Gitterabstand des Käfigs

Hinweis: Die in diesem Kapitel erläuterten Zusammenhänge beziehen sich überwiegend auf Wellensittiche. Auf andere Vogelarten sind vor allem die konkreten Angaben für Gitterabstände nicht direkt übertragbar. Je nach Größe der Vogelart unterscheiden sich die Angaben, was Sie dringend beachten sollten.

Bei diesem Käfig für Wellensittiche beträgt der Gitterabstand 10 mm, also 1 cm – eine sehr gute Gitterweite für diese Vogelart.

Im Handel ist eine breite Palette an Vogelkäfigen erhältlich. Welche davon als Heim für Wellensittiche und andere Vögel geeignet sind, hängt nicht allein von ihren Maßen ab. Natürlich sollte ein Vogelkäfig großzügig bemessen sein – zu groß geht an sich gar nicht. Es gibt sogar von Experten festgelegte Mindestmaße für Vogelkäfige, die davon abhängen, welche Vogelart in ihnen untergebracht werden soll und wie viele Individuen in dem Käfig leben.

Eine entscheidende Rolle spielt zudem der Gitterabstand, denn er variiert bei den einzelnen Käfigmodellen recht stark. Doch warum ist er ein wichtiges Detail? Ganz einfach: Er muss zur jeweiligen Vogelart passen, um für sie kein Sicherheitsrisiko darzustellen.

Zu geringer Gitterabstand

Ist der Abstand der einzelnen Stäbe des Käfiggitters zu klein, können die Vögel beim Klettern mit den Füßen und insbesondere mit ihrem Fußring hängen bleiben. Es besteht also ein erhöhtes Verletzungsrisiko, wenn die Gitterstäbe dicht an dicht stehen. Hinzu kommt, dass sie den Vögeln im Käfig oder in der Zimmervoliere die Sicht nach draußen nehmen, wenn sie zu nahe beieinander stehen. Für den Halter ergibt sich aus extrem dicht stehenden Gitterstäben ein weiteres Problem: Je dichter die einzelnen Stäbe stehen, desto mehr gibt es von ihnen pro Flächeneinheit. Das wiederum bedeutet, dass das Gitterteil des Käfigs je schwerer ist, desto mehr Gitterstäbe es aufweist. Beim Hantieren mit dem Käfig und beim Reinigen kann das mit großer Anstrengung verbunden sein.

Zu großer Gitterabstand

Der Gitterabstand dieses Käfigs ist zwar an sich passend, aber da eine Stange fehlt, kann der Vogel seine Kopf hindurchstecken – das bedeutet Verletzungsgefahr.

Sind die Gitterstäbe zu weit von einander entfernt, ist also ihr Abstand zu groß, können sich die Vögel ganz oder teilweise hindurchzwängen. Es besteht damit die Gefahr des Entfliegens. Oder aber sie könnten bei einem Ausbruchversuch stecken bleiben und sich schwer verletzen. Knochenbrüche oder Abschnürungen von Gliedmaßen sind typische Verletzungen, die bei zu großem Gitterabstand auftreten können. Gelingt es den Vögeln, den Kopf durch das Gitter zu schieben und bleiben sie dann stecken, kann es zudem geschehen, dass sie mit den Füßen abrutschen und sich dann strangulieren. Zwar ersticken sie meist nicht unbedingt, aber sie können ihre Luftröhre quetschen und im ungünstigsten Fall ihre Halswirbelsäule verletzen, sprich sie können einen Genickbruch erleiden.

Achtung: Ein zu großer Gitterabstand kann sich auch ergeben, wenn eine Strebe herausgebrochen ist und somit fehlt. Dann verdoppelt sich der Abstand zwischen den beiden nebeneinander liegenden Streben und es kann vorkommen, dass der Abstand gerade dafür ausreicht, dass sich ein Vogel – zumindest teilweise – hindurchquetschen kann.

Passender Gitterabstand für Wellensittiche

Volierengitter mit einer Maschenweite von 19 mm können für Wellensittiche passend sein.

Der Abstand der Gitterstäbe eines für Wellensittiche geeigneten Käfigs sollte in einem Bereich zwischen 0,8 cm und 1,2 cm liegen. Aber Achtung: Es kann auch bei diesen Abständen zu Verletzungen kommen, da manche Vögel besonders ungeschickt oder unerschrocken bei ihren Kletterkünsten sind. Die Gefahr ist jedoch deutlich geringer als bei zu großem oder zu kleinem Gitterabstand.

Wer seine Vögel in einer Voliere unterbringt, muss stattdessen auf die passende Maschenweite ( = Größe der Quadrate im Gitter) achten. Für Wellensittiche sind Maschenweiten von 10 mm bis 19 mm meist noch passend. Alles über 19 mm ist dagegen für Wellensittiche zu groß. Es könnte sein, dass sie versuchen, den Kopf durch das Gitter zu schieben. Dabei könnten sie sich verletzen oder strangulieren – oder bei sehr großen Maschenweiten sogar aus der Voliere entkommen.