Die Kloake der Vögel
Anders als wir Menschen verfügen Wellensittiche nur über eine einzige Ausscheidungsöffnung, die sich am Ende der Kloake befindet. Die Kloake ist ein Abschnitt des Enddarms. Sichtbar ist davon lediglich ein kleiner Teil, also die hintere Körperöffnung der Vögel. Durch diese Öffnung werden die Reste der verdauten Nahrung (Kot) sowie der Urin vom Körper ausgeschieden. Darüber hinaus ist diese hintere Körperöffnung der Vögel für die Fortpflanzung wichtig. Die meisten Vogelmännchen haben keinen Penis. Stattdessen geben sie über die Kloake und ihre hintere Ausscheidungsöffnung ihr Sperma ab. Bei den Weibchen gelangt die Samenflüssigkeit durch die Kloake in den Körper. Auch die Eier werden von den Vogelweibchen durch die hintere Körperöffnung nach außen gepresst.
Die Kloake eines Vogels sowie die Kloakenöffnung sind äußerst dehnbar. Damit sie nicht permanent quasi offensteht, ist die hintere Körperöffnung von einem starken, ringförmigen Schließmuskel umgeben. Im Körperinneren ist die Kloake mit empfindlicher Schleimhaut ausgekleidet. Unter bestimmten Umständen kann diese Schleimhaut nach außen rutschen. Wie sich ein solcher Kloakenvorfall äußert, können Sie im entsprechenden Beitrag nachlesen. Meist sind von dieser Gesundheitskomplikation Vogelweibchen betroffen, doch auch Männchen können unter bestimmten Umständen einen Kloakenvorfall erleiden. Insbesondere die Männchen einiger Kakaduarten neigen dazu, einen Kloakenprolaps zu entwickeln.
Rund um die Kloake tragen Wellensittiche weiche, feine und weiße Federn. Bei anderen Vogelarten können diese Federn grau sein, so zum Beispiel bei manchen Katharinasittichen. Es handelt sich bei diesen feinen Federn um sogenannte Dunen. Normalerweise ist ist das Gefieder in der Kloakengegend sauber und nicht mit Kot oder Urin verschmutzt. Verklebtes Kloakengefieder kann bei einem Vogel auf verschiedene Erkrankung hindeuten, darunter Krankheiten des Verdauungstraktes wie zum Beispiel Durchfall oder eine Nierenentzündung. Deshalb ist dieses Symptom immer ernst zu nehmen und sollte den Vogelhalter dazu veranlassen, einen hiervon betroffenen Vogel schnellstmöglich einem vogelkundigen Tierarzt vorzustellen.
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