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Deformierte Eier
Unter bestimmten Umständen kann es zur Entstehung deformierter Eier kommen, deren Schale unterschiedlich dick oder extrem rau und porös ist. Manche dieser Eier sehen sogar innen nicht normal aus, sie sind stark verändert und werden als Schichteier bezeichnet. Doch nicht alle deformierten Eier sind Schichteier.
Missgestaltete Eier entstehen beispielsweise dann, wenn ein Weibchen unter einer Legedarmentzündung leidet oder eine schwere Störung im Kalziumstoffwechsel beziehungsweise eine Kalziumunterversorgung vorliegt. Im Falle von Tumoren im Bereich der Eierstöcke oder anderer innerer Organe kann es aufgrund der damit verbundenen Volumenverdrängung innerhalb des Körpers zu eng für eine normale Eientstehung werden. Der Legedarm wird dadurch gequetscht oder eingeschnürt und infolgedessen bildet sich eine unregelmäßige Kalkschale. Für die betroffenen Vogelweibchen stellen deformierte Eier ein großes Problem dar, weil sie sich meist nicht auf natürlichem Wege legen lassen. Zumal wie bereits erwähnt häufig die eigentliche Ursache für die Fehlbildung der Eier, die für sich betrachtet schon belastend für den Vogel ist, noch hinzukommt.
Aufgrund ihrer unebenen und oft obendrein rauen Schale gleiten deformierte Eier nur sehr schlecht durch den Legedarm oder die Kloake, weshalb sich häufig eine schwere Legenot ergibt. Oftmals bleiben deformierte Eier sogar so stark an der Schleimhaut des Legedarms kleben, dass sie dieses Organ teilweise mit aus dem Körper ziehen, während das Weibchen versucht, das Ei zu legen. Geschieht dies, spricht man von einem sogenannten Legedarmvorfall (Legedarmprolaps) beziehungsweise Kloakenvorfall. Sowohl die Legenot als auch der Legedarm- oder Kloakenvorfall sind für Vogelweibchen lebensgefährlich. Ein sofortiges Eingreifen eines vogelkundigen Tierarztes ist oft die einzige Möglichkeit auf Rettung für das betroffene Tier.
Um das Risiko der Entstehung deformierter Eier zu minimieren, sollte die Ernährung eines Zuchttieres ausgewogen und vitamin- sowie mineralstoffhaltig sein. Auf eine ausreichend hohe Kalziumzufuhr ist unbedingt zu achten. Vor dem Beginn der Zucht sollte im Idealfall ein Facharzt die Zuchttiere untersuchen, um eine eventuell vorhandene (leichte) Infektion des Legedarms oder andere Erkrankungen festzustellen, die zu Komplikationen beim Eierlegen und bei der Jungenaufzucht führen könnten.
Achtung: Hat einer Ihrer Vögel ein deformiertes Ei aus eigener Kraft gelegt, ohne augenscheinlich Schaden genommen zu haben, sollten Sie nicht davon ausgehen, dass dies beim nächsten Ei ebenfalls so glimpflich ablaufen wird. Bringen Sie das Vogelweibchen umgehend zu einem erfahrenen Tierarzt, damit dieser feststellen kann, weshalb das Ei deformiert ist. Nehmen sie es am besten mit zum Untersuchungstermin.
Titelbild dieser Seite © Elsbeth Reichert