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Dehnen und Strecken
War ein Wellensittich einige Zeit körperlich inaktiv, weil er beispielsweise geschlafen oder eventuell auch nur ein wenig gedöst hat, lockert er durch Dehnen und Strecken seine Muskeln und Sehnen. Hierbei werden einige typische Bewegungsabläufe vollführt, die in diesem Kapitel vorgestellt werden. Nach dem Dehnen schütteln viele Vögel abschließend ihr Gefieder. Dies dient einerseits zum Ordnen der Federn und andererseits dazu, die Muskulatur des gesamten Körpers zu lockern.
Ausgestrecktes Dehnen der Flügel
Während der Vogel sitzt, streckt er einen seiner Flügel aus und knickt gleichzeitig den Schwanz mehr oder minder stark nach unten ab. Hierbei wird der gedehnte Flügel für gewöhnlich so gehalten, dass die Spitze nach unten weist. Meist wird auch das Bein derselben Körperhälfte mit gestreckt, manchmal bleibt es aber auch unten und der Vogel steht weiterhin darauf.
Dehnen der Flügel durch Anheben
Indem beide Flügel gleichzeitig nach oben gehoben werden, ohne dass sie dabei entfaltet sind, dehnen die Vögel vor allem ihre Schultermuskulatur. Manchmal werden die Flügel dabei halb entfaltet, meist aber nur in der „Engelhaltung“ nach oben gehoben.
Dehnen der Beinmuskulatur
Die Beinmuskulatur wird gedehnt, indem ein Bein vom Boden oder vom Ast gelöst und schräg nach hinten gestreckt wird. Dabei wird meist auch der Flügel derselben Körperhälfte gedehnt. Während das Bein nach hinten gestreckt wird, sind die Zehen in den meisten Fällen gerade. Während das Bein wieder nach vorn gezogen wird, ballen viele Vögel die Zehen kurzzeitig zu einer kleinen Faust, um sie kurz darauf wieder zu lockern, damit sie den Sitzast umgreifen können. Anders als bei uns Menschen ist das Ballen der Zehen zu einer Faust für Vögel nicht mit Kraftaufwand verbunden. Vielmehr ist das Öffnen des „Zehengriffs“ nur möglich, wenn sie ihre Muskulatur anspannen. Folglich ist es für sie kurzzeitig sehr entspannend, die Zehen zu einer Faust zu ballen.