Neues vom 22.1.2006

Liebe Vogelfreund*innen,

Fiona in ihrem neuen Zuhause
Fiona in ihrem neuen Zuhause

gestern habe ich die 13 PBFD-positiven Wellensittiche in ihrem neuen Zuhause besucht. Sie waren am 3. Dezember 2005 von den Vogelfreunden Hilde und Hartmut nach Moers in eine Pflegestelle gebracht worden. Dort sollten sie vorübergehend bleiben und wir sollten versuchen, bald für möglichst viele der Vögel ein neues Zuhause zu finden. Anfang dieses Jahres wollte die Vogelfreundin Iris, bei der die Vögel zur Pflege untergekommen waren, nämlich umziehen. Geplant war, dass die die Vögel dann im Idealfall längst von neuen Haltern adoptiert worden sein sollten. Es fanden sich aber keine Interessenten für die Vögel, weil sie ansteckend krank sind. Ich hatte schon Angst, dass wir bald nicht wissen würden, wohin die Vögel sollen, wenn Iris umziehen würde.

Zum Glück gab es ein Happyend, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Anabel, Iris‘ Tochter, hat sich sehr in die Pflegevögel verliebt. Deshalb fiel die Entscheidung, dass die Tiere für immer bei ihr bleiben dürfen. Vor ein paar Tagen sind sie dann mit Iris, Anabel und dem Rest der Familie aus Moers weggezogen. Ihr neues Zuhause ist eine geräumige Voliere namens Doublefinch House, die in Anabels neuem Zimmer aufgestellt wurde. Und genau dort habe ich sie gestern mit einer lieben Freundin besucht. Wir trafen allerdings nicht mit leeren Händen bei ihnen ein …

Eines der jungen Weibchen aus Velbert
Eines der jungen Weibchen aus Velbert

Die engagierte Vogelfreundin Jasmin hat vor einigen Wochen in Zusammenarbeit mit dem VWFD* vier sehr junge Wellensittichweibchen aus einer Voliere in Velbert gerettet. Jene „Velberter Junghennen“, wie ich die Vögel nun getauft habe, waren seinerzeit in einem schrecklich schlechten Zustand und wurden von Jasmin einige Zeit gepäppelt. Sie sind flugunfähig, weil ihnen kaum Schwungfedern gewachsen waren. Deshalb konnten sie nicht zurück ins Schutzhaus fliegen und saßen draußen in der Kälte auf dem Boden der Gartenvoliere, aus der Jasmin sie befreit hat.

Damals, litten die Vögel an schweren Atemwegsinfektionen, weil sie sich draußen in der Kälte zu sehr unterkühlt hatten. Außerdem hatten sie sich einen Schimmelpilz eingefangen, weil sie auf dem nassen Boden dieser Außenvoliere schimmeliges Futter gefressen hatten. Leider brachte ein Test bald auch in einer anderen Hinsicht Klarheit: Die Gefiederdefekte werden durch PBFD verursacht worden. Es musste also ein neues Zuhause für die Velberter Junghennen gefunden werden, in dem ihre PBFD-Erkrankung keine Rolle spielte. Etwas, das Jasmin anfangs für ein schwieriges Unterfangen hielt. Aber sie hatte nicht mit Iris und ihrem großen Herz für Vögel in Not gerechnet. Rasch war vereinbart, dass Anabel und Iris den vier Vogeldamen ein Zuhause in der geräumigen Voliere geben wollten – und gestern sind die jungen Wellensittiche zu den 13 anderen PBFD-positiven Sittichen gezogen.

Erste Kontaktaufnahme ...
Erste Kontaktaufnahme …

Zunächst war ein Trenngitter zwischen den Vögeln, damit sich die vier Neulinge in einem Teil der Voliere im neuen Zuhause eingewöhnen können. Aber es dauerte nicht lange, bis die 13 anderen Vögel sehr neugierig auf die vier Neuankömmlinge blickten. Es war wirklich niedlich anzusehen, wie sich die Vögel durch das Gitter hindurch „beschnupperten“! Natürlich dürfen die vier Neuen bald auch zu den anderen Wellensittichen.

Der Zustand der 13 Vögel hat mich übrigens sehr gefreut, denn bei zwölf von ihnen hat sich das Gefieder deutlich verbessert. Vor allem Frodo, Aragorn und Struppi habe ich kaum wiedererkannt, so gut sehen sie inzwischen aus! Es hat mich sehr gefreut, sie so munter und vor allem gesundheitlich toll in Form vorzufinden. Wobei ich gestehen muss: Ich habe keine Sekunde daran gezweifelt, dass sie es in ihrem neuen Zuhause sehr gut haben würden und bestens versorgt werden würden.

Michelle hat fast alle Federn am Kopf verloren
Michelle hat fast alle Federn am Kopf verloren

Einzig die arme Michelle hatte Pech. Ihr Gefiederzustand hat sich trotz der fürsorglichen Pflege verschlechtert. Sie hat einen akuten Mauserschub erlitten und alle Federn am Kopf verloren. Auf mich wirkte die Vogeldame bei meinem Besuch wirkt matt und müde. Ich habe Angst um sie, denn sie sah sehr viel schwächer aus als früher. Es wäre schön, wenn sie bald wieder mehr Energie haben würde, aber sie scheint nach wie vor in diesem gesundheitlichen Tief zu stecken. Selbstverständlich erhält sie jede (medizinische) Unterstützung, die sie braucht. Hoffentlich wird sie noch lange Freude an ihrem neuen Zuhause haben und es gemeinsam mit ihren gefiederten Freunden genießen können.

Weil Bilder mehr sagen als tausend Worte, möchte ich Ihnen, liebe Vogelfans, die folgenden Schnappschüsse von gestern nicht vorenthalten.

Die große Voliere der Vögel in ihrem neuen Zuhause
Die große Voliere der Vögel in ihrem neuen Zuhause
Struppi krault seinen Freund Ricky
Struppi krault seinen Freund Ricky
Was guckst du?! – Chen ist vorwitzig und neugierig
Was guckst du?! – Chen ist vorwitzig und neugierig
Der charmante Frodo
Der charmante Frodo
Eine eingeschworene Truppe
Eine eingeschworene Truppe
Tim drückt sich die Nase platt, um die vier Velberter Junghennen nebenan besser sehen zu können
Tim drückt sich die Nase platt, um die vier Velberter Junghennen nebenan besser sehen zu können
Die vier Velberter Hennen – lange währte der Umzugsschreck nicht und sie begannen, ihre Voliere neugierig zu erkunden
Die vier Velberter Hennen – lange währte der Umzugsschreck nicht und sie begannen, ihre Voliere neugierig zu erkunden

Das Titelbild dieser Seite zeigt die junge Wellensittichdame Chen.


* Das Forum des VWFD wurde im Jahr 2021 geschlossen, ebenso wie der gleichnamige Verein leider aufgelöst wurde.