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Pema

Bei den beiden Täubchen Pari und Pitu ist gleich bei ihrer ersten Begegnung der Funke übergesprungen. Sie sind sehr schnell ein liebevolles Pärchen geworden und haben lange Zeit versucht, Nachwuchs zu bekommen. Immer wieder ist es schiefgegangen – zum Beispiel weil Pari die Eier neben das Nest gelegt hat und sie zerbrochen sind oder weil sie nicht befruchtet waren. Dann, Anfang Januar 2012, ist sogar ein Gelege befruchtet gewesen, doch die beiden Küken sind kurz vor dem Schlupf im Ei gestorben. Ein letztes Mal wollte ich es Pari und Pitu versuchen lassen, und siehe da: Endlich hat es geklappt! Am 28. Januar 2012 hat ein winziges Täubchen das Licht der Welt erblickt, und dieses wundervolle Geschöpf lebt nach wie vor bei mir und ich erfreue mich jeden Tag an dem zauberhaften Vogel.

Doch kommen wir zurück zum Anfang der Geschichte. Ein Diamanttäubchen aufwachsen zu sehen, war für mich ein ganz besonderes Erlebnis. Verglichen mit Wellensittichen oder Katharinasittichen wachsen die kleinen Täubchen in einem geradezu atemberaubenden Tempo heran. Schon nach vier Tagen waren die Augen des Jungvogels geöffnet und die Federn sind so schnell länger geworden, dass man ihnen dabei quasi live zuschauen konnte. Und am elften Tag hat die noch sehr kindlich wirkende Pema das Nest verlassen. Zwar sind die Federn zu jenem Zeitpunkt längst nicht ausgewachsen gewesen. Doch sie waren immerhin lang genug, um das junge Vögelchen in der Luft zu halten. Das zierliche Vogelweibchen konnte demnach sofort fliegen, und das nicht einfach nur irgendwie, sondern erstaunlich gut. Diese rasche Entwicklung ist bei Diamanttäubchen völlig normal, und doch hat es mich ungemein fasziniert, wie wenig Zeit zwischen Schlüpfen und Ausfliegen vergangen ist.

Weil sie mich vom ersten Tag an kannte – anfangs hat sie allerdings nur meine Stimme gehört und mich noch nicht gesehen -, ist Pema mir gegenüber sehr vertrauensvoll. Für sie ist es normal, sich auf meinen Finger zu setzen oder gemütlich in meine geöffnete Hand zu kuscheln. Anderen Menschen gegenüber ist sie ebenfalls nur wenig ängstlich, was sehr angenehm ist. Viele Diamanttäubchen sind so schreckhaft, dass der Umgang mit ihnen nicht einfach ist. Aber das ist bei Pema wirklich kein Problem und sie strahlt diese Gelassenheit so sehr aus, dass auch andere Täubchen durch sie beruhigt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass Pema beim Tierarzt kaum Angst hat. Zum Glück musste sie bisher nur einmal in ihrem ganzen Leben zum Arzt gebracht werden. Sie hat eine wirklich robuste Gesundheit.

Pemas Name stammt aus Tibet. Er wird für Männer und Frauen gleichermaßen verwendet und bedeutet auf Deutsch „Lotusblüte“. Für diesen geschlechtsneutralen Namen habe ich mich bewusst entschieden, denn anfangs habe ich nicht gewusst, ob es sich bei dem jungen Täubchen um ein Männchen oder um ein Weibchen handelte. Als sie einige Wochen alt war, wurde jedoch offensichtlich: Pema ist ein Weibchen. Das zeigen ihre vergleichsweise schmalen Augenringe, und sie hat in der Zwischenzeit auch mehrfach Eier gelegt. Diese durfte sie nicht ausbrüten, weil der Partner ihr Vater Pitu war. Bis zu dessen Tod im Sommer 2019 war sie sehr eng mit ihm befreundet. Auch mit dem Weibchen Pia führte sie zu deren Lebzeiten eine sehr innige Beziehung. Praktisch alles unternahmen die beiden Vogeldamen gemeinsam. Nach Pias Tod blieb Pema als alleinige Partnerin des Männchens Piri zurück und die beiden führen eine harmonische Beziehung miteinander.