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Einstreu für Käfig und Voliere

Vogelsand saugt den Kot körnerfressender Vögel normalerweise relativ verlässlich auf, aber bei sehr feuchtem Kot wird es problematisch.
Vogelsand saugt den Kot körnerfressender Vögel normalerweise relativ verlässlich auf, aber bei sehr feuchtem Kot wird es problematisch.

Vor allem aus Hygienegründen sollte die Kunststoffwanne eines Käfigs oder einer Zimmervoliere mit entsprechendem Material bedeckt werden. Idealerweise sollte das Material saugfähig sein und feuchten Vogelkot binden, sofern Vögel gehalten werden, die sehr nassen Kot ausscheiden, weil sie viel wasserhaltige Frischkost fressen. Bei Vogelarten, die sich überwiegend von Körnern ernähren, muss die Einstreu nicht so stark saugfähig sein, weil der Kot vergleichsweise trocken ist. Doch die zur Vogelart passende Einstreu bietet den Tieren noch weitere Vorteile. Sie kann beispielsweise zum Befüllen von Wühlkisten genutzt werden, in denen die Vögel ihr Futter suchen müssen. Oder aber sie dient manchen Tieren, darunter Diamanttauben, als Mittel zur Körperpflege. Anstatt in Wasser zu baden, nehmen die kleinen Täubchen gern ein Sandbad. Zuletzt sei noch erwähnt, dass viele Vogelarten kleine Steinchen wie Sandkörner oder Grit als Verdauungshilfe benötigen. Somit ist die Einstreu wichtig für eine gesunde Verdauung.

Ein weiterer Aspekt sei noch erwähnt: Es können auch verschiedene Einstreuarten kombiniert werden. So können beispielsweise Einstreusorten, die an sich für die Vogelart nicht ideal geeignet sind, aber gern zum Spielen benutzt werden, stellenweise über die eigentliche Einstreu gegeben werden. Das heißt, man nutzt sie dann als Überstreu.

Regelmäßig reinigen
Ganz gleich, für welche der auf dieser Seite vorgestellten Einstreusorten Sie sich entscheiden – eine regelmäßige Reinigung ist grundsätzlich unerlässlich!

Im Folgenden werden verschiedene Einstreu-Typen vorgestellt. Sie können per Klick auf einen der Listeneinträge zu den Kurzbeschreibungen gelangen.

Hafereinstreu

Grüner Hafer ist eine Einstreu für Kleintiere – für Vogelkäfige ist sie als Bodenbelag ungeeignet, lässt sich jedoch für Wühlkisten gut verwenden.
Grüner Hafer ist eine Einstreu für Kleintiere – für Vogelkäfige ist sie als Bodenbelag ungeeignet, lässt sich jedoch für Wühlkisten gut verwenden.

Viele Kleintierhalter nutzen Hafereinstreu, die aus Teilen der Haferpflanzen gewonnen wird. Sie ist kaum saugfähig und kann schimmeln. Für Vögel ist sie als Einstreu kaum geeignet, wohl aber als Streu für Wühlkisten. Auch kann man sie stellenweise über andere Einstreu streuen, damit die Vögel mit den grünen Pflanzenteilen spielen können.

Achtung: Hafereinstreu kann von Vögeln nicht als Verdauungshilfe genutzt werden, wie es bei Sand und Grit der Fall ist. Deshalb muss beispielsweise Wellensittichen bei der Verwendung von Hafereinstreu zumindest ein Napf mit Sand und Grit zusätzlich angeboten werden.

Praxishinweis: Weil Hafereinstreu sehr leicht ist, wirbelt sie auf, sobald ein Vogel darüber fliegt oder darin landet. Dies kann dazu führen, dass Einstreu aus dem Käfig oder der Voliere geweht wird.

Hanfeinstreu und Hanfpellets

Wer Nager hält, dem dürfte Hanfeinstreu, auch Hanfstreu genannt, bekannt sein. Diese für andere Kleintiere häufig genutzte Einstreu eignet sich auch für Vögel. Sie besteht aus zerstückelten und getrockneten Hanfpflanzen. Feuchtigkeit saugt diese Einstreu relativ gut auf, sie neigt aber unter bestimmten Umständen dazu, zu schimmeln. Viele Vögel spielen sehr gern mit den kleinen Pflanzenstücken, weshalb sie einen hohen Beschäftigungswert haben und als Bestandteil von Wühlkisten bestens geeignet sind.

Aus kleinen Hanfteilen, die zusammengepresst wurden, bestehen Hanfpellets. Als Basis dient vor allem das Stängelmaterial der Hanfpflanzen. Die Saugfähigkeit dieser Einstreu ist sehr gut, allerdings kann sie auch schimmeln. Mit den kleinen Pellets spielen viele Vögel gern, was sie für den Einsatz in Wühlkisten attraktiv macht.

Achtung: Sowohl Hanfeinstreu als auch Hanfpellets sind für die Vögel nicht als Verdauungshilfe geeignet, wie es bei Sand und Grit der Fall ist. Deshalb muss beispielsweise Wellensittichen bei der Verwendung von Hanfprodukten als Einstreu zumindest ein Napf mit Sand und Grit zusätzlich angeboten werden.

Praxishinweis: Weil Hanfeinstreu sehr leicht ist, wirbelt sie auf, sobald ein Vogel darüber fliegt oder darin landet. Dies kann dazu führen, dass Einstreu aus dem Käfig oder der Voliere geweht wird. Bei Hanfpellets ist dieses Problem kaum gegeben, da sie etwas schwerer sind als die Einstreu als Hanfteilen.

Holzgranulat

Grobes Buchenholzgranulat.
Grobes Buchenholzgranulat.

Im Fachhandel wird Granulat aus unterschiedlichen Hölzern angeboten, es kann fein bis grob strukturiert sein. Weit verbreitet ist Buchenholzgranulat, also eine Einstreu bestehend aus Buchenholz. Die Saugfähigkeit dieses Materials ist nicht allzu hoch, sodass es schnell zu Schimmelbildung kommen kann, wenn feuchter Kot oder Reste von Frischkost auf die Holzstückchen fallen. Kot wird zudem nicht allzu gut gebunden. Weil viele Vögel gern mit den Holzstückchen spielen, eignet sich Buchenholzgranulat gut als Mittel zur Beschäftigung, zum Beispiel in einer Wühlkiste, in der zwischen den Holzstückchen Leckerbissen versteckt sind. In vielen Online-Foren wird Buchenholzgranulat von Haltern abgekürzt als BHG bezeichnet.

Eine ähnliche Abkürzung gibt es für die zweite Holzgranulatart, die manche Händler anbieten: das Fichtenholzgranulat (FHG). Seine Saugfähigkeit ist etwas besser als die des Buchenholzgranulats, wobei es gleichzeitig eine ähnlich hohe Schimmelgefahr birgt. Zum Spielen und als Bestandteil von Wühlkisten ist es bestens geeignet.

Achtung: Sowohl Buchenholzgranulat als auch Fichtenholzgranulat kann von Vögeln nicht als Verdauungshilfe genutzt werden, wie es bei Sand und Grit der Fall ist. Deshalb muss beispielsweise Wellensittichen bei der Verwendung von Holzgranulat zumindest ein Napf mit Sand und Grit zusätzlich angeboten werden.

Praxishinweis: Weil Holzgranulat vergleichsweise schwer ist, wirbelt sie normalerweise eher nicht auf, sobald ein Vogel darüber fliegt oder darin landet. Aus dem Käfig oder der Voliere fällt es oft vor allem dann, wenn die Tiere in der Einstreu scharren oder sie im Schnabel umher tragen und nach draußen fallen lassen.

Leineinstreu

Aus Gewöhnlichem Lein, der auch als Flachs bezeichnet wird, lässt sich eine Einstreu für Kleintiere, Vögel und größere Tiere wie Pferde herstellen. Die trockenen Pflanzen werden geschreddert, bis eine feine Einstreu übrig bleibt. Leineinstreu, oft als Leinstroh bezeichnet, ist relativ saugfähig, neigt aber unter bestimmten Bedingungen durchaus zum Schimmeln. Manche Vögel spielen gern mit den Pflanzenteilen, weshalb man sie beispielsweise als Füllmaterial in Wühlkisten einsetzen kann.

Achtung: Leineinstreu ist für Vögel nicht als Verdauungshilfe geeignet, wie es bei Sand und Grit der Fall ist. Deshalb muss beispielsweise Wellensittichen bei der Verwendung von Leinstroh zumindest ein Napf mit Sand und Grit zusätzlich angeboten werden.

Praxishinweis: Weil Leineinstreu sehr leicht ist, wirbelt sie auf, sobald ein Vogel darüber fliegt oder darin landet. Dies kann dazu führen, dass Einstreu aus dem Käfig oder der Voliere geweht wird.

Maiseinstreu oder Mais-Granulat

Vor allem für Kleintiere wie Hamster und Kaninchen kommt häufig Maiseinstreu zum Einsatz. Für Vögel ist sie ebenfalls zum Bedecken des Käfig- oder Volierenbodens geeignet. Hergestellt wird Maiseinstreu aus getrockneten Mailskolbenspindeln, also dem inneren Teil des Maiskolbens, an dem die Maiskörner haften. Die Saugfähigkeit des Mais-Granulats ist recht hoch, es kann jedoch auch schimmeln. Einige Vögel spielen gern damit, sodass man Maiseinstreu auch für Wühlkisten verwenden kann.

Achtung: Für Vögel ist Maiseinstreu oder -Granulat nicht als Verdauungshilfe geeignet, wie es bei Sand und Grit der Fall ist. Deshalb muss beispielsweise Wellensittichen bei der Verwendung von Maiseinstreu zumindest ein Napf mit Sand und Grit zusätzlich angeboten werden.

Praxishinweis: Weil Maiseinstreu sehr leicht ist, wirbelt sie auf, sobald ein Vogel darüber fliegt oder darin landet. Dies kann dazu führen, dass Einstreu aus dem Käfig oder der Voliere geweht wird. Bei Mais-Granulat geschieht dies nicht ganz so leicht, da es etwas schwerer sind als die Einstreu als Mais. Trotzdem kann auch das Granulat bei starken Flügelbewegungen nach außen geschleudert werden.

Mineralische Einstreu

Für Vögel mit sehr feuchtem Kot eignet sich Einstreu mit hoher Saugfähigkeit. Dies gilt für mineralische Einstreu, die ähnlich wie Katzenstreu Flüssigkeit und auch Gerüche gut bindet. Zudem gilt diese aus kleinen, weißen Partikeln bestehende Spezial-Einstreu als pilzabtötend, sie schimmelt also nicht allzu leicht. Zum Spielen regt sie die Vögel nicht an, für Wühlkisten ist sie deshalb kaum geeignet.

Ein sehr guter Einsatzbereich ist die Nutzung im Kranken- oder Aufzuchtkäfig. Vor allem körnerfressende Vögel, die (vorübergehend) mit Breifutter ernährt werden müssen, scheiden meist sehr flüssigen Kot aus. Die Flüssigkeit wird von der mineralischen Einstreu gut gebunden. In Aufzuchtkäfigen ist diese Einstreu deshalb gut verwendbar, weil sie einerseits saugfähig und andererseits nicht allzu schimmelanfällig ist. Während der Jungenaufzucht fällt oft viel Kot an, vor allem wenn der Nachwuchs damit beginnt, den Nistkasten zu verlassen. Der Kot der Jungtiere kann relativ feucht sein, was durch die mineralische Einstreu kompensiert werden kann.

Verwenden Sie bitte keine Katzenstreu als Ersatz für mineralische Einstreu. Denn bei Katzenstreu handelt es sich häufig um sogenannte Klumpstreu. Kommen die Partikel mit Feuchtigkeit in Berührung, verklumpen sie. Würde ein Vogel sie fressen, könnte dies zu gravierenden Verklumpungen in seinem Kropf führen. Als weiterführende Information empfehle ich dazu die öffentliche Diskussion über Katzenstreu als Einstreu für Vögel auf Vogelforen.de.

Achtung: Mineralische Einstreu ist für Vögel nicht als Verdauungshilfe geeignet, wie es bei Sand und Grit der Fall ist. Deshalb muss beispielsweise Wellensittichen bei der Verwendung einer solchen Einstreu zumindest ein Napf mit Sand und Grit zusätzlich angeboten werden.

Praxishinweis: Da mineralische Einstreu relativ schwer ist, wird sie normalerweise durch Flugbewegungen der Vögel knapp über dem Boden nicht aus Käfig oder Voliere geschleudert. Lediglich wenn die Vögel in der Einstreu scharren oder diese mit dem Schnabel umhertragen, kann sie nach draußen fallen.

Stroh und Strohpellets

Stroh wird als Einstreu für viele Tierarten genutzt, darunter auch große Säugetiere. Unter Vogelhaltern ist Stroh weniger populär, doch es eignet sich vor allem als Polstermaterial für den Volierenboden, wenn gehandicapte Vögel gehalten werden, die hin und wieder von den Stangen stürzen. Liegt auf dem Boden eine Strohschicht, wird der Aufprall deutlich abgedämpft. Die Saugfähigkeit von Stroh ist nicht nicht allzu stark und es kann leicht zu Schimmelbildung kommen. Einige Vögel spielen gern mit Stroh, weshalb es sich als Füllmaterial für Wühlkisten eigne.

Strohpellets werden aus feinen Strohteilen hergestellt, indem diese zusammengepresst werden. Ihre Saugfähigkeit ist recht gut, doch wie Stroh können auch sie schimmeln. Zum Spielen sind sie für die meisten Vögel nicht so attraktiv wie ungepresstes Stroh.

Achtung: Stroh und Strohpellets sind für Vögel nicht als Verdauungshilfe geeignet, wie es bei Sand und Grit der Fall ist. Deshalb muss beispielsweise Wellensittichen bei der Verwendung von Stroheinstreu zumindest ein Napf mit Sand und Grit zusätzlich angeboten werden.

Praxishinweis: Weil Stroh sehr leicht ist, wirbelt es auf, sobald ein Vogel darüber fliegt oder darin landet. Dies kann dazu führen, dass das Stroh aus dem Käfig oder der Voliere geweht wird. Weil Strohpellets etwas schwerer sind, besteht dieses Problem bei ihnen normalerweise nicht.

Vogelerde

Vogelerde ist spezielle Erde ohne Zusatz von Dünger.
Vogelerde ist spezielle Erde ohne Zusatz von Dünger.

Im gut sortierten Fachhandel ist Vogelerde erhältlich. Diese ist ungedüngt, sterilisiert und deshalb gefahrlos als Einstreu verwendbar. Der Vogelerde mancher Hersteller ist Grit beigemengt, meist ist dies jedoch nicht der Fall. Mittelmäßig stark ausgeprägt ist die Saugfähigkeit in Bezug auf Flüssigkeiten. Darüber hinaus schimmelt Vogelerde sehr schnell, wenn beispielsweise Obstreste auf sie fallen. Wird die Erde nass, ist sie nicht ganz geruchsneutral. Sie verbreitet einen erdigen Geruch, wie man ihn zum Beispiel von Blumenerde kennt.

Viele Vögel mögen es, in der Erde zu scharren und zu wühlen. Man kann in ihr auch Grünfutter züchten, zum Beispiel Gräser oder Kräuter. Dann ist allerdings Vorsicht wegen der Schimmelgefahr geboten.

Erde von draußen zu verwenden wäre eine weitere Möglichkeit. Dabei müssen Sie aber bedenken, dass diese nicht sterilisiert ist. Ihre Vögel könnten beim Wühlen in dieser Erde mit Parasiteneiern in Kontakt gelangen und sich infizieren, beispielsweise mit Spulwürmern. Die Gefahr besteht bei der Verwendung von Vogelerde hingegen normalerweise nicht.

Achtung: Vogelerde ohne Grit ist für Vögel nicht als Verdauungshilfe geeignet, wie es bei Sand mit zugesetzten Kalkstückchen der Fall ist. Deshalb muss beispielsweise Wellensittichen bei der Verwendung von Vogelerde zumindest ein Napf mit Sand und Grit zusätzlich angeboten werden.

Wellensittichweibchen Tabea gräbt in der Erde des Basilikum-Topfes.
Wellensittichweibchen Tabea gräbt in der Erde des Basilikum-Topfes.
Nach dem Wühlen in der Blumenerde ist das Gefieder des Weibchens stark verschmutzt.
Nach dem Wühlen in der Blumenerde ist das Gefieder des Weibchens stark verschmutzt.

Praxishinweis: Vogelerde ist relativ schwer, solange sie ein wenig feucht ist. Sie wird dann normalerweise durch Flugbewegungen der Vögel nicht aus Käfig oder Voliere geschleudert. Bei sehr trockener Vogelerde kann es geschehen, dass feine Partikel nach außen geweht werden. Weil Vögel gern in der Erde scharren, kann währenddessen etwas nach außen gelangen und neben die Voliere oder den Käfig fallen.

Vogelsand

Vogelsand ist in unterschiedlichen Sorten erhältlich, hier ist feiner Sand mit ein wenig Grit zu sehen.
Vogelsand ist in unterschiedlichen Sorten erhältlich, hier ist feiner Sand mit ein wenig Grit zu sehen.

Am bekanntesten ist Vogelsand, der in unterschiedlichen Sorten und Preislagen erhältlich ist. Oft ist er mit Grit oder Muschelbruch ( = Kalk) vermischt und mit Anisöl desinfiziert, dessen Geruch nicht jedem gefällt. Am günstigsten ist Vogelsand in großen Zoofachgeschäften oder sogar Baumärkten, wenn man ihn gleich in 25-kg-Säcken kauft.  Aber auch große Drogeriemarkt-Ketten oder Supermärkte führen akzeptablen Vogelsand, teils sehr preisgünstig von No-Name-Herstellern und teils etwas teurer von Markenfirmen. Für Vogelarten, die sehr feuchten Kot ausscheiden, ist Sand als Einstreu nicht geeignet, weil er Feuchtigkeit kaum aufsaugen kann. Deshalb kommt es rasch zur Entstehung unangenehmer Gerüche und unter Umständen zu Schimmelbildung.

Meist ist Vogelsand typisch weißlich-sandfarben, es handelt sich dann normalerweise um Quarzsand. Eine Zeit lang war bunter Vogelsand populär, zum Beispiel roter Sand, der als Einstreu für Vögel aus Australien beworben wurde – denn auf dem Fünften Kontinent ist der Sand vielerorts rot. Solcher farbiger Sand ist heute nur noch schwer im Fachhandel erhältlich. Stattdessen wird im Do-it-Yourself-Bereich farbiger Deko-Vogelsand angeboten. Dieser eignet sich in aller Regel nicht als Einstreu, weil die verwendete Farbe giftig sein könnte!

Vogelsand bietet den Vorteil, dass man den Kot darauf normalerweise gut erkennen kann, um beispielsweise zu sehen, ob er zu flüssig ist oder unverdaute Körner enthält. Wer Kotproben für einen Tierarztbesuch sammeln möchte, sollte jedoch darauf achten, dass diese frei von Sand sind.

Der Sand wird von zahlreichen Vögeln in geringen Mengen gefressen, sie schlucken oft insbesondere Gritstückchen oder Muschelbruch, um die feinen „Steinchen“ als Verdauungshilfe in ihrem Muskelmagen einlagern zu können. Manche Halter verzichten auf Vogelsand, weil sie vom berüchtigten Sandmagen gehört haben. Leidet ein Vogel an einer Erkrankung des Verdauungssystems, kann es geschehen, dass er seine Verdauung unterstützen möchte und instinktiv sehr große Mengen Sand frisst. So möchte er dem Unwohlsein entgegenwirken, was aber bei Infektionskrankheiten normalerweise nicht gelingt. Es kann geschehen, dass sich im Verdauungstrakt eines erkrankten Vogels sehr viel Sand ansammelt. Dieser ist aber nicht die Ursache für die Erkrankung, sondern zeugt davon, dass der Vogel versucht hat, sich selbst zu helfen. Mehr zum Thema Sandmagen finden Sie hier.

Praxishinweis: Vogelsand ist relativ schwer, weshalb er normalerweise durch Flugbewegungen der Vögel nicht aus Käfig oder Voliere geschleudert wird. Bei sehr feinem Vogelsand kann es aber durchaus geschehen, dass etwas nach draußen gelangt. Weil manche Vögel gern im Sand scharren oder darin sogar ein Sandbad nehmen, kann währenddessen etwas nach außen gelangen und neben die Voliere oder den Käfig fallen.

Hygienehinweis: Obwohl es nicht den Anschein macht, vermehren sich im Vogelsand Bakterien häufig rasant, wenn Vogelkot und vor allem Vogelurin auf ihn gefallen sind. Es reicht deshalb nicht, nur die Kotbällchen regelmäßig abzusammeln. Um die Tiere unter Wahrung der nötigen Hygiene zu halten, muss Vogelsand täglich gewechselt werden.

Andere Bodenbeläge

Vor allem wenn Vögel krank sind und der Kot gut überwacht werden muss, kann es sinnvoll sein, statt Einstreu lieber sauberes Küchenpapier auf den Boden des Käfigs zu legen. Müssen Kotproben für den Tierarzt gesammelt werden, ist dies bei der Verwendung von Küchenpapier sehr gut möglich. Es saugt Feuchtigkeit gut auf, kann aber schimmeln, wenn Futterreste und viel feuchter Kot zu lange darauf liegen bleiben.

Zeitungspapier wird von vielen Haltern als eine sehr preisgünstige Alternative zu Einstreu angesehen. Früher wurden Tageszeitungen mit Druckerschwärze gedruckt, also einer Farbe, die sich leicht löste und die in Verdacht stand, potenziell gesundheitsgefährdend zu sein. Heute wird auf andere Farben zurückgegriffen und sie sollen gemäß der freiwilligen Selbstverpflichtung der Mitglieder des Verbandes der Druckfarbenindustrie in Deutschland keine Schwermetalle mehr enthalten. Somit ist die schwarze Farbe auf Zeitungspapier für Vögel nicht mehr hochrisikoreich. Allerdings könnte bunt bedrucktes Papier von Werbebeilagen problematisch sein, weshalb davon abzuraten ist, dieses zu nutzen, wenn Vögel es gern schreddern. Für Krankenkäfige, in denen die Kotbeschaffenheit der Vögel überwacht werden muss, ist Zeitungspapier gut als Bodenbelag geeignet.

Finger weg von Sandteppichen!
In vielen Zoofachgeschäften werden Vogelhaltern die „besonders hygienischen“ und leicht zu handhabenden Sandpapiereinlagen oder Sandteppiche als Bodenbedeckung für den Käfig angeboten. Vom Kauf solcher Produkte ist aber grundsätzlich abzuraten. Sie mögen zwar auf den ersten Blick praktisch erscheinen, aber sie sind leider alles andere als förderlich für die Gesundheit Ihrer Vögel. Knabbern diese am Papier, können sie aufgrund der Fremdkörper in ihrem Verdauungstrakt schwere gesundheitliche Probleme erleiden. Halten sich Ihre Vögel häufig auf dem Käfig- oder Volierenboden auf, können die feinen aufgeklebten Sandkörner zudem die empfindliche Haut unter den Füßen aufscheuern. Entzündungen und Sohlengeschwüre sind dann oft die Folge, und das sollte man seinem Vogel wirklich lieber ersparen. Sonderlich saugfähig sind die Vogelsandteppiche nicht, es besteht die Gefahr, dass sie schnell schimmeln.