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- Rambolino †
Rambolino, adoptiert am 19. Juli ’14, † 02. April ’16
Anfang Mai 2008 ist Rambolino in Ostfriesland (Moormerland) beim Welliflüsterer geschlüpft. Seine frühere Halterin hat auf dessen Website immer wieder die Trainingsfilme angeschaut und sich dabei in den jungen Wellensittich verliebt. Also beschloss sie, den Welliflüsterer persönlich zu besuchen und ihrem Herzensvogel so von Angesicht zu Angesicht zu begegnen. Im Juni 2008 machte sie sich mit ihrem Mann auf den Weg nach Ostfriesland und holte den bezaubernden Wellensittich zu sich nach Braunschweig. Allein war er in seinem neuen Zuhause damals nicht, denn dort lebte bereits das Weibchen Paulinchen und er brachte außerdem seinen Kumpel Krümel mit. Denn wenn man sich bei einem Züchter umsieht, verliert man schnell sein Herz an mehr als nur einen Jungvogel. Sie sind einfach viel zu charmant und wickeln einen gekonnt um den Finger …
Damals im neuen Zuhause angekommen, wurde der junge Wellensittichmann zunächst Otto genannt, weil er ja gewissermaßen ein waschechter Ostfriese war. Nach ein paar Tagen wurde aber klar, dass dies nicht der passende Name für ihn war. Der Vogel entpuppte sich als ein richtiger kleiner Draufgänger. Unter anderem versuchte er mit großer Vehemenz, aus seinem Käfig auszubrechen. Dabei wirkte er sehr entschlossen und rabiat. Schnell war ein neuer Name gefunden, der viel besser zu seinem Wesen passte: Rambo – und daraus wurde bald die Koseform Rambolino.
Die Vergesellschaftung der beiden Männchen (Rambolino und Krümel) mit Paulinchen klappt leider nicht ganz so gut wie erhofft. Paulinchen war eine ganz liebe, aber auch ein wenig zickige Wellensittichdame. Sie hatte mit den zwei Kavalieren nicht viel am Hut. Also gingen Rambolino und Krümel eine enge, liebevolle und unzertrennliche Männerfreundschaft ein. Pech für Paulinchen – wer nicht will, der hat schon!
Als Rambolino bereits 2,5 Jahre in seinem damaligen Zuhause lebte, zeigten sich erste Anzeichen einer sich schleichend verschlimmernden Befiederungsstörung. Nach und nach wurde aus dem einst so hübschen Vogel ein nur noch spärlich befiederter Nackedei. Seinem überaus fröhlichen Gemüt gepaart mit großem Tatendrang hat diese aber nie geschadet. Und obwohl Rambolino ein wenig gewöhnungsbedürftig aussah, liebten ihn seine damaligen Halter nach wie vor sehr. Es war für sie eine sehr schöne Zeit mit dem kleinen Wellensittichschwarm.
Anfang 2013 starb Paulinchen nach 9 Jahren in ihrem wunderbaren Zuhause, auch Krümel starb im Jahr 2014 und ließ Rambolino allein zurück. Weil seine frühere Halterin ihn nicht allein lassen wollte, aber auch keine neuen Wellensittiche hinzuholen mochte, entschied sie sich dazu, ihn in ein neues Zuhause zu vermitteln, in dem er Gesellschaft haben würde. Über ein Internetforum kamen wir miteinander in Kontakt und ich sagte zu, Rambolino ein Zuhause zu geben. Am 19. Juli 2014 zog der seinerzeit bereits seit Langem flugunfähige und nur spärlich befiederte Wellensittich in mein Vogelzimmer ein. Seitdem begeisterte er mich mit seiner fröhlichen Art. Er war zu diesem Zeitpunkt zwar fast nackt, aber er steckte voller Energie und tobte durch das Vogelzimmer wie ein Wirbelwind. Bei den anderen Wellensittichen war er vom ersten Moment an sehr beliebt und sie zwitscherten gern mit ihm um die Wette.
Man merkte, dass er gewissermaßen mit „offenen Flügeln“ in den Schwarm aufgenommen worden war, denn es war immer mindestens einer der anderen Vögel an seiner Seite. Dem kontaktfreudigen Rambolino fiel es nicht schwer, schnell neue Beziehungen aufzubauen. Sein allerbester Freund wurde schon bald der ebenfalls flugunfähige und recht alte Wellensittichmann Sunny. Mit ihm verband Rambolino eine so innige Freundschaft, dass die beiden Vögel sogar sehr engen Körperkontakt miteinander hatten – und das nicht nur am Tage, sondern auch praktisch jede Nacht. Die beiden Herren schliefen aneinander gekuschelt auf derselben Schaukel. Tagsüber konnte man sie ebenfalls oft beim Schmusen oder beim gemeinsamen Dösen beobachten, wie auch das folgende Video zeigt.
Am Morgen des 2. April 2016 war Rambolino fröhlich und munter wie immer, als ich ihn zuletzt lebend im Vogelzimmer sah. Er zwitscherte seinen Freund Sunny an, stapfte auf die für ihn so typische Weise umher und knabberte am Keimfutter, das er so gern mochte. Einige Stunden später fand ich seine sterblichen Überreste leblos vor. Ohne jede Vorwarnung war Rambolino gestorben, sein Herz scheint einfach keine Kraft mehr gehabt zu haben. Verletzungen waren nicht zu sehen, einen traumabedingten oder gewaltsamen Tod durch die Einwirkung eines anderen Vogels konnte ich somit ausschließen. Der einzige Trost, der sich mir bietet, ist die Tatsache, dass Rambolinos Lebensende plötzlich und hoffentlich ohne Schmerzen kam, es ist kein langes Leid und keine schwere akute Krankheit vorangegangen. Er konnte in Frieden gehen, denn sein bester Freund Sunny war an seiner Seite. Rambolino wird immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen haben und ich vermisse ihn sehr.