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Erfahrungsbericht über Federmilbenbefall
Text und Bilder von Sabine Schäfer, Juni 2007
Anfang des Jahres 2007 suchten wir für unseren flugunfähigen Wellensittich Jerry einen ebenfalls flugunfähigen Partner beziehungsweise eine Partnerin. Wir fragten bei Freunden und Bekannten sowie bei Züchtern in der Umgebung an und nach kurzer Zeit fanden wir einen Züchter, der zwei flugunfähige Wellis für uns hatte.
Am 04.02.07 war es so weit: Wir fuhren zu diesem Züchter und „adoptieren“ die beiden Wellis. Wir nannten sie Trixie und Fly. Trixie hat einen unbehandelten Flügelbruch und bei Fly waren wir ziemlich sicher, dass er an PBFD erkrankt war. Da in unserem Bestand bereits PBFD diagnostiziert worden war, stellte es kein Problem dar, Fly aufzunehmen. Fly, der noch sehr jung war und die Jungmauser noch nicht hinter sich hatte, hatte massive Gefiederprobleme. Ihm fehlten fast alle Schwungfedern sowie die Schwanzfedern.
Das Foto in der Nähe dieses Absatzes zeigt Fly (blauer Vogel) unmittelbar nach seiner Ankunft in seinem neuen Zuhause. Deutlich ist der schlechte Zustand seines Gefieders zu erkennen, seine großen Federn am Schwanz und an den Flügeln fehlten nahezu komplett.
Wir haben die beiden Trixie und Fly von unserer vogelkundigen Tierärztin untersuchen lassen, und es stellte sich heraus, dass bei Fly ein massiver Federmilbenbefall vorlag. Die Tierärztin machte uns Hoffnung, dass Fly vielleicht doch irgendwann fliegen können würde, aber wir hatten unsere Zweifel, zumal er in der Zwischenzeit auch noch die restlichen längeren Schwungfedern abgeworfen hatte. Auf dem nebenstehenden Bild sieht man deutlich, dass an seinen Flügeln nur noch einige wenige kleine Federn vorhanden waren, die ihn nicht in die Luft heben können würden.
Fly wurde zweimal mit Ivomec und Frontline behandelt, um die Federmilben zu bekämpfen. Bei der zweiten Behandlung wurden keine Milben mehr gefunden, aber sein Gefieder war weiterhin sehr schlecht. Doch das blieb zum Glück in der darauffolgenden Zeit nicht so.
Anfang März 2007 konnten wir uns dann erstmalig Hoffnung machen, denn die Schwungfedern und auch ein kleines Schwänzchen kamen zum Vorschein.
Leider verschlechterte sich Flys Gefiederzustand danach allerdings wieder massiv. Wir waren uns sicher, dass er an PBFD erkrankt war. Trotzdem ließen wir ihn nochmals auf Federmilben untersuchen. Das Ergebnis war erneut negativ.
Ende März kam Fly dann in die Jugendmauser, siehe Foto unten links, und wir hofften noch immer auf ein Wunder, aber sein Gefiederzustand war sehr schlecht. Am 12.04.2007 entstand das unten rechts gezeigte Foto.
Nur eine Woche später überraschte Fly uns dann doch sehr: Er hob ab und flog einige Meter. Sein Gefieder zeigte nach wie vor erhebliche Lücken, aber es reichte aus, um abheben zu können.
Von nun an ging es bergauf: Flys Gefieder wurde jeden Tag besser und er übte fleißig das Fliegen. Natürlich fehlte ihm das Training, aber er gab nicht auf. Er nutzte jede Gelegenheit und flog oder propellerte auf der Stelle. Dass sich der Gefiederzustand so schnell verbessern kann, hätten wir nie gedacht. Am 01.05.07 sah man Fly seine Vorgeschichte bereits kaum noch an, denn seine Schwungfedern waren inzwischen komplett vorhanden, wie das Foto unten rechts demonstriert.
Fly lebt nun schon seit einiger Zeit bei den flugfähigen Wellis in der großen Voliere und ist dort sehr glücklich. Er hat sich zu einem wunderschönen Hahn entwickelt und wir sind sehr froh, dass Fly fliegen kann. Er hat schon einige Freunde gefunden, aber sein liebster Freund ist der ebenfalls blaue Micky, mit dem er stundenlang quatscht. 😉
Nur am Rande sei noch erwähnt, dass die beiden flugunfähigen Wellis Jerry und Trixie fest verpaart sind und auch ohne Flüge durch das Wohnzimmer ihr Leben genießen. 😉