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Padme, adoptiert am 11. Februar ’12, † 13. Oktober ’12
Schon im November 2011 kontaktierten mich einige Vogelfreunde per E-Mail, weil sie zufällig gesehen hatten, dass im Tierheim Köln-Zollstock ein flugunfähiges Diamanttäubchen auf seine Vermittlung wartete. Madonna, so hieß die kleine Taube seinerzeit, war auf einem Bild zu sehen und ich fand sie sehr hübsch. Aber zu jener Zeit passte es gerade nicht, ein drittes Diamanttäubchen zu mir zu holen, damit hätte ich meine beiden Täubchen Pitu und Pari wohl nicht glücklich gemacht. Als die beiden Vögel dann aber im Januar 2012 Nachwuchs bekamen und das Küken Pema schon bald flügge wurde, ging ich auf die Suche nach einem weiteren Weibchen als „Verstärkung“ für die Tochter der beiden. Und prompt fand ich heraus, dass die kleine Madonna in der Zwischenzeit noch immer nicht vermittelt worden war. Also entschied ich mich, ihr ein Zuhause zu geben.
Am 11. Februar 2012 begleitete mich eine liebe Vogelfreundin zum Tierheim und fuhr das Täubchen und mich an jenem eiskalten Wintertag zu mir nach Hause. Dafür war ich ihr sehr dankbar, denn in öffentlichen Verkehrsmitteln hätte ich das zarte Geschöpf nicht ruhigen Gewissens eine Stunde lang transportieren können. Nach ihrer Ankunft verbrachte Padme, wie ich das Täubchen nannte, zunächst einige Tage in Quarantäne. Während dieser Zeit stellte ich fest, dass das arme Tier extrem scheu und verängstigt war. Es humpelte und der rechte Flügel schien wegen einer früheren Verletzung, die vermutlich nie behandelt worden ist, gänzlich nutzlos geworden zu sein. Was dem armen Vogel früher zugestoßen war, wusste im Tierheim niemand. Es muss etwas Furchtbares gewesen sein, und dann ist das arme Täubchen auch noch von Vorbesitzer ins Tierheim abgeschoben worden, wo sie monatelang saß, weil niemand sie haben wollte. Ich war froh, dass Pemas Geburt letztlich dazu geführt hatte, dass Padme (das ist Tibetisch und heißt Lotusblüte) bei mir einzog.
Schon bald hatte ich nach einer tierärztlichen Untersuchung die Gewissheit, dass Padme abgesehen von ihren körperlichen Einschränkungen gesund war. Sie durfte deshalb ins Vogelzimmer einziehen. Der Start gestaltete sich leider etwas schwierig, denn sie war so verängstigt, dass vor allem das Männchen Pitu ihre Schwäche sofort ausnutzte und sie ständig bedrängte. Also musste Padme erst in einem geräumigen Käfig im Vogelzimmer leben, um sich einzugewöhnen, was letztlich auch gut funktionierte. Doch schon bald konnte sie den Käfig verlassen und sich zu den anderen Vögeln gesellen. Ihr Ruhebedürfnis war aber stets sehr groß und sie bewegte sich nur wenig. Meist lag sie an einer ruhigen Stelle entspannt auf dem Bauch und schaute dem munteren Treiben der anderen Vögel zu. Dabei machte Padme einen zufriedenen Eindruck und sie genoss es, wenn sich die anderen Diamanttäubchen zu ihr gesellten. Vor allem mit den beiden anderen Weibchen Pari und Pema war sie befreundet.
Weil ich im Frühling 2012 selbst sehr schwer erkrankte, musste ich all meine Vögel vorübergehend zu Freunden geben, wo sie mehrere Monate lang blieben. Padme fühlte sich im Vogelzimmer meiner Freunde sehr wohl, auch dort ruhte sie sich gern an bestimmten Plätzen aus. Der gutmütige Wellensittichmann Woodstock bewachte sie dabei immer, was wirklich herzerwärmend war. Wie er auf die Idee gekommen ist, einen artfremden Vogel wie ein Wachhund zu verteidigen, blieb für immer sein Geheimnis. Es war leicht zu erkennen, dass Padme sehr alt war und zusehends mehr Ruhe benötigte, zu der ihr der freundliche Wellensittichmann verhalf.
Zwar hoffte ich, Padme nach meiner Genesung im Winter 2012 mit den anderen Vögeln wieder zu mir nach Hause holen zu können, doch diese Hoffnung wurde bedauerlicherweise nicht erfüllt. Leider starb Padme am 13. Oktober 2012 in der Obhut meiner Freunde. Die alte Vogeldame schlief ganz friedlich ein. Ihr freundliches, sanftes Wesen werde ich sehr vermissen.