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Bubi, adoptiert am 29. November ’06, † 16. September ’11
Als ich Bubi zum ersten Mal begegnete, war er gerade erst ein paar Monate alt und gehörte einer lieben Bekannten. Ich hatte diese Vogelhalterin Jahre zuvor über das Essener Tierheim kennengelernt, weil sie eine Urlaubspflegestelle für ihre Wellensittiche suchte. Regelmäßig nahm ich ihre Vögel in Pflege, unter ihnen war auch der grüne Bubi. Er war im Winter 2005 als neuer Partner für eine sehr alte Vogeldame namens Hansi in sein damaliges Zuhause gezogen, geschlüpft ist er im August 2005. Die Vogelfrau an seiner Seite war schon alt und gebrechlich, aber er schloss sich seiner Gefährtin Hansi trotzdem eng an.
Ihre Ferien verbrachten die beiden Sittiche immer in meinem Vogelzimmer, wo sich Bubi mit meinen Tieren anfreundete. Als dann im November 2006 seine Partnerin leider aufgrund einer Tumorerkrankung starb, war er plötzlich allein. So sollte es nicht bleiben, und deshalb kontaktierte mich meine Bekannte mit der Bitte, Bubi ein neues Zuhause zu geben. Weil ich wusste, dass er sehr gut mit meinen Vögeln harmonierte, durfte er am 29. November 2006 in mein Vogelzimmer einziehen.
Eigentlich nahm ich zu dieser Zeit fast ausschließlich gehandicapte Vögel auf, weil mein Vogelzimmer behindertengerecht eingerichtet war. Trotzdem sagte ich zu, Bubi ein Zuhause zu bieten, schließlich war er mit meinen Tieren befreundet. Die frühere Halterin entschied sich damals dazu, Bubi abzugeben, weil ein nicht vogelkundiger Tierarzt bei ihm kurz zuvor einen angeblichen Hodentumor diagnostiziert hatte und die Frau befürchtete, Bubi würde bald sterben und sie hätte dann wieder einen einsamen Wellensittich und so weiter und so fort. Bubi sollte deshalb bis zu seinem Lebensende, von dem wir damals annahmen, es stünde kurz bevor, in meinem Vogelzimmer leben. Glücklicherweise stellt sich bald heraus, dass der Arzt eine falsche Diagnose gestellt hatte. Bubis innere Geschlechtsorgane waren einfach nur recht groß, weil der noch sehr junge Vogelmann hormonell ausgesprochen aktiv war – ein ganzer Kerl mit „dicken Eiern“ sozusagen. 😉
Da war er also, der gefiederte neue Mitbewohner – und er strotzte nur so vor Selbstbewusstsein und Männlichkeit. Im Vogelschwarm fühlt er sich wohl und schnäbelte ständig mit der schönen Phoebe, die er unmittelbar nach seinem Einzug ins Vogelzimmer dem Schwarmgefährten Speedy kurzerhand ausgespannte und mit der er lange Zeit glücklich war, bis sie leider unter dramatischen Umständen aus dem Leben schied. Er selbst sollte sie bedauerlicherweise nur um wenige Wochen überleben, dazu weiter unten mehr … Auch mit Fralie flirtete der quirlige Vogelmann zu deren Lebzeiten nahezu täglich. Nach dem Tod der beiden Damen flirtete er einfach weiter mit den verbliebenen Weibchen – es waren noch etliche weibliche Bubi-Fans da und er war kein Kind von Traurigkeit.
Mitte September 2011 wurde aus dem bisher immer so fröhlichen Bubi buchstäblich über Nacht ein unheilbar kranker Vogel. Am Morgen des 16. September 2011 fand ich Bubi in einem erschreckend schlechten Zustand vor. Beim Abtasten stellte ich fest, dass seine Leber geradezu riesig war. Zudem hatte Bubi über Nacht Kot ausgeschieden, der auf eine sehr schwere Leberveränderung schließen ließ und seine früher weißen Irisringe hatten sich gelblich verfärbt. Diese Symptome zeigten ein Leberversagen an, und weil das Organ noch wenige Tage zuvor beim regelmäßigen Gesundheitscheck völlig in Ordnung gewesen war, vermute ich, dass sich rasend schnell ein Lebertumor gebildet haben könnte. Ohne dass ich noch irgendetwas für ihn tun konnte, starb Bubi am Vormittag des 16. September 2011 nach sehr kurzer und heftiger Krankheit. Der kleine Charmeur fehlte daraufhin nicht nur mir, sondern vor allem den Vogeldamen in meinem kleinen Sittichschwarm.
Bubis Farbschlag entsprach dem der wilden Wellensittiche, er nennt sich normal in Grün. Weshalb der Vogel ständig seine Wangenfedern abstehen ließ, weiß ich nicht, aber diese „Pausbäckchen“ waren stets sein Markenzeichen und ich fand dieses Verhalten entzückend. Seinen Namen habe ich nicht geändert, obwohl ich meinen Tieren normalerweise immer neue Namen gebe, wenn sie bei mir einziehen. Anders als die meisten anderen Vögel meines Schwarms musste er nicht symbolisch ein neues Leben anfangen, er stammte nicht aus schlechter Haltung wie so viele andere Tiere, die in meinem Vogelzimmer lebten und leben. Bei seinen früheren Haltern, die an seinem Alltag auch nach seinem Einzug in mein Vogelzimmer bis zu seinem Tod immer regen Anteil nahmen und ihn sogar mitunter besuchen kamen, hatte Bubi eine vorbildliche Haltung genossen. Er hat also zeitlebens glücklicherweise nie etwas Schlechtes in der Obhut von Menschen erleben müssen wie so viele andere Vögel.