12. Tag im Leben eines Wellensittichkükens

Auf dem Rücken und am Hinterkopf entfalten sich die Dunen und wirken sehr flauschig
Auf dem Rücken und am Hinterkopf entfalten sich die Dunen und wirken sehr flauschig

Der letzte Rest des Eizahns hat sich vom Oberschnabel gelöst. Am gesamten Körper sprießen die Federn und der Jungvogel wirkt sehr unruhig. Das dürfte wohl daran liegen, dass das Federwachstum mit einem starken Juckreiz einhergeht. Oft kann man raschelnde Geräusche aus dem Nistkasten hören, wenn sich der junge Vogel ausgiebig mit den Füßen kratzt. Seinen Schnabel setzt der junge Wellensittich ebenfalls gegen das Jucken ein und reibt sich damit wieder und wieder über die juckenden Körperpartien. Bisher sieht man von den Federn zwar nur wenig, aber die spätere Färbung des Gefieders lässt sich bereits ein wenig erahnen. Vor allem die Dunen auf dem Rücken sind schon ein wenig entfaltet, doch sie können den kleinen Wellensittich bislang kaum wärmen. Das muss nach wie vor die Mutter übernehmen. Vor allem jene Küken, bei denen die Dunen etwas später als bei einem durchschnittlichen jungen Wellensittich wachsen, ist das Wärmen durch die Mutter umso wichtiger. Denn diese Jungvögel haben bislang keinerlei Dunen, nicht einmal die kleinen Ansätze davon. Sie wachsen bei ihnen erst etwas später.

Die Augen sind geöffnet, die Federn sprießen überall am Körper - der kleine Vogel sieht mehr und mehr wie ein Wellensittich aus
Die Augen sind geöffnet, die Federn sprießen überall am Körper – der kleine Vogel sieht mehr und mehr wie ein Wellensittich aus

Die Augen sind nun meist geöffnet und das Jungtier übt sich im Laufen. Den Kopf hält es inzwischen fast ohne zu wackeln hoch. Das heißt, inzwischen schläft der Nestling längst nicht mehr so viel wie noch vor einigen Tagen, außerdem trainiert er häufig seine Flügel. Dieses Schlagen mit den Flügeln kräftigt die Brustmuskulatur, auch wenn an Abheben mangels Federn momentan noch nicht zu denken ist. Und noch etwas kann der kleine Vogel nun schon sehr gut: nach typischer Wellensittichart schimpfen, wenn die Mutter ihm etwas nicht Recht macht. Also beispielsweise wenn sie ihn nicht schnell genug füttert, beim Kraulen nicht genügend Ausdauer an den Tag legt oder eben einfach aus Prinzip. In dieser Lebensphase können Wellensittiche ziemlich launisch sein.

Titelbild dieser Seite © Petra Schröder