9. Tag im Leben eines Wellensittichkükens

Die Augen des Kükens sind inzwischen sehr häufig geöffnet und es nimmt seine Umwelt deutlich wahr
Die Augen des Kükens sind inzwischen sehr häufig geöffnet und es nimmt seine Umwelt deutlich wahr

Wieder ist das Küken ein wenig gewachsen, allerdings scheint es so, als wäre es vor allem breiter geworden als länger. Der Bauch wirkt geradezu riesig, was in diesem Alter aber normal ist, weil der junge Vogel enorme Mengen Futter zu verdauen hat. Das muss so sein, damit genügend Energie für das schnelle Wachstum und das Bilden der Federn zur Verfügung steht. Man sieht es zwar nicht direkt, doch der Körper des jungen Wellensittichs vollbringt Höchstleistungen.

Die Dunen auf dem Rücken sind heute etwa einen Millimeter lang und stiftförmig, sie haben sich noch nicht entfaltet. Bei einigen Jungvögeln sind noch keine Dunen vorhanden, was für sie normal ist. Falls sich also bislang keine dieser kleinen, flauschigen Federn gezeigt haben, werden sie etwas später erst wachsen. Auf dem Kopf direkt über der Nase zeichnen sich die ersten Federn unter der Haut ab. Sind dort winzige schwarze Punkte zu erkennen, sind dies die ersten Vorboten der späteren arttypischen Wellenzeichnung. Zeigen sich dort hingegen helle Flecken unter der Haut, handelt es sich bei dem Nestling vielleicht um einen Schecken oder einen Ino (Albino, Lutino), also um einen Vogel, der am Kopf weiße oder gelbe Federn ohne Wellenzeichnung bekommen wird. Inos sind übrigens vor allem an den roten Augen zu erkennen. Sind die Pupillen schwarz, dann kann es sich folglich nicht um einen Albino oder Lutino handeln.

Inzwischen kann der junge Vogel für etwas längere Zeit seinen Kopf aus eigener Kraft hochheben und übt dies ausgiebig. Dabei rudert er wild mit den Flügeln, um das Gleichgewicht besser halten zu können. Er steht nicht auf den Füßen, sondern liegt zusätzlich mit der Rückseite des Laufknochens und des Sprunggelenks auf, siehe auch Beschreibung der Anatomie der Beine und Füße.

Titelbild dieser Seite © Petra Schröder