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Gemeinschaftshaltung mit anderen Vögeln
Viele Menschen mögen Vögel so sehr, dass es ihnen schwerfällt, sich für eine Art als Heimtiere zu entscheiden. Deshalb kann der Wunsch aufkommen, zwei oder mehr Vogelarten gemeinsam zu halten. Dies ist zwar durchaus möglich, jedoch mit einem gewissen Aufwand verbunden. Denn es ist dabei wichtig, grundsätzlich verträgliche Arten miteinander zu vergesellschaften und für die passenden Bedingungen zu sorgen, damit die Vögel tatsächlich im Alltag miteinander harmonieren. Welche Details zu beachten sind, darüber informiert dieses Kapitel.
Großzügiges Platzangebot
Es gibt einige Vogelarten, die man problemlos gemeinsam mit Wellensittichen halten kann – zumindest theoretisch. Der den Tieren zur Verfügung stehende Platz sollte in jedem Fall großzügig bemessen sein, damit Rückzugsmöglichkeiten für sämtliche Pfleglinge bestehen. Am besten ist es, hierbei möglichst groß zu denken und dann zur Sicherheit noch etwas mehr Platz draufzuschlagen. Falls es zu kleineren Streitigkeiten kommt, ist zu wenig Platz problematisch, zu viel Platz hingegen kann es dann kaum geben.
Das bedeutet letztlich, dass eine gemeinsame Käfighaltung generell nicht in Betracht kommt. Denn nahezu alle im Handel angebotenen Käfige sind zu klein, um zwei oder mehr Vogelarten als Behausung gerecht zu werden und ihnen ausreichend Platz zu bieten. Entweder Sie entscheiden sich für eine zimmergroße Voliere oder ein Vogelzimmer als Unterbringung für ihren gemischten Vogelschwarm. Die dritte Alternative wäre, pro Vogelart eine eigene Zimmervoliere zur Verfügung zu stellen, natürlich ebenfalls so geräumig wie möglich. Falls Sie zum Beispiel nur zwei Wellensittiche und zwei Vögel einer anderen Art gemeinsam halten möchten, können Sie pro Art auch einen sehr großen Käfig wählen. Grundsätzlich sollten Sie beim Kauf von Käfigen und Volieren die von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e. V. empfohlenen Mindestmaße beachten, siehe deren Veröffentlichtungen.
Bitte nehmen Sie das Platzangebot nicht auf die leichte Schulter. Denn sogar in von uns Menschen als geräumig empfundenen Volieren kann es zu Unverträglichkeiten kommen, wenn einzelne Individuen der gemeinsam gehaltenen Vogelarten doch nicht ideal miteinander harmonieren oder wenn die Tiere in Brutstimmung geraten. Ist letzteres der Fall, kann es sogar sein, dass die Vögel ihre eigenen Artgenossen angreifen. Deshalb ist die Schwarmhaltung in Zeiten der Brutstimmung oftmals generell ein wenig kompliziert.
Größe und Temperament sollten zueinander passen
Bei der Gemeinschaftshaltung sollten im Idealfall Tiere zusammen gepflegt werden, die sich in ihrer Körpergröße nicht allzu sehr unterscheiden. Wellensittiche und Aras – das passt beispielsweise nicht. Wenn den Aras die Wellensittiche mal auf die Nerven gehen und sie mit dem Schnabel ein wenig zwicken, kann das für die kleinen Sittiche das Todesurteil sein, obwohl der Ara für seine Verhältnisse nicht einmal wirklich zubeißt. Doch eine (weitestgehend) identische Körpergröße allein ist trotzdem kein Garant für ein harmonisches Miteinander. Unzertrennliche (Agaporniden) unterscheiden sich nur unwesentlich in ihrer Körpergröße von Wellensittichen, haben aber ein ganz anderes Temperament und gelten als recht ruppig. Werden diese beiden Arten miteinander vergesellschaftet, kommt es leider immer wieder vor, dass die Unzertrennlichen irgendwann auf die Wellensittiche losgehen und diese schwer verletzen oder totbeißen.
Lebensgewohnheiten und Ernährung bedenken
Es gibt Vogelarten, die tagsüber eher ruhig sind, während Wellensittiche meist sehr agil sind und nur kurze Pausen während des Tages einlegen. Für die ruheliebenden Arten können Wellensittiche deshalb sehr anstrengende Mitbewohner sein. Darüber hinaus gibt es Vogelarten, die tagsüber zwar einigermaßen aktiv sind, ihr Aktivitätsmaximum aber in der Dämmerung haben, während Wellensittiche zu diesen Zeiten oft eher Ruhe brauchen. Auch eine solche Vergesellschaftung würde nicht passen, die Tiere würden sich gegenseitig stören. Ein Beispiel hierfür sind Bourkesittiche und Wellensittiche. Sie passen hinsichtlich ihrer Größe zwar gut zu einander, aber da Bourkesittiche generell eher dämmerungsaktiv leben und manche Individuen sogar regelrechte „Nachteulen“ sind, gestaltet sich eine Vergesellschaftung dieser beiden Arten oftmals als etwas kompliziert.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Ernährung. Wer einen gemischten Vogelschwarm hält, muss allen Arten hinsichtlich der Anforderungen an die Ernährung gerecht werden. Wird eine Vogelart, die sehr viel Obst fressen sollte, mit Wellensittichen gemeinsam gehalten, kann es geschehen, dass letztere so viel Obst zu sich nehmen, dass sie schnell übergewichtig werden. Die Körnerfuttermischung ist ebenfalls nicht für alle Arten gleich zusammengesetzt. Etliche Halter vergesellschaften Wellensittiche und Nymphensittiche, was bei viel Platz durchaus gelingen kann. Allerdings ist eine normale Wellensittich-Körnermischung für die Nymphensittiche nicht ausreichend gehaltvoll. Sie benötigen auch einige Ölsaaten in ihrem Futter. Reicht man dem gemischten Schwarm eine entsprechende Futtermischung, um die Nymphensittiche mit diesem Futter zu versorgen, bedienen sich auch die Wellensittiche gern an den Ölsaaten. Daraus entsteht dann bei ihnen oft sehr schnell Übergewicht, das mit einer Leberverfettung einhergeht, die ihrerseits oftmals zu gravierenden gesundheitlichen Problemen führt. Deshalb sollte vor der Anschaffung weiterer Vogelarten unbedingt genau geprüft werden, ob die Fütterung so gestaltet werden kann, dass alle Tiere keinem Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind.
Welche Arten passen zusammen?
Im Folgenden werden einige Vogelarten aufgeführt, die im Allgemeinen mit Wellensittichen harmonieren, sofern die Platzverhältnisse passen und keine Brutstimmung besteht. Aber bitte bedenken Sie stets: Dass eine Vogelart prinzipiell mit einer anderen gut auskommt, heißt nicht, dass jedes Individuum zwangsläufig gut mit Vögeln der anderen Art zurechtkommt! Es kann also in Einzelfällen zu unvorhergesehenen oder gar eher untypischen Problemen kommen – sogar unter Wellensittichen, wenn sich zwei Vögel nicht mögen. Dies sollten Sie bei der Vergesellschaftung verschiedener Vogelarten grundsätzlich nicht außer Acht lassen. Sie können nie die Gewissheit haben, dass die Individuen, die in Ihrer Obhut leben, sich immer „nach Plan“ verhalten und Sie sollten in jedem Fall die Möglichkeit haben, die Tiere zu separieren, damit es nicht zu Verletzungen oder gar Todesfällen infolge von Kämpfen kommt.
Wellensittiche und Nymphensittiche
Genügend Platz und keine Brutstimmung vorausgesetzt, vertragen sich Wellensittiche und Nymphensittiche oftmals sehr gut miteinander. In ihrer australischen Heimat sind diese beiden Vogelarten unmittelbare Nachbarn in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet. Beachten Sie aber unbedingt, dass Nymphensittiche andere Anforderungen an die Ernährung stellen als Wellensittiche. Eine gemeinschaftliche Fütterung kann problematisch sein, denn die Saatenmischungen für Wellensittiche sind für Nymphensittiche zu mager und umgekehrt. Außerdem kann es geschehen, dass die sehr quirligen Wellensittiche die mitunter etwas ruhebedürftigeren Nymphensittiche stressen. Achten Sie unbedingt auf Anzeichen für Mobbing, denn obwohl Wellensittiche kleiner als Nymphensittiche sind, kommt es manchmal vor, dass sie sich wie kleine „Tyrannen“ aufführen.
Wellensittiche und Grassittiche (Neophemen)
Ebenfalls zur Vergesellschaftung mit Wellensittichen geeignet sind die auf dem Fünften Kontinent vorkommenden Grassittiche (Neophema). Allerdings gilt auch hier: Es muss genügend Platz vorhanden sein und die Vögel sollten nicht in Brutstimmung geraten. Zu den häufig in der Heimvogelhaltung anzutreffenden Grassittichen zählen vor allem Glanzsittiche (Neophema splendida), und Schönsittich (Neophema pulchella) sowie die zu einer nahe verwandten Gattung gehörenden Feinsittiche (Neonanodes chrysostoma) und Schmucksittiche (Neonanodes elegans). Diese Vögel sind in etwa so groß wie Wellensittiche und harmonieren mit ihnen in sehr geräumigen Volieren oder Vogelzimmern meist gut. In Bezug auf die Ernährung sind die jeweils arttypischen Besonderheiten unbedingt zu beachten. Geraten die Tiere in Brutstimmung, sollten sie sicherheitshalber getrennt werden.
Wellensittiche und Sittiche der Gattung Polytelis
Außerhalb der Brutzeit können Wellensittiche und Schildsittiche (Polytelis swainsonii), die beide aus Australien stammen, in sehr geräumigen Volieren oder Vogelzimmern miteinander vergesellschaftet werden. Allerdings ist hier wie bei anderen Arten auch sehr genau auf die Ansprüche an die Ernährung zu achten. Die beiden Arten haben keineswegs dieselben Bedürfnisse hinsichtlich der Nährstoffversorgung. Ähnlich verhält es sich mit der Kombination Wellensittiche und Bergsittichen (Polytelis anthopeplus).
Wellensittiche und Bourkesittiche
Diese Kombination zweier australischer Arten ist zwar bei manchen Haltern beliebt, aber weil die Bourkesittiche (Neopsephotus bourkii) als in vielen Fällen ausgeprägt dämmerungsaktive Vögel einen anderen Lebensrhythmus als die Wellensittiche haben, kann es in Einzelfällen zu Schwierigkeiten kommen. In ihrer Größe unterscheiden sich die beiden Arten kaum, die Ernährungsansprüche sind relativ ähnlich, aber nicht gleich. Gemeinsam in Brutstimmung geraten sollten die Vögel nicht. In einer solchen Situation ist es angeraten, die beiden Arten zu trennen.
Wellensittiche und Katharinasittiche
Wie ich aus eigener Erfahrung weiß, gestaltet sich das Zusammenleben von Katharinasittichen (Bolborhynchus lineola) und Wellensittichen normalerweise als problemlos und harmonisch – sehr viel Platz ist dabei aber die Grundvoraussetzung. Seit einiger Zeit leben diese beiden Vogelarten harmonisch gemeinsam in meinem Vogelzimmer. Katharinasittiche stammen aus Mittel- und Südamerika, sie sind in etwa so groß wie Wellensittiche und meist recht friedliebend. Zu beachten ist dabei aber, dass die Ernährungsansprüche der Arten sehr unterschiedlich sind. Darüber hinaus kann es zu Schwierigkeiten kommen, weil Katharinasittiche Schlafhöhlen benötigen, die bei Wellensittichen den Bruttrieb wecken könnten. Umgekehrt können Katharinasittiche, die in Brutstimmung sind, gegenüber Wellensittichen auch sehr aggressiv werden. Mit ihrem breiten und kräftigen Schnabel können die südamerikanischen Vögel schwere Verletzungen verursachen.
Welche Arten passen bedingt zusammen?
Im Folgenden werden einige Vogelarten aufgeführt, die im Allgemeinen mit Wellensittichen harmonieren, sofern die Platzverhältnisse passen und keine Brutstimmung besteht. Aber bitte bedenken Sie stets: Dass eine Vogelart prinzipiell mit einer anderen gut auskommt, heißt nicht, dass jedes Individuum zwangsläufig gut mit Vögeln der anderen Art zurechtkommt! Es kann also in Einzelfällen zu unvorhergesehenen oder gar eher untypischen Problemen kommen – sogar unter Wellensittichen, wenn sich zwei Vögel nicht mögen. Dies sollten Sie bei der Vergesellschaftung verschiedener Vogelarten grundsätzlich nicht außer Acht lassen. Sie können nie die Gewissheit haben, dass die Individuen, die in Ihrer Obhut leben, sich immer „nach Plan“ verhalten und Sie sollten in jedem Fall die Möglichkeit haben, die Tiere zu separieren, damit es nicht zu Verletzungen oder gar Todesfällen infolge von Kämpfen kommt.
Wellensittiche und Plattschweifsittiche der Gattung Platycercus
Ein wenig größer als Wellensittiche sind die wie sie ursprünglich aus Australien stammenden Plattschweifsittich-Arten der Gattung Platycercus. In der Heimvogelhaltung finden sich insbesondere Pennantsittiche (Platycercus elegans), Rosellasittiche (Platycercus eximius), Blasskopfrosellas (Platycercus adscitus) und Stanleysittiche (Platycercus icterotis). Bei einer Gemeinschaftshaltung, die grundsätzlich unter größter Vorsicht stattfinden sollte, muss die Ernährung der verschiedenen Arten sehr gewissenhaft durchgeführt werden. Denn Wellensittiche und die genannten Plattschweifsittich-Arten haben sehr unterschiedliche Ansprüche, was die tägliche Nahrungsversorgung anbelangt. Zudem brauchen die Plattschweifsittiche sehr viel Platz und fühlen sich auf engem Raum oft von den Wellensittichen bedrängt, was zu Streitigkeiten führen kann. Trennen sie die Vogelarten, sobald die Tiere in Brutstimmung geraten, damit es nicht zu Beißereien kommt.
Obwohl viele Plattschweifsittiche und Wellensittiche in etlichen Fällen miteinander harmonieren, kann es auch außerhalb der Brutperiode in Einzelfällen zu blutigen Zwischenfällen kommen. Dessen sollte sich ein Halter bewusst sein. Es haben sich außerdem mehrere Fälle ereignet, in denen Pennantsittiche in Kämpfen die kleineren Wellensittiche getötet haben. Von einer gemeinsamen Haltung dieser beiden Arten sollte deshalb aus Sicherheitsgründen lieber Abstand genommen werden. Wie gravierend die Konsequenzen eines solchen Angriffs sein können, zeigt das Foto in der Nähe dieses Absatzes. Zu sehen ist ein Wellensittich, der von einem Rosellasittich angegriffen worden ist. Weil die Verletzungen des Wellensittichs zu schwerwiegend waren – unter anderem ist sein Oberschnabel komplett weggebissen worden –, musste er eingeschläfert werden. Das Foto ist in der Tierarztpraxis unmittelbar vor dem Einschläfern entstanden.
Wellensittiche und Diamanttauben
Vom australischen Kontinent stammen die zierlichen Diamanttauben (Geopelia cuneata). Sie sind eine der kleinsten Taubenarten der Welt und hinsichtlich ihrer Größe vergleichbar mit Wellensittichen. Diamanttäubchen sind sehr friedliebende, ruhige Vögel, die mit Wellensittichen meist gut harmonieren, sofern es sich nicht um aufdringliche oder tendenziell aggressive Sittichindividuen handelt. Es kann geschehen, dass Wellensittiche die Nester der Diamanttauben zerrupfen und darin sitzende Weibchen verletzen. Das Tückische ist: Die Täubchen schreien nicht, wenn sie gebissen werden; auch wehren sie sich nicht. Deshalb kann es geschehen, dass Wellensittiche sehr ruppig mit den Diamanttauben umgehen und sie verletzen, ohne dass ihnen von den anderen Vögeln Einhalt geboten wird. Halter sollten deshalb sehr aufmerksam sein und darauf achten, dass die Wellensittiche sich nicht an den Diamanttauben vergreifen.
Wellensittiche und Zwergwachteln
Vogelhaltern mit einer sehr geräumigen Voliere dürfte die Gemeinschaftshaltung von Wellensittichen und Zwergwachteln (Coturnix chinensis) Freude bereiten. Wachteln sind Bodenbewohner und sie halten Gartenvolieren stets frei von Insekten wie Ameisen, die auf ihrem Speisezettel stehen. In Deutschland ist die Haltung von Wachteln mit Sittichen derzeit gestattet. Dagegen ist sie in der Schweiz gesetzlich verboten. Der Grund dafür ist, dass baumbewohnende Vogelarten auf die bodenbewohnenden Wachteln koten könnten, weshalb eine Gefangenschaftshaltung in dieser Form nicht erlaubt ist. Bitte achten Sie bei einer Gemeinschaftshaltung von Zwergwachteln mit Wellensittichen unbedingt sehr genau auf etwaige Anzeichen von Aggressionen bei den Sittichen. Denn leider gibt es immer wieder Fälle, in denen Wellensittiche auf Wachteln losgehen und diese schwer verletzen. Aus diesem Grunde ist die Gemeinschaftshaltung der beiden Arten keine ganz ideale Kombination, sondern nur mit Vorsicht zu praktizieren.
Wellensittiche und Zebrafinken sowie Prachtfinken oder Webervögel
Sofern die jeweiligen Wellensittichindividuen nicht allzu aggressiv sind, kann man diese Vogelart mit Zebrafinken (Taeniopygia guttata) vergesellschaften. Da die kleinen australischen Vögel wie die Wellensittiche vor allem Körnerfresser sind, ist die gemeinsame Ernährung relativ einfach. Jedoch sollten die kleinen Finken einige Ölsaaten in ihrer Futtermischung haben. Es kann geschehen, dass sich die Wellensittiche daran bedienen und hierdurch rasch übergewichtig werden. Zudem kann es bei sehr aufdringlichen und eher aggressiven Wellensittichen geschehen, dass diese die Zebrafinken stören, wenn die kleinen Vögel ein Nest bauen. Das kann so weit gehen, dass Wellensittiche die im Nest sitzenden Zebrafinkenweibchen attackieren, um das Netz zerrupfen zu können. Deshalb sollten die beiden Arten nur mit sehr viel Platz und unter aufmerksamer Beobachtung miteinander vergesellschaftet werden.
Ähnliches wie für die Zebrafinken gilt für diverse Prachtfinkenarten. Zu ihnen gehören Muskatamadinen (Lonchura punctulata), Japanische Möwchen (domestizierte Form der Spitzschwanz-Bronzemännchen [Lonchura striata]), Reisfinken (Lonchura oryzivora), Ringelastrilde (Taeniopygia bichenovii), Schmetterlingsfinken (Gattung Uraeginthus) und Feuerweber (Gattung Euplectes).
Welche Arten passen nicht zusammen?
Die Liste der Vogelarten, die nicht mit Wellensittichen vergesellschaftet werden sollte, ist sehr lang. Hier werden deshalb nur einige Spezies exemplarisch aufgezählt, die zu den häufig gehaltenen Heimvogelarten gehören. Ich rate dringend davon ab, die gemeinsame Haltung solcher gemeinhin als unverträglich mit Wellensittichen geltenden Arten zu versuchen. Es ist bereits in unzähligen Fällen zu sehr unschönen Zwischenfällen gekommen, bei denen meist die Wellensittiche nicht nur verletzt wurden, sondern den Tod gefunden haben. Beißt eine größere Papageienart einmal zu, ist es für den attackierten Wellensittich meist sofort vorbei. Es wäre leichtsinnig zu glauben, dass man im Fall der Fälle schnell genug eingreifen könne. Wenn sich zwei Vögel streiten, werden die Attacken in aller Regel dermaßen schnell und hochpräzise ausgeführt, sodass der Mensch keine Chance hat, einen körperlich unterlegenen Vogel vor einem größeren, kräftigeren Angreifer zu retten.
Die Kombination Wellensittiche und Kanarienvögel (Serinus canaria f. domestica) ist nicht empfehlenswert, weil die Sittiche bereits in sehr vielen Fällen auf die kleineren Kanarienvögel losgegangen sind und sie schwer verletzt oder totgebissen haben. Bei zahlreichen anderen Artkombinationen ist das Gegenteil der Fall: Die anderen Arten greifen Wellensittiche häufig an und es kommt extrem oft zu schwersten Verletzungen mit Todesfolge. Halten Sie deshalb nie Unzertrennliche gemeinsam mit Wellensittichen. Zu den relativ häufig gehaltenen Agaporniden gehören unter anderem Pfirsichköpfchen (Agapornis fischeri), Erdbeerköpfchen (Agapornis lilianae), Rußköpfchen (Agapornis nigrigenis), Schwarzköpfchen (Agapornis personatus) und Rosenköpfchen (Agapornis roseicollis). Ebenfalls nicht als Gesellschaft für Wellensittiche geeignet sind Sperlingspapageien, darunter Blaugenick-Sperlingspapageien (Forpus coelestis) und Grünbürzel-Sperlingspapagei (Forpus passerinus).
Größere Papageienarten wie Ziegensittiche (Cyanoramphus novaezelandiae), Springsittiche (Cyanoramphus auriceps), Amazonen, Graupapageien, Kakadus oder gar Aras sollten auf keinen Fall mit Wellensittichen vergesellschaftet werden. Die großen Arten könnten die kleinen Sittiche schwer verletzen oder töten. Ähnlich verhält es sich mit den zwar relativ kleinen, dafür aber meist äußerst aggressiven Weißbauchpapageien (Gattung Pionites). In der Heimvogelhaltung finden sich Rostkappenpapageien (Pionites leucogaster) und Grünzügelpapageien (Pionites melanocephalus).
Bitte beachten Sie: Auch wenn es immer wieder Einzelfälle gibt, in denen Wellensittiche mit Vögeln der hier genannten Arten harmonisch zusammenleben, ist dies nicht die Regel. Das Risiko, dass es infolge von Kämpfen zu schweren Verletzungen oder gar zum Tod der Wellensittiche kommt, ist sehr hoch!