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Eingewachsener Fußring
Verletzt sich ein Vogel an jenem Bein, an dem er seinen Fußring trägt, kann dies für das Tier fatale Folgen haben. Viele Verletzungen verursachen eine Schwellung und infolgedessen kann der Ring die Blutzufuhr einschränken oder gar gänzlich unterbinden. Nicht nur Entzündungen und Verletzungen können zu einer gefährlichen Schwellung des Beins führen, sondern auch ein Befall mit bestimmten Parasiten. So können zum Beispiel Kalkbeinmilben dazu führen, dass das Gewebe an den Beinen und Füßen stark anschwillt – oft wächst dadurch der Fußring ein oder schnürt den Fuß ab. Weitere mögliche Ursachen für Schwellungen an den Füßen und Beinen sind Zerrungen, Knochenbrüche oder eine Gichterkrankung. Vorsicht ist außerdem bei Vögeln geboten, die aufgrund von Unfällen oder wegen einer als Rachitis bezeichneten Erkrankung verkrümmte Beine haben und deshalb ständig auf dem Ring stehen. Er kann das Gewebe wund scheuern, wodurch es anschwillt.
Im schlimmsten Fall wächst der Fußring regelrecht ein oder es stirbt Gewebe ab, wenn der Tierhalter den Vogel nicht umgehend einem fachkundigen Tierarzt vorstellt. Meist muss ein Fußring beim Vorliegen einer Schwellung des Beines umgehend entfernt werden. In manchen Fällen ist dies nur unter Vollnarkose möglich. Ist bereits viel Gewebe unterhalb der Einschnürung abgestorben, muss unter Umständen der Fuß amputiert werden. Deshalb sollte niemals darauf gewartet werden, ob eine solche Schwellung vielleicht von allein wieder verschwindet. Dadurch verschlimmert sich die Situation meist nur unnötig.
Kontrollieren Sie den Sitz der Fußringe Ihrer Vögel regelmäßig. Fußringe sollten bei Wellensittichen und anderen Vogelarten normalerweise so locker sitzen, dass zwischen ihnen und dem Bein ein Abstand von mindestens einem Millimeter ist. Suchen Sie beim kleinsten Anzeichen einer Verletzung, Entzündung oder Schwellung des beringten Beins einen Tierarzt auf, denn es ist Eile geboten. Je weniger stark die Schwellung beim Eintreffen in der Tierarztpraxis ausgeprägt ist, desto leichter lässt sich der Ring entfernen. Die meisten Vogeltierarztpraxen sind mit speziellen Zangen ausgerüstet, mit deren Hilfe sich Fußringe leicht entfernen lassen. Viele Ringe weisen Sollbruchstellen auf und können mittels einer kleinen Ringschere oder -zange durchtrennt werden. Ist die Schwellung bereits so gravierend, dass es nicht mehr möglich ist, eine Schere oder Zange anzusetzen, muss der Ring in vielen Fällen unter Narkose aufgesägt werden.
Eingewachsene Fußringe niemals selbst entfernen
Auf gar keinen Fall sollten Sie selbst versuchen, einen eingewachsenen Fußring eines Vogels selbst zu entfernen. Denn selbst wenn alles vergleichsweise gut läuft, kommt es dabei häufig zu Blutungen. Es gibt zudem unter Umständen einen rechtlichen Aspekt zu beachten: Bei Vogelarten, die unter das internationale Artenschutzabkommen (CITES) fallen, ist es Privatpersonen nicht gestattet, die individuelle Kennzeichnung, also den Fußring, zu entfernen. Anders als für Wellensittiche herrscht für diese Vögel eine Kennzeichnungspflicht und nur ein Tierarzt darf das individuelle Kennzeichen aufgrund eines triftigen medizinischen Grundes entfernen. Anschließend erhalten Sie die erforderliche Bescheinigung, die Sie gegebenenfalls bei der zuständigen Artenschutzbehörde vorlegen müssen. Gegebenenfalls kann der Tierarzt eine Ersatzkennzeichnung anbringen, indem er zum Beispiel einen Mikrochip im Vogel platziert. Nehmen Sie den zerstörten Fußring mit nach Hause und bewahren Sie ihn gut auf, falls später eine Behörde von Ihnen verlangt, ihn vorzulegen. Bei Wellensittichen ist dies jedoch zum Glück nicht nötig, für sie besteht in Deutschland keine Kennzeichnungspflicht. Deshalb müssen Sie einen vom Tierarzt entfernten Fußring eines Wellensittichs auch nicht aufbewahren.