit Ausbruchversuchen auf die Quarantäne und hängen Näpfe aus.
Manche Wellensittiche reagieren mit Ausbruchversuchen auf die Quarantäne und hängen Näpfe aus.

Auch das kann vorkommen: Ein hyperaktiver Vogel beginnt kurz nach dem Einzug in seinen Quarantänekäfig damit, seine überschüssige Energie abzubauen oder seiner Langeweile zu begegnen, indem es in den Fressnapf springt und diesen mit den Füßen leer scharrt. Das Körnerfutter fliegt dann meist in hohem Bogen meterweit durch die Gegend. Dabei gehen manche Vögel so rabiat vor, dass sie den Fressnapf an einer Seite oder vollständig aushängen. Fällt er im Käfig zu Boden, wird er hin und her geschleudert, wobei manche Vögel laut schreien, weil sie frustriert darüber sind, eingesperrt und allein zu sein.

Solche Vögel kann man meist nur beruhigen, indem man dafür sorgt, dass sie ihre Artgenossen nicht ständig hören. Eine „Hintergrundbeschallung“ ist aber trotzdem wichtig, damit sie keine Angst vor der Stille haben. Deshalb sollte man in dem Raum, in dem die scharrenden, hyperagilen Vögel untergebracht sind, beruhigende Musik abspielen. Und versuchen Sie sich damit zu trösten: Spätestens nach dem Ablauf der Quarantänezeit wird sich das Verhalten des Neuzugangs normalisieren und die Ausbruchversuche werden aufhören, wenn er regelmäßig die Möglichkeit zum Fliegen erhält und mit mindestens einem Artgenossen zusammenleben kann. Bis dahin heißt es, die Zähne zusammenzubeißen und das vom Vogel verursachte Durcheinander zu tolerieren.