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Janus, adoptiert am 30. Juli ’15, † 26. Juni ’16
Über Janus‘ Vorgeschichte weiß ich leider nichts und auch sein Alter zum Zeitpunkt der Adoption ist mir nicht bekannt. Aber an seinem Verhalten habe ich ablesen können, dass er nicht mehr allzu jung war, als er bei mir eingezogen ist. Dass er schon ein wenig älter und gesetzter war, machte jedoch nichts, denn sein ruhiges, freundliches Wesen gefiel seiner Gefährtin Fini sehr, und das war auch gut so. Denn als ich Janus am 30. Juli 2015 zu mir holte, hatte ich die Hoffnung, er möge sich in Fini verlieben und sie in ihn. Wenige Tage zuvor hatte sie ihren vorherigen Partner Sean verloren, dem nur eine sehr kurze Zeit in meiner Obhut vergönnt gewesen war. Nachdem sie einige sehr stürmische Tage voller Zuneigung erlebt hatte, war Fini nach seinem Tod verstört und traurig. Weil sie aber ausschließlich grüne Wellensittichmännchen als Partner akzeptiert und ich außerdem unbedingt einen Abgabevogel aufnehmen wollte, suchte ich in jener Zeit fieberhaft nach einem passenden neuen Partner für sie. Glücklicherweise fand ich Janus, der mit Fini schnell eine enge Beziehung einging und sich in meinem Vogelzimmer bis zu seinem viel zu frühen Ende ausgesprochen wohlzufühlen schien.
Seine wohl am meisten herausstechende Eigenschaft war, dass er morgens immer der Erste war, der aus dem Schlafkäfig kam. Das tat er, weil er immer hungrig war und dann geradewegs zum Fressnapf stürmte. Er fraß, als würde er sich davor fürchten, dass ihm das Futter bald wieder weggenommen werden würde. Weil er so gierig fraß, war er ein wenig übergewichtig. Was ihn dazu gebracht hat, sich so gierig zu verhalten und geradezu panisch zu reagieren, wenn morgens kein Fressnapf bereitstand, konnte ich nie in Erfahrung bringen. Allerdings vermute ich, dass er vielleicht bei seinem früheren Besitzer Zeiten großen Hungers hatte erdulden müssen. Schon öfter habe ich es erlebt, dass Wellensittiche nach solchen Erfahrungen so reagieren wie Janus. Bei mir hat er jedenfalls nie hungern müssen.
Wegen seines leichten Übergewichts – Janus wog meist circa 55 Gramm – konnte der Halbstandard-Sittich nicht sehr ausdauernd fliegen. Doch obwohl er nicht perfekt fliegen konnte, war er zu seiner gesamten Lebenszeit der einzige Wellensittich in meinem Vogelschwarm, der überhaupt flugfähig war. Seine Partnerin und die anderen Gefährten waren infolge unterschiedlicher Ursachen alle nicht dazu in der Lage, zu fliegen. Fini erreichte Janus‘ Lieblingsplatz im Vogelzimmer kletternd, denn er hielt sich gern sehr weit oben auf einem Kletterbaum auf. Dort saß er gemeinsam mit seiner Partnerin stundenlang und zwitscherte ihr sanfte Wellensittich-Lieder vor oder kraulte ihr Köpfchen – oder ließ sich von ihr mit zärtlichem Kraulen verwöhnen.
Mit den anderen Vögeln verstand sich Janus zum Glück ebenfalls sehr gut. Er harmonierte sowohl mit den gehandicapten Wellensittichen als auch mit den Katharinasittichen und den Diamanttäubchen bestens. Dank seines sanftmütigen Charakters, war er der ideale Mitbewohner für meine teils gebrechlichen Handicap-Vögel. Leider war dieses friedvolle und harmonische Miteinander aber nicht von sehr langer Dauer. Nicht einmal ein Jahr nach seinem Einzug erlitt Janus ohne Vorwarnung einen neurologischen Anfall, aus dem er nicht wieder aufwachte und auch mit Medikamenten nicht herausgeholt werden konnte. Es gab leider nur den einen Weg, ihm zu helfen: Ich musste ihn einschläfern lassen. Mein einziger Trost ist, dass er zuvor nicht lange krank war und – wie ich hoffe – sein Leben in meinem Vogelzimmer genossen hat. Der freundliche grüne Vogelmann fehlt mir sehr.
Janus‘ Farbschlag nennt sich normal Dunkelgrün.